Dong Open Air 2015 (16. - 18.07.2015, Neukirchen-Vluyn) - Samstag, 18.07.2015

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Samstag, 18.07.2015
Auch am Samstag wird man von der elenden, ekelhaften Hitze aus dem Zelt getrieben. Warum darf man auf Festivals nicht einmal ausschlafen (ja, mimimi!)? Ein Hoch auf den Pavillon, in dessen Schatten wir noch stundenlang rumgammeln können. Nachdem zum zweiten Mal die Duschen aufgesucht wurden. Man gönnt sich ja sonst nichts. Die sind heute zwar ziemlich versifft, teilweise verstopft, aber selbst ist die Frau und so läuft die Brühe bald wieder. Und frisch geduscht gammelt es sich doch gleich viel entspannter als mit dem Schweiß von 2 Tagen auf der Haut. Und weil Andreas heute (wieder, weil ich soo lieb bin! (Andreas)) die erste Schicht übernimmt, kann ich sogar noch etwas länger gammeln. (Anne)

TORTURIZED
Der letzte Tag beginnt schön, aber heiß. Mit etwas mehr Routine hechte ich den Berg hoch – wiedermal leicht zu spät. Ein TORTURIZED-Banner an einem Zelt am Wegesrand weißt mich gleich schon auf meine Aufgabe hin. Dem Soundcheck nach zu urteilen wird es nun richtig heftig im Festivalzelt. Die Magdeburger Death-Metal-Freaks stehen schon bereit den noch schläfrigen Zeltplatzbewohnern die Luft aus den Matratzen zu lassen.
Schnell und aggressiv toben die Mannen durch ihre Stücke, jedoch nicht ohne auch mal mit gedrosseltem Tempo und mit ordentlich Melodie zu grooven. Leider war es mir nicht möglich, auch wegen meiner Unkenntnis des Backkataloges, die Titel der Songs zu bestimmen. Das macht aber nichts, denn der brutale Sound der fünf ist einigermaßen leicht zugänglich und der Aufforderung nach einem langsamen (!) Circlepit wird gerne nachgekommen. Frontgrunzer Lu schaut jedenfalls sehr zufrieden aus der Wäsche.
Auch wenn leider nur wenige aus dem Zelt gekrochen sind, um sich die erste Vollbedienung abzuholen, war die Stimmung sehr gut. In manchen Ecken im Zelt hatte man den Eindruck die Magdeburger hatten ihre eigene Fanbase dabei. Die wohl nettesten und schönsten Mädels am Merchstand hatten an diesem Tag eindeutig TORTURIZED vorzuweisen, was sich sicher auch auf den Merchverkauf ausgewirkt haben muss. (Andreas)

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CROSSHEAD
Auch die Krefelder CROSSHEAD waren schon einmal auf dem Dong vertreten. Was aber auch kein Wunder ist, denn erstens leben sie ja quasi fast in Sichtweite des Dongberges und zweitens ist Gitarrist Jochen seit Jahren (Jahrzehnten), der Meister an den Knöpfen und für den Sound des Festivals verantwortlich. Interessanterweise ist der Sound jetzt, wo er selber auf der Bühne steht, nicht ganz so basslastig wie bei den meisten anderen Bands. Thrash ist ja eher nicht so mein Ding und so fällt es mir eigentlich immer schwer, das richtig zu bewerten (sag ich jetzt mal der Fairness halber). Aber für mich klingen die Songs von CROSSHEAD alle ziemlich gleich. Außer natürlich „Lunacy“, die „Ballade für Tussis“. Aber wenn man uns romantisch veranlagte, Balladen liebende Frauen als Tussis bezeichnet, dann resultiert das natürlich darin, dass der heimliche Wunsch von Gitarrist Jochen, mal Damenunterwäsche auf die Bühne geworfen zu bekommen, nicht in Erfüllung geht. Tja, selbst schuld. Aber da der Rest des Publikums ja sehr Thrashaffin ist, macht der Auftritt trotzdem Spaß und ist die ideale Mucke, um am Morgen bei einem Konterbier mal zu sich zu kommen. (Anne)

Setlist CROSSHEAD:
Intro
Fire In My Head
… Be Around
Remains Of Evil
Burning Again
Salvation
Begin To Bleed
My Brothers Blood
Lunacy
Black Horizon

