Summer Breeze 2010 (18.08. - 21.08.10, Dinkelsbühl)

summer-breeze-banner2010Es ist Mitte August in Tschörmanie, die Fussball-WM ist überstanden und es fehlt dennoch ein Glanzlicht im Festival-Sommer.
Richtig, das SUMMER BREEZE musste noch zum Tanze bitten und lockte mit insgesamt 90 Bands nach Dinkelsbühl.
Mit Top-Bands wie CANNIBAL CORPSE, HEAVEN SHALL BURN, SUBWAY TO SALLY oder HYPOCRISY und vielen Liebhaberbands wie SOLSTAFIR, LONG DISTANCE CALLING, THE CROWN oder MACABRE war das diesjährige Festival auch in der Breite sehr ordentlich besetzt.
Nach einem halben Tag auf der Arbeit und einer etwas stressigen Anreise war der Weg nach Dinkelsbühl endlich in den frühen Abendstunden für Sebastian und mich geschafft - das Wetter schien gut zu werden, das Bier war kalt und die bereits anwesenden Kollegen schon gut gelaunt - das machte den Einstieg in den Abend gleich um einiges einfacher! Here we go! (Brix)

Mittwoch 18.08.2010


Suffocation (21:05 Uhr, Party Stage):

Nachdem wir ein klein wenig zu spät auf dem SUMMER BREEZE ankamen konnten wir leider nur noch das Ende der Nuclear Blast Label Night Opener SUICIDAL ANGELS miterleben. Doch schließlich wurde das Feld für eine wahre Deathmetal Institution geräumt und nach kurzer Umbaupause betraten SUFFOCATION die Bretter. Was soll man großartig zu dem Auftritt der aus New York stammenden Band sagen? Es war schlichtweg ein Massaker wie man es von SUFFOCATION gewohnt ist. Amtlicher Prügeldeath begeisterte das mittlerweile prall gefüllte Zelt. Man merkte, dass das Festival gerade erst begonnen hat und die Energie vor der Bühne kurz vorm explodieren war. Die Meute war außer Rand und Band und ließ sich von Songs wie „Cataclysmic Purification“, „Catatonia“ oder „Bload Oath“ ordentlich die Rübe wegballern. Der Sound im Partyzelt war mehr als amtlich, so dass für diesen Gig keinerlei Meckerei nötig wäre. (Sebastian)

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Unleashed (23:25 Uhr, Party Stage):

Ja, sicher...wir haben UNLEASHED schon zig Mal gesehen, die Mitsing-Spielchen eigentlich satt  und gehen trotz alledem die Schweden nach wie vor gerne anschauen. Warum?
Nun, die Antwort hierauf lieferte einmal mehr die heutige Show: Fabelhaft aufgelegte Musiker und eine Menge Death-Metal-Hits im Gepäck: "Winterland", "Shadows In The Deep", "Into Glory Ride", "Legal Rapes" und das unvermeidliche "Death Metal Victory" machen immer wieder Laune und bei einem abgehenden Mob sowieso.
Der stetig ansteigende Alkohol-Pegel tat sein Übriges und so gibt es auch von NECKBREAKER gereckte Hörner! (Brix)

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Milking The Goatmachine (03:20 Uhr, Party Stage):

Zum krönenden Abschluss der Nacht ware ich nun noch auf MILKING THE GOATMACHINE schwer gespannt - EQUILIBRIUM mit ihrer "Affeninsel" (so ein dämlicher Titel...was kommt da als nächstes? "Orang-Utan-Wotan"? "Der Pavian-Palast"?) schenkten wir uns ebenso wie die Briten von ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY - die VIP-Saufstelle hatte uns schon schwerstens zugesetzt!

 Also auf zu den Ziegenköppen, die wie gewohnt in Masken auftraten. Aber hallo: Entweder war ich wirklich schon so verballert, dass meine Sinne GAR nicht mehr funktionierten, oder die Band ist live so perfekt, dass es sich wie Playback anhört - ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob da nicht ein Band im Hintergrund lief, will der Band aber sicherlich nichts unterstellen.
Denn die Tracks ballerten mehr als amtlich: "Eaten Blessed Scum", "Goat Thrower", "Bingo Bongo" und die famosen Cover "Wasting Away" (NAILBOMB) und "Surf Goataragua" machten auch zu vorgerückter Stunde noch mächtig Laune und beschlossen einen feucht-fröhlichen Festivalbeginn! (Brix)

Donnerstag 19.08.2010


Napalm Death (15:00 Uhr, Main Stage):

