live 20180618 0100 MegadethDer letzte Abstecher von MEGADETH liegt gerade mal zwei Jahre zurück, doch so wie die Band damals gefeiert wurde, wundert es nicht, dass sie nun noch einmal nach Luxemburg wagen. Die ausverkaufte Clubshow gibt ihnen Recht, und mit FUSION BOMB spielt eine saubere Thrash-Metal-Vorband.

FUSION BOMB

Parallel zu MEGADETH spielen im großen Saal der Rockhal THE OFFSPRING, dementsprechend voll sind die Straßen, und ich schaffe es gerade noch so zum Start des FUSION BOMB-Konzerts. Die jungen Luxemburger legen eine anständige und energiegeladene Show hin und überzeugen mit einem guten Gefühl für Rhythmen. Die Mischung aus Thrash-Metal und Rock’n’Roll lässt bei manchen Songs das Tanzbein zappeln und erinnert mich vom Stil her tatsächlich an OVERKILL. Das Publikum nimmt die Band gut an und geht mit, so kommt bereits ordentlich Stimmung auf und der Klub heizt sich ordentlich auf. Etwas zu sehr, wenn man bedenkt, dass sich zum MEGADETH-Gig die Türen schließen müssen aufgrund des parallel stattfindenden Konzertes.

Die vier Jungs legen ein sehr überzeugendes Konzert hin, bei dem alle vier den Hunger ausstrahlen, der manch großen Bands in der heutigen Zeit fehlt. Sänger Miguel Teixeira Sousa hält immer wieder Kontakt zum Publikum, und die Ansagen, auch von Basser Michel "Nippel" Remy, passen stets perfekt. Ich hoffe der Gig im Vorprogramm einer derart großen Thrash-Metal-Band beschert den Jungs die verdiente Aufmerksamkeit.

 

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MEGADETH

Mit leichter Verspätung starten die Amerikaner in ihr rund 90-minütiges Set, dass an diesem Abend einige Überraschungen bereithält. Zwar findet das erst kürzlich live gespielte “The Conjuring” an diesem Abend nicht den Weg in die Setlist, dafür aber ein paar andere Perlen. Vermutlich passierte an den Abenden in Tschechien etwas Negatives, als MEGADETH seit 17 Jahren zum ersten Mal den Song live präsentierten. Nachdem damals zu viele merkwürdige Ereignisse auf Tournee passierten, wurde es Dave zu bunt mit dem Song, da die Lyrics zu viel schwarze Magie beinhalten. Aber wie dem auch sei, der Song wurde an diesem Abend nicht gespielt, dafür mit “Rattlehead” aber ein weiterer Fan-Favorit, der in den letzten Jahren weniger live zu hören war. Dass die Band darüber hinaus endlich wieder “The Mechanix” im Set hat, spricht Bände über die Beziehung zu METALLICA.

Doch neben diesen Perlen gab es noch deutlich mehr neben den Standard-Hits zu feiern. So wurde “She-Wolf” geschreddert, Ellefson ließ sich bei “Dawn Patrol” aus, das sauber in “Poison Was The Cure” überging, und mit “Tornado Of Souls” wurde neben den regulären Standards noch eine weitere Großtat von “Rust In Peace” präsentiert. Dass die Stimmung im Publikum keine Grenzen mehr kannte muss ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen. Selbst für Luxemburg kochte der Klub hier förmlich über. Dabei dürfte es für das Publikum ähnlich wie einem Kochtopf hergehen, denn das Wasser tropfte sozusagen von der Decke. Den Siedepunkt dürfte die Stimmung bei “A Toute Le Monde” erreicht haben, selten habe ich bei einem Konzert in Luxemburg derart viele Leute mitsingen hören.

Die Band selbst war sehr gut aufgelegt und mit viel Elan bei der Sache, Dave Mustaine selbst spielt nach wie vor wie ein Besessener Gitarre, und mit Kiko hat er den passenden Gitarristen an seiner Seite. Was mich stets bei der üblen Nachrede über den MEGADETH-Mainman verwundert, ist die Tatsache, dass er sich nicht so sehr in den Vordergrund drängt. So lässt er den anderen Bandmitgliedern live genügend Spielraum um zum Bühnenrand zu treten und tritt selbst häufiger zurück vor die Boxen.

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Für mich zählen MEGADETH nach wie vor zu den wenigen Bands, die Thrash-Metal von höchstem technischen Niveau spielen. Die Geschwindigkeit bei “Take No Prisoners” ist jedes Mal aufs Neue eine Überraschung, und ich kann, nachdem ich den Song nun live erlebt habe, definitiv sagen, dass Mustaine das Riff genau so schnell spielt. Auch stimmlich trifft er an diesem Abend jeden Ton, dem Alter entsprechend kommt er an einigen Stellen (“Holy Wars”, “Sweating Bullets”) nicht mehr ganz so hoch. Das ist definitiv zu verschmerzen und wird den einen oder anderen vermutlich sogar freuen oder gar nicht erst auffallen.

Ein Klub-Konzert in der Rockhal, bei dem zwei von drei Türen geschlossen bleiben müssen und 40 Grad Celsius im Raum herrschen, dazu eine Thrash-Metal-Band, die alles in Grund und Boden stampft? Schwitzende Leute überall, schreiende und strahlende Gesichter, Bierbecher in den Lüften und einige am Boden? Bei der Hitze auch noch Mosh- und Circle-Pits? Dazu etwas Pogo, damit man auch wieder etwas Luft bekommt? Klingt ganz nach einem MEGADETH-Konzert erster Güte, und mit FUSION BOMB als Vorband ein Thrash-Metal Abend par excellence. (Pascal)

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Setlist MEGADETH:

Prince of Darkness
Hangar 18
The Threat Is Real
Wake Up Dead
In My Darkest Hour
Rattlehead
She-Wolf
Dawn Patrol
Poison Was the Cure
Sweating Bullets
Trust
Skin o' My Teeth
Take No Prisoners
Tornado of Souls
A Tout Le Monde
Dystopia
Symphony of Destruction
Mechanix
Peace Sells
Holy Wars... The Punishment Due

(Fotos: Pascal)

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