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THE PROSECUTION
Der letzte Tag ist schon speziell was die Bandauswahl betrifft und so sind es auch die Ska-Hardcore-Punk-Metaller von THE PROSECUTION, welche locker-flockig hüpfend und grinsend durch ihr Programm führen. Die Bühne wird angesichts der acht Mannen schon etwas eng, jedoch begnügt sich die Blas-Instrumentenfraktion mit ihrer Ecke. Die Truppe aus Abensberg spielt praktisch an jeder Steckdose und ist nie verlegen grassierende Missstände im aktuellen Weltgeschehen zum Thema zu machen. Das Zelt ist zur frühen Mittagsstunde noch recht spärlich besetzt, jedoch kommen mit der Zeit immer mehr Leute auf den Geschmack und feiern lautstark den Off-Beat mit. Soll mal einer sagen die Veranstalter wären nicht um Abwechslung bemüht.
THE PROSECUTION hinterlassen einige begeisterte Gesichter und wirken nach getaner Bespaßung auch hochzufrieden. Mir hat es jedenfalls auch sehr gut gefallen, den es passte einfach zu Sommer, Sonne, Bier und Zelten. (Andreas)

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WULFPACK
Das Dong Open Air ist ja bekannt dafür, junge Bands zu fördern und ihnen auch mal eine Chance zu geben. Aber so jung? Drummer Justin von WULFPACK ist gerade mal 14 Jahre alt… Aber dass das Alter im Metal keine Rolle spielt (oder zumindest spielen sollte), das beweisen die vier Coburger ganz schnell. Denn wenn man sie nur hören würde, würde man ihnen das jugendliche Alter nicht anmerken. Gnadenlos wird hier gethrasht. Auch bei WULFPACK ist der Sound deutlich weniger basslastig als bei den meisten Bands. Ob es daran liegt, oder an der Neugierde auf diese junge Band oder generell an der Liebe zum Thrash – das Zelt ist mehr als ordentlich gefüllt und die Zuschauer gehen richtig gut mit. Und nicht nur das – man verlangt nach mehr und fordert eine Zugabe. Die gibt es aber leider nicht, dafür bedankt sich die Band aber herzlich beim Publikum. Außerdem verlassen sie die Bühne auch ganze 10 Minuten vor dem Ende ihrer Spielzeit. Nach etwas Recherche tippe ich mal, dass es bisher schlicht nicht mehr Songs gibt. Aber dann hätte man das auch mit Covern füllen können oder, da die Cantinaband sich auf dem Dong ja ausgesprochener Beliebtheit erfreut, einfach den gleichen Song nochmal spielen können. Mut zur Lücke und weiter so! (Anne)

Setlist WULFPACK:
Pork
W.A.O.!
Disastrous
Burried
Domination
Die In Flames
Lonesome Beerwalker
Neuer Song

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ACYL
ACYL haben bereits vor 2 Jahren auf dem Dong gespielt und waren damals DIE Überraschung. Wenn sich nach dem Auftritt das Publikum geschlossen rumdreht und den Merchstand stürmt, dann muss es gut gewesen sein. ACYL konnten seinerzeit von Anfang an überzeugen. Und auch zwischenzeitlich auf Tour mit DARK TRANQUILLITY konnten sie Zeichen setzen. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mir diese Band noch einmal ansehe und halbwegs erfolgreich kann ich auch einige meiner Begleiter überreden, diesem Schauspiel beizuwohnen. Wie schon beim letzten Mal setzen die Franzosen mit algerischen Wurzeln auf ihre Percussioninstrumente, aber leider kommen diese nicht so häufig zum Einsatz wie beim letzten Mal, vieles kommt dafür vom Band. Schade, denn dass sie es können, wissen wir ja. Zunächst gibt es einige ältere Songs von der „The Angel’s Sin“ EP, bevor uns mit „Gibraltar“ ein ganz neuer Song präsentiert wird, der auf dem Dong sogar seine Livepremiere feiert, wie Sänger Amine erzählt. Danach gibt es noch einige Songs vom noch aktuellen Album „Algebra“ aus dem Jahr 2012. Das Zelt ist richtig gut gefüllt und die Leute machen willig alles mit. Am Ende wird minutenlang eine Zugabe gefordert, die es aber leider nicht gibt. Damit konnten ACYL wieder auf ganzer Linie überzeugen, wobei ich gestehen muss, dass ich sie nicht so gut fand wie beim letzten Mal und auch nicht so gut wie auf Tour. Ob das daran lag, dass viele der traditionellen Instrumente vom Band kamen – ich weiß es nicht. Aber das ist jetzt auch Jammern auf hohem Niveau. (Anne)

