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Im Grunde war das Dong Open Air 2012 wie jedes Dong Open Air – genial. Doch dieses Jahr gab es eine klitzekleine Änderung im Programm: Pfützen, Schlamm und Teiche, wo noch nie welche waren. Mit Regen hatte ja jeder gerechnet. Auf dem Dong ist das normal aber nicht so schlimm, man steht ja schön trocken im Zelt. Damit, daß es dieses Jahr so eine abartige Schlammschlacht wird, haben wohl nicht viele gerechnet. Auch wir haben die Gummistiefel zu Hause gelassen (mit dem tollen Gedanken: jetzt waren wir schon achtmal auf dem Dong, haben den Sturm überlebt, es hat immer mal geregnet und es war nie schlammig. Toller Gedanke, toller Fehler.). Naja, Schlammpackungen sollen ja gesund sein.

Und mit dem Wetter hatte das Dong dieses Jahr wirklich kein Glück. Sah der Donnerstag noch vielversprechend aus, so brachten Freitag und Samstag Regen, Regen, Regen und damit jede Menge Matsch. Da das Dong im Landschaftsschutzgebiet und auf einer Kohlehalde stattfindet, durfte kein Stroh o.ä. ausgebracht werden, da Selbstentzündungsgefahr bestand (wobei ich nicht wirklich verstehe, wie sich sauber in den Boden eingearbeitetes, von Schlamm ummanteltes Stroh noch selbst entzünden soll, aber bitte, die Feuerwehr hat in dem Fall das letzte Wort). Vor den Ständen konnten mehrere Tonnen Sand aufgebracht werden, was die Situation etwas erträglicher machte, aber es gab immer noch weite Bereiche, die von grüner Wiese in braune Schlammwüste verwandelt wurden. Auch backstage sah es nicht besser aus; hier wurde mit Paletten ein Steg durch die Sumpflandschaft gelegt, auf dem dann munter balanciert werden durfte. Das war aber auch wohl das einzige und beste, was man in dieser Situation machen konnte.

Ein weiterer Negativpunkt, und das wohl der größte, waren die langen Wartezeiten an der Bändchenausgabe, die so auf dem Dong noch nie vorgekommen sind. Stand man sonst vielleicht mal 20 Minuten an, so war es dieses Mal mehr als eine Stunde. Begründet wurde dies mit einer defekten Scannerkasse, aber trotzdem hätte es schneller gehen müssen. Ich will dazu aber gar nicht mehr viel sagen, denn die Dong-Orgas haben sich schon ausführlich zu diesem Thema ausgelassen und fürs nächste Jahr Besserung gelobt. Die Bändchenfarbe selber war mal wieder fantastisch. Nach dem unbefriedigte-Hausfrauen-lila 2005 gab es in diesem Jahr babyblau. Ich schätze mal, 2019 dürfen wir uns dann über rosa freuen.

Das war es aber auch größtenteils schon mit der negativen Kritik. Das einzige, was mich noch etwas gestört hat, war die Bandauswahl. Insgesamt 8 Bands haben schon mindestens einmal auf dem Dong gespielt. Es war zwar schon immer so, daß einige Bands mehrfach auf dem Festival spielten und prinzipiell ist dagegen ja auch nichts einzuwenden. Nur bei der großen Anzahl an Bands, die sich dort bewerben und die wahnsinnig gerne auf dem Dong spielen würden, könnte man ruhig mal ein paar mehr neue Bands auf die Bühne lassen.

dongpan_cop

Insgesamt war das Billing dieses Jahr nicht so prall, das konnte man auch daran erkennen, daß das Dong dieses Jahr so lange wie schon seit Jahren nicht mehr gebraucht hat, um alle Tickets loszuwerden. Auch konnte man bis zum Schluß im Forum noch Unmengen an Tickets bekommen. Und dann ist da ja noch die wichtigste Frage: Wo waren SKYCLAD? Als langjähriger Dongbesucher ist man gewohnt, die Band alle zwei Jahre auf dem Berg begrüßen zu dürfen – jetzt ist der Rhythmus kaputt.

Der Fotograben war in diesem Jahr so breit wie nie. Gut für Fotografen und Security. Es war ein sehr angenehmes Arbeiten dort und man ist sich gegenseitig so gut wie nicht in die Quere gekommen. Für Fans und Bands war es aber wohl nicht das Gelbe vom Ei. Als Fan ist man mittlerweile ziemlich weit weg von der Bühne und auch viele Frontmänner zog es immer mal zum Publikum, hier muß man wohl irgendwie den goldenen Mittelweg finden.

Sehr schön war, daß es in diesem Jahr mal keine Bandabsagen gab. Noch schöner war, daß endlich mal Pfandbecher eingeführt wurden (und es geht doch!). Gemeinsam mit dem ebenfalls erstmals erhobenen Müllpfand führte das dazu, daß der Berg wesentlich sauberer war als in den Jahren davor (vielleicht wurde aber auch alles einfach sauber in den Schlamm eingearbeitet und die Entsorgung bleibt zukünftigen Generationen vorbehalten – man weiß es nicht).

Auch die Freßstände waren wie jedes Jahr ziemlich in Ordnung. Der Hauptstand sowieso, und bei Preisen wie 1,50 € für eine Portion Pommes kann jetzt wirklich keiner meckern. Die Dongbrötchen habe ich leider nicht probiert (irgendwie verpeilt), aber auch der Chinamann war ganz lecker und auch mal Abwechslung gegenüber dem anderen Stand. Die Getränkepreise wurden dieses Jahr zwar um 50 Cent erhöht, aber auch 2 € für 0,5 l Getränk ist noch günstig.

Die Dixis wurden wie jedes Jahr mehrmals täglich gereinigt, ein volles habe ich eigentlich nie gesehen. Sogar Toilettenpapier war oft noch vorhanden – besser geht es eigentlich nicht.

Alles in allem hat das Dong trotz Regen und Schlamm wieder richtig Spaß gemacht und ich bin jetzt schon gespannt, welche Bands nächstes Jahr spielen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auch nächstes Jahr wieder dabei sein werde (dann zum zehnten Mal) (Anne).


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