PsyKA Underground Experience 2017 (25.5.-27.5.2017, Karlsruhe) - Donnerstag, 25.05.2017

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Donnerstag, 25.05.2017

Das P8, Heimat des Panorama e.V., beherbergt abgesehn von Ateliers und Proberäumen einen Veranstaltungsbereich mit großzügiger Bühne und Bar. Ganz so einfach zu finden war der Eingang allerdings nicht, liegt er doch etwas versteckt zwischen industriell genutzten Hallen und Betrieben. Der Innenbereich punktet allerdings mit Punk-Rock-Charme, günstigen Getränken, kreativer Einrichtung und ausreichend Platz.

BEES MADE HONEY IN THE VEIN TREE
Den Donnerstag eröffneten BEES MADE HONEY IN THE VEIN TREE aus Stuttgart, die mit ihrem kurz zuvor erschienen Debut “Medicine” schon für einigen Wirbel gesorgt hatten. Was geboten wurde lässt sich mit dem Genre-Tag Psychedelic Doom sehr gut beschreiben. Dicke Soundwände mit sphärischem Gesang. Der Bassist zauberte sogar einen Cellobogen hervor. Das macht was her! Zwischendurch blitzen auch einge jazzig angehauchte Passagen hervor. Ein würdiger Auftakt.

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ZEN TRIP
Anschließend folgten die PsyKA-Stammgäste ZEN TRIP aus Schwerte, die sich mit ihrem Fuzzed-out Sound irgendwo zwischen der Witchcult-Ära von ELECTRIC WIZARD und JIMI HENDRIX bewegen. An letzterem orientiert sich vermutlich auch die Live-Show von Sänger und Gitarrist Bernd, der ständig neue Posen und Körperteile findet seine Gitarre zu bearbeiten. Diese – erzählt er im persönlichen Gespräch – ist übrigens schon 25 Jahre alt und selbst aus Flohmarkt Teilen zusammengebaut. Ansonsten gab es alles von gilmourishen Soli bis SABBATH-Riffs. Eine sehr gelungene Show!

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ELARA
Die neueste Veröffentlichung auf PsyKA-Records, dem PsyKA-eigenen Platten-Label, ist “Deli Bal” von ELARA aus Schwäbisch Hall. Diese feierten an diesem Tag die Vinyl Veröffentlichung ihrer neuen Scheibe. Gitarrist Felix hüllte das P8 in Räucherstäbchen-Duft und sorgte mit einem psychedelischen Effektgewitter für die richtige Stimmung bevor sie in das TOOL’esque “Deli Bal” starteten. Drei Longplayer ist diese Band schon alt, aber mit “Deli Bal” sind sie erwachsen geworden. Von Psychedelic bis Hard Rock ist hier alles vertreten. Die Rythmus-Sektion aus den Brüdern Martin (dr) und Daniel (voc/bass) walzte sich durch die Songs und bot ein dichtes Fundament für die virtuose Gitarrenarbeit. Ihr Set bestand aus gerade mal 3 Songs, von denen der Letzte, “Harmonia”, über 20 Minuten ausgedehnt wurde. That’s the spirit!

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MAYFLOWER MADAME
Die Norweger von MAYFLOWER MADAME waren mit ihrem wavelastigen Shoegaze an diesem Tag eher die Ausnahme. Sie wirkten mit ihren adretten Hüten und schwarzer Kleidung unter Dreadlocks, Batikshirts und Pumphosen ein wenig deplaziert. Auch auf der Bühne fühlten sie sich sichtlich unwohl, was aber auch an offensichtlichen Soundproblemen lag. So ging das Set auch nicht besonders lange, obwohl der Konzertraum gut gefüllt war.

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SENDELICA
SENDELICA sind eine Band aus Wales, die trotz ihrer gerade mal 10-jährigen Bandgeschichte auf einen Back-Katalog zurückgreifen können, deren Umfang die Stones neidisch machen würde. Die Truppe zeichnete sich durch ihre Wechselhaftigkeit aus. Lange Jams und treibende Rocknummern gaben sich die Klinke in die Hand und obendrauf gabs noch eine Cover-Version von PINK FLOYDs “Set the Control of the Heart of the Sun”. Im Vordergrund stand Saxophonist Lee Relfe, der sein Instrument immer sinnvoll zu platzieren wusste. Mindestens genauso spektakulär: Bassist Glenda Pescado der die Band mit coolen Hooks nach vorne trieb.

 

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THE SONIC DAWN
Der vorläufige Höhepunkt waren THE SONIC DAWN aus Dänemark. Auch wenn Sänger Emil Bureau immer etwas aussah wie ein Reh im Scheinwerferlicht, akustisch war hier alles perfekt. Late 60s Sound, manchmal ein bisschen Surfsound und Musiker die ihr Handwerk verstehen. Man könnte sagen, THE SONIC DAWN sind das für die späten 60er, was KADAVAR für die frühen 70er sind. Und das zweite mal an diesem Abend ein Bassist der alle in den Schatten stellt: Niels 'Bird' Fuglede. Wow! Was für Bassläufe. Am Ende des Sets wird es noch etwas GRAVEYARDish, ohne aber jemals die Authentizität zu verlieren. Garantiert das nächste große Ding in der Retro Rock Schiene.

 

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ZONE SIX
Den Abend schlossen die legendären ZONE SIX, bestehend aus Rainer Neeff (THE PANCAKES, KRAUTZONE) an der Gitarre, Sula Bassana (ELECTRIC MOON, KRAUTZONE) an Drums und Synth und
Komet Lulu (ELECTRIC MOON, KRAUTZONE) am Bass. Und die drei lieferten das, wofür sie u.A. schon auf das legendäre Roadburn-Festival eingeladen wurden. Improvised-Acid-Freak out. Nach einem Synthesizer Intro wurde ausladend gejammt bis tief in die Nacht hinein. Ein würdiger Abschluss für einen großartigen Festivaltag.

 

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