Setlist ACYL:
Obduracy
The Angel’s Sin
Gibraltar
Mercuriac
Head On Crash
Ungratefulness
Creation Chapter 3: Autonomy

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WIZARD
Oh nein, ich hab WIZARD noch vom Metalfest 2014 in Erinnerung, aber da muss ich jetzt durch. Hier ist alles total trve und und heavy. Alles andere als Heavy Metal ist doof und stinkt. Schwerter, Feuer, Drachen, Nieten und so weiter – ihr wisst schon. Hier wird ständig die Reinheit und die Ehre des Metal verteidigt. Mich nervt alleine schon diese übertriebene Feinjustieren während des Soundchecks. Allerdings haben alle Spass, ausser ich, und so soll das ja auch sein. Ich bin da dann aussen vor und betrachte das Geschehen wie von fern, durch ein verschmutztes Fenster. Für Fotofutter ist gut gesorgt, denn das Einmaleins des Heavy Metal-Posings haben die Mannen, die das schon seit über zwanzig Jahren machen, problemlos drauf. Irgendwie hat der Beleuchtungstechniker scheinbar gerade ein heißes Chick auf dem Schoß, denn die Lichtshow ist jetzt eher Kellerniveau. Die Stimmung im Publikum ist richtig gut und es scheinen einige Besucher auch nur wegen WIZARD angereist zu sein, denn vorher oder später hab ich diese nicht mehr gesehen. Die zahlreichen WIZARD-Shirt-Träger in der ersten Reihe werden von Sänger Sven D'Anna bemerkt und gefeiert. Für Band und Fans sicher ein gelungener Abend. Ich freue mich jetzt noch mehr auf CARCASS! (Andreas)

Setlist WIZARD:
Midgards Guardian
Betrayer
Bluotwarves
The Hall Of Odin
Circle Of Steel
Messenger Of Death
We Won't Die For Metal
Hammer, Bow, Axe And Sword
Defenders Of Metal

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MANTAR
MANTAR gehören zu den Bands, von denen ich bisher noch nicht viel, aber dafür nur Gutes gehört habe. Allerorten schwärmt man von dem Zweier (ja, Zweier, MANTAR bestehen nur aus Sänger und Gitarrist Hanno und Drummer Erinc) – da muss ich mir das ja auch mal ansehen. Und das ist zunächst irgendwie seltsam. Und das fängt schon bei der spartanischen Bühnenausstattung an. Neben dem Backdrop gibt es sonst nur noch den von Bandfotos bekannten Adler, der sich auf einer der Boxen niedergelassen hat. Und dann wäre da noch die Ausrichtung des Drumkits: Das steht nämlich nicht, wie sonst üblich, in der hinteren Mitte der Bühne zum Publikum ausgerichtet, sondern am rechten Bühnenrand und Drummer Erinc schaut zur Bühnenmitte. Dort steht ihm Hanno gegenüber. Völlig entrückt zelebrieren die beiden einander zugewandt ihre Musik, man hat das Gefühl, man schaut einer Bandprobe zu. Denn als Zuschauer wird man weitestgehend ignoriert. Weder gibt es Blickkontakt zur Band, noch gibt es großartige Ansagen. Schon seltsam. Anderseits ist die Musik der Bremer aber auch so intensiv, dass es keine großen Ansagen braucht. Dennoch bekommen wir Ansagenperlen wie „Es darf getanzt werden!“ geboten. Vergleichen kann man die Musik der beiden wohl am ehesten mit KVELERTAK, auch wenn ihnen etwas der Groove der Norweger fehlt. Dafür geht man mehr Richtung Black Metal. Insgesamt etwas seltsam und ungewöhnlich, kommt bei der Donggemeinde aber sehr gut an, wie wohl auch die Merchverkäufe gezeigt haben dürften. Ob die Band jetzt sehenswert ist – ich weiß nicht. Hörenswert aber auf jeden Fall! (Anne)

Setlist MANTAR:

The Berserker’s Path
Spit
Cult Witness
Astral Cannibal
Into the Golden Abyss
Swinging The Eclipse
The Huntsmen
The Stoning
White Nights

