Honey Creek (06.08.2020, Neunkirchen)

Honey Creek Rattlesnake Cover 1400x1400pxDer Durst nach Livemusik hat dieses Jahr ein ganz neues, fast schon trauriges Hoch erreicht. Aufgrund der anhaltenden Pandemie leidet besonders die Unterhaltungsbranche schwer unter den noch nicht vollständig absehbaren Folgen. Da kommt eine Veranstaltung wie der “Neunkircher Kultursommer” der Stadt Neunkirchen wie gerufen. Wie sehr mir Konzerte und das dortige Miteinander fehlen, wird mir an diesem heißen Nachmittag mehr als bewusst. Daher ist es umso schöner, dass ich nun hier sitze und einen Konzertbericht tippen kann, denn vor ein paar Monaten rückte diese Vorstellung in weite Ferne.

HONEY CREEK

Als bekannt wurde, dass HONEY CREEK endlich wieder live zu sehen sein werden, machte sich bei mir bereits leichte Nervosität breit. Würde es terminlich bei mir passen, wie würden die Auflagen sein? Doch im Grunde waren mir die Rahmenbedingungen egal, ich würde mein Möglichstes tun, um mir das Konzert ansehen zu können. Natürlich unter Einhaltung der notwendigen Auflagen, nur so kann es derzeit funktionieren.

Das Wetter zeigt sich an diesem Donnerstag von seiner besten Seite, sofern man der Hitze standhält und nicht dahin schmilzt. Dieses Jahr findet die Konzertreihe zum ersten Mal komplett an den Bliesterrassen statt, was sich als eine sehr gute Wahl herausstellt. Die Bühne wurde so aufgebaut, dass von beiden Blies-Seiten (Blies ist ein Fluss, der durch Neunkirchen fließt - Anm. d. Red.) das Konzert genossen werden kann. Das funktioniert überraschenderweise extrem gut, denn zumindest ich hätte mit Soundproblemen auf der anderen Fluss-Seite gerechnet, doch ich kann die Zuschauer sogar an meinem Platz vor der Bühne applaudieren hören. Die Hygienevorschriften sind allgegenwärtig, aber im Grunde absolut hinnehmbar, generell hält jeder Abstand und man hält sich an die Vorschriften. Letzten Endes ist man sowieso wegen der Musik hier, und die Freude darüber überdeckt alles andere.

 

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HONEY CREEK entern pünktlich um 18:00 Uhr die Bühne, und ab der ersten Minute fühle ich mich wie im siebten Himmel. Wie in einem sehr heißen und schwitzigen siebten Himmel, aber im siebten Himmel. Erst wenn man erneut vor Augen gehalten bekommt, was einem die ganze Zeit entgangen ist, weiß man es irgendwie noch mal richtig zu schätzen. Die nächsten zwei Stunden vergehen wie im Flug, und erst im Nachgang wird mir bewusst, dass mit “Times Like These” sogar eine FOO FIGHTERS Nummer im Set vorhanden war.

Doch nicht nur mir geht es so, ein Kollege verliert fast völlig die Fassung, als HONEY CREEK an “Waitin For The Bus” mit “Jesus Just Left Chicago” anschließen. Doch nun soll nicht der Eindruck entstehen, HONEY CREEK würden sich auf Cover-Songs ausruhen. Die Band überzeugt an diesem Abend überwiegend mit ihren eigenen Nummern, und die haben es in sich. Noch immer rotiert ihre aktuelle Scheibe “Rattlesnake And The Junkyard Dog” auf meinem Plattenteller, und das aus gutem Grund. Dementsprechend erfreut bin ich an diesem Abend über die präsentierten Songs, die live immer noch ein gutes Stück stärker rüberkommen.

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Der Gitarrensound von Michael Reufsteck ist wahnwitzig und macht richtig Laune, Gleiches gilt für Sebastian Mitzel am Bass. An den Drums brilliert Neuzugang Joan Massing, die einen hervorragenden Job abliefert und sich perfekt in die Band integriert hat. Sänger James Maitland Boyle hat das Publikum von Anfang an fest im Griff; als er bei der Zugabe ohne Mikro singt, zeigt er einmal mehr, was er drauf hat. Man erlebt selten eine Band, bei der insgesamt alles passt. Bei HONEY CREEK ist das seit jeher der Fall, noch immer ultra sympathisch rockt die Band ihr Programm runter und treibt dabei nicht nur mir die Freudentränen in die Augen. Doch alle guten Dinge gehen irgendwann zu Ende, und nach den Zugaben ist pünktlich um 20 Uhr Schicht. Zurück bleibt die Hoffnung, dass zukünftig weitere Konzerte wie dieses stattfinden werden. Und wer weiß, vielleicht arbeiten HONEY CREEK in diesen Zeiten schon an der nächsten Platte, und die ausbleibenden Live-Termine beschleunigen möglicherweise den Release eines neuen Albums. Wobei ich hier keinen Druck erzeugen will, die aktuelle Scheibe feierte schließlich 2019 erst ihre geniale Release-Party.

Wer die Möglichkeit hat, HONEY CREEK live zu erleben, sollte sich das unter keinen Umständen entgehen lassen. Auch für dieses Jahr ist noch ein Gig im Bahnhof Würzbach geplant, ob weitere Termine folgen, steht noch nicht fest, lässt sich aber jederzeit über die Homepage der Band oder ihre Facebook-Seite verfolgen. Großer Dank geht auch an Rich Serra, der uns mit Bildern von diesem Gig versorgt hat. (Pascal)

 

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Setlist HONEY CREEK: 

After All These Years
Burn The Castle Down
Alley Cat
Come Around
HC Groove
Sailor For Your Love
Fooling Around
Swamp Gas
Favorite Kind Of Sin
Waitin For The Bus
Jesus Just Left Chicago
Morning Star
Rattlesnake And The Junkyard Dog
Backdoor
Times Like These
Heavy Soul
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Electric Worry
Red House

(Fotos: Rich Serra - https://www.rich-serra.de/ )

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