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FIDDLER’S GREEN
Nach der intensiven Düsternis MANTARS verspricht es nun, ausgesprochen fröhlich zu werden. Die deutschen Irish Folker FIDDLER’S GREEN, die in den letzten Jahren auf immer mehr Festivalbillings auftauchen, werden nun auch das Dongpublikum zum Tanzen bringen. Von Anfang an herrscht Partystimmung im Zelt und auf der Bühne wird gefiedelt, was die Geige hergibt. Da man ja auf einem Metalfestival ist, versucht man sich etwas an die Gepflogenheiten anzupassen, würzt diese jedoch mit einer eigenen, durchaus amüsanten Note. So wird von Sänger Ralf Albers, der übrigens aussieht, als sei er frisch vom Büro auf die Bühne gesprungen, die invertierte Wall Of Death gefordert: Alle eng zusammenkuscheln und dann auseinanderrennen. Nun gut, öfter mal was neues. Leider sind einige Fans der Band überaus rücksichtslose Tänzer, die das Tanzbein ohne Rücksicht auf Verluste schwingen. Hölle, da isses ja leichter, ein Hardcore-Konzert zu überleben. Ich mag ja eigentlich Folk und Gefiedel, aber ich muss schon sagen, FIDDLER’S GREEN sind mir dann irgendwann einfach zu viel. In meinen Ohren klingt da jeder Song gleich und damit wird die Musik für mich schnell langweilig. Da verziehe ich mich lieber noch etwas in den tollen neuen Biergarten. Die meisten Zuschauer haben da doch deutlich mehr Spaß als ich und im Zelt wackelt mal wieder der Boden (was bei dem neuen Boden ja gar nicht so einfach ist). (Anne)

Setlist FIDDLER’S GREEN:
Scolding Wife
Queen Of Argyll
The More The Merrier
Wall Of Folk
We Don’t Care
Old Dun Cow
Rocky Road To Dublin (Traditional)
Irish Air
A Night In Dublin
Irish Washerwoman
Yindy
Victor And His Demons
The Night Pat Murphy Died
Folk’s Not Dead
Bugger Off
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Living On A Prayer (Bon Jovi Cover)

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DIE APOKYLYPTISCHEN REITER
Und dann kommen wir zu meinem persönlichen Höhepunkt des heutigen Tages. Nach 2006 und 2010 spielen sie nun schon zum dritten Mal auf dem Dong. Und wo die Reiter sind, da ist der Spaß vorprogrammiert. Auch wenn sich die Band beim Intro und dem ersten Song „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, das von Sänger Fuchs steif und in Uniform vorgetragen wird, sehr martialisch gibt. Doch schon bei der „Revolution“ ist kollektives Ausflippen angesagt. Bei den Reitern weiß man, hier ist im Fotograben Vorsicht angesagt, denn die Crowdsurfer purzeln einem vom ersten Song an ins Kreuz. So auch dieses Mal (ich verlange Gefahrenzulage!). Dabei schlägt man zu Beginn eigentlich noch eher ruhige Töne an und präsentiert hauptsächlich Songs des neuen Albums „Tief.Tiefer“. Doch gegen Ende werden die Songs im älter. Nicht fehlen darf natürlich auch der „Seemann“, zu dem sich Sänger Fuchs traditionell eine Seemannsbraut aus dem Publikum aussucht und auf die Bühne zerrt. Heuer soll die Seemannsbraut auf Reisen gehen. Allerdings hat man dieses Mal kein Schlauchboot im Gepäck, sondern für die Braut darf es eine Insel mit Palme sein. Und so schickt der Seemann seine Braut vertrauensvoll über das jubelnde Dongpublikum, begleitet von den Worten „Dass ihr mir gut auf meine Braut aufpasst!“ Das klappt jedoch nicht wie gewünscht, schon nach wenigen Metern kentert die Insel und die Braut verschwindet in den wogenden Fluten. Doch Fuchs liebt seine Braut und unterbricht eigens den Song, um sich nach dem werten Befinden zu erkundigen. Doch die Braut ward von den Wellen verschluckt und nie mehr gesehen. So endet diese Liebe früh und „Was bleibt bin ich“. Mit „Die Schönheit der Sklaverei“ packt man dann einen richtig alten Song aus, den ich so schon lange nicht mehr gehört habe. So einfach lässt man DIE APOKALYPTISCHEN REITER aber nicht ziehen und natürlich wird eine Zugabe gefordert. Und auch dafür packt man ein paar richtig alte Schinken aus. Bei „The Smell Of Death“ geht es richtig rund im proppenvollen Zelt, die „Reitermania“ darf natürlich auf keinen Fall fehlen (genauso wenig wie die Wall Of Love hierzu, begleitet von rotem Flitterglitter) und der „Rausch“ beendet dann endgültig das Konzert. Dachte man so. Aber die Fans hören nicht auf, nach einer weiteren Zugabe zu rufen (und nein, von den Reitern kann man nicht genug bekommen) und so markiert „Die Sonne scheint“ die zweite Zugabe und den endgültig letzten Song des Abends und damit geht ein wieder einmal großartiger Auftritt der Thüringer, gewürzt mit viel Humor, zu Ende. Schade. Ich hätt‘ ja auch noch länger können… (Anne)

Setlist DIE APOKALYPTISCHEN REITER:
Intro
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Revolution
Wir
Der Adler
Ein leichtes Mädchen
Wo es dich gibt
Drumsolo
Hört auf
Friede sei mit dir
Es wird schlimmer
Nach der Ebbe
Seemann
Was bleibt bin ich
Die Schönheit der Sklaverei
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The Smell Of Death
Reitermania
Rausch
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Die Sonne scheint

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CARCASS
So schnell können drei Tage Festival vorübergehen. Zum Abschluss nochmal der Melo-Grind-Oberhammer aus Liverpool: CARCASS. Diese Jungs machen seit gut dreissig Jahren zusammen brutalsten Metal. Das alleine würde schon die Headliner-Position rechtfertigen. Mittlerweile sind sie sicht- und hörbar gut aufeinander eingespielt. Seit der Wiederauferstehung mit dem überragenden Album „Surgical Steel“, wurden einige Shows gespielt nach denen nicht wenige eher mit „naja“ kommentierten. Mir ist die Umbauzeit für so eine Grindcoreshow nach 10 Minuten schon zu lange. Das ist doch lächerlich, die zwei Beamer, die gruselige Bildchen auf weisse Tücher werfen. Die Bühnendeko im „Surgical Steel“-Look gehalten, und recht klinisch – Dexter hätte seine Freude.
Nach dem obligatorischen Intro „1985“ geht es mit „Unfit For Human Consumption“ vom aktuellen Album auch gleich in die Vollen. Jeff Walker bemerkt zwischen zwei Songs wir wüssten doch sicher was „Dong“ auf englisch bedeutet und beömmelt sich dabei. Naja, „Schwanz“ bedeutet das im Slang und Schwanz scheint es den meisten auch zu sein wer spielt, hauptsache Krach. Ein bisschen Müde wirkt das Publikum gerade schon, denn Jeff meint von den Reaktionen her würden zwanzig Leute da stehen. Oh wie gemein der alte Mann doch ist, denn einige johlen und recken die Faust – geht doch!
Nach einer guten halben Stunde muss tatsächlich schon eine todgeprügelte Snare neu bezogen werden. Jeff ist sehr redselig und fragt dann auch mal auf Deutsch nach, wie die Leute das Festival so fanden. So gekuschelt werden doch noch ein paar Kraftreserven frei. Die Snarereparatur zieht sich noch etwas hin und der Frontmann reicht eine Flasche Whiskey in die erste Reihe und quatscht mit dem ein oder anderen ein wenig.
Weiter geht’s endlich im Programm. Herrn Walker hat die erste Reihe so gut gefallen, dass er nochmal einen kurzen Abstecher macht, während er spielt. Bass schrammelnd, inmitten von zahlreichen Händen, sucht er immer wieder den Kontakt mit dem Publikum und feuert an!
Interessant ist auch zu sehen, wie Gitarrist Bill Steer im 70er Jahre Outfit etwas entrückt, seine Soli und Melodien der Klampfe entlockt.
Leider ist nach gut 60 Minuten scheinbar schon Schluss und CARCASS verschwinden hinter die Bühne um sich nochmal so richtig Bitten zu lassen.
Nach kurzer Zeit bekommt man noch „Heartwork“ und „Carneous Cacoffiniy“ geboten und der Gig ist überraschend schnell vorbei. Ein wenig verblüfft sind die geraden nochmal heiß gewordenen Dong-Besucher dann doch schon, dass schon Schluss ist. Gut wars trotzdem und ein würdiger Abschluss für ein hervorragendes, abwechslungsreiches Festival. (Andreas)

Setlist CARCASS:
Intro 1985
Unfit For Human Consumption
Buried Dreams
Incarnated Solvent Abuse
The Granulating Dark Satanic Mills
Cadaver Pouch Conveyor System
Captive Bolt Pistol
Noncompliance To ASTM F 899-12 Standard/ This Mortal Coil
No Love Lost
Exhume To Cosume
Reek Of Putrefaction
Black Star/ Keep On Rotting In The Free World
Corporeal Jigsore Quandary/ The Sanguine Article
Ruptured In Purulence/ Heartwork
Carneous Cacoffiny
Outro

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