Nach reichlich durchzechter Nacht und ordentlichem Kater ging es für mich um 15:00 Uhr erstmal an die Hauptbühne um mir von NAPALM DEATH mal den Schädel frei blasen zu lassen. Wie gewohnt waren die Briten hierfür die richtige Wahl. Routiniert zockten sie sich durch ihr Set und gaben Vollgas. Alles andere hätte mich bei dieser Combo doch auch sehr gewundert. Zum Start hauten die Jungs „Strong-Arm“ des aktuellen Outputs „Time Waits For No Slave“ in die Meute. Zusammen mit „On The Brink Of Extinction“ waren das glaube ich die einzigen beiden Songs die vom aktuellen Schaffen der Band präsentiert wurde. Gleich nach dem Opener gab es den ersten Sprung durch die Band Geschichte. „Unchallenged Hate“ vom 1988er Album „From Enslavement to Obliteration“ wurde aus den Rohren gefeuert. Das Set ließ kaum etwas zu wünschen übrig. Seien es nun Songs der aktuellen Ära wie „When All Is Said And Done“ des Vorgängeralbums „Smear Campaign“, „Scum“ des gleichnamigen Erstlingswerk, „You Suffer“ oder das übliche „Nazi Punks Fuck Off“ Cover. Hier wurde man wie immer bestens bedient und endlich war der Schädel frei. Nun konnte man höchstens noch mit Nackenschmerzen rechnen, die man am Besten mit einem erneuten Bierschub kompensiert. (Sebastian)

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Ill Nino (15:45 Uhr, Pain Stage):

Nachdem ich die Grind-Legende im Fotograben (eher Foto-Podest!) besucht hatte, stattet ich kurz danach ILL NINO, den nicht tot-zukriegenden Latino-Nu-Metallern einen Besuch ab - und dieser sollte sich rundum lohnen! Denn auf dem Programm standen einige Hits des „Revolution: Revolución“-Debüts, welches aus Zeiten stammt, wo Nu Metal noch frisch und unverbraucht daherkam - und genau diese Frische brachte das Sextett mit auf das SUMMER BREEZE!

Kein Wunder, dass auch hier einiges vor der Bühne los war und die Kids reihenweise aus dem Graben gefischt werden mussten. Sehr gerne wieder! (Brix) 

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Parkway Drive (16:40 Uhr, Main Stage):

Auch wenn die Aussies von PARKWAY DRIVE noch nie meine Favoriten in DIngen "Metal Core" waren, muss ich ihnen an diesem Tag eine mehr als amtliche Show attestieren! "Smoke 'Em If Ya Got 'Em", "The Sirens' Song" und "Carrion" trafen hierbei besonders gut ins Schwarze und wirbelten den Pit mächtig durcheinander.
Das mittlerweile heisse Wetter passte zudem bestens zu den bekennenden Surf-Freaks und trieb die Band zu Höchstleistungen an. "Cry Me A Fucking River, Bitch!“ (Brix) 

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 Dew-Scented (17:45 Uhr, Party Zelt):

Für Freunde der härteren Gangart war es genau die richtige Zeit um im Partyzelt aufzulaufen. Die deutsche Thrashkapelle DEW-SCNETED betrat zum „Downfall“ Intro des aktuellen Albums die Bühne und pfefferte gleich im Anschluss „Arise From Decay“ hinterher. Ich freute mich wahnsinnig auf diesen Gig. Zwei Wochen zuvor haben mich die Jungs auf dem Wacken schon enorm weggeblasen, so dass ich mir den Genuss auf dem Breeze auf jeden Fall wieder geben musste. Leider war gerade anfänglich das Zelt noch recht leer und nach einigen Hammertracks der Band füllte sich dieses auch leider nicht besonders. Doch die Stimmung in dem leicht befüllten Partyzelt war dennoch extrem gut und sowohl der Band, als auch den Leuten vor der Bühne macht das Ganze viel Spaß. Der Focus der Setlist lag ganz klar auf dem aktuellen Output der deutschen Thrasher. Mit „Acts Of Rage“ und „Cities Of The Dead“ kamen jedoch noch zwei weitere erstklassige Granaten in das Set. Auch die „Issue VI“ fand ihren Anklang und so gab es bis auf die Tatsache, dass die Truppe zu spät angefangen hat eigentlich kaum was zu meckern. Der Sound drückte ordentlich und jeder Thrash Fan der zu dieser Zeit nicht das Party Zelt aufgesucht hat, hat definitiv was verpasst!!! (Sebastian)

Tracedawn (18:40, Party Stage):

Nach den Thrash Titanen DEW-SCENTED durften die Jungspunte von TRACEDAWN die Party Stage des SUMMER BREEZEs erklimmen. Für viele dürfte die 2006 gegründete finnische Formation eher Unbekannte sein, was das doch relativ leere Zelt erklären würde. Geboten wurde saftiger Melodic Death in welchen eine ordentliche Portion Keyboard gestreut wurde. Und das absolut nicht zu knapp. Die Burschen kamen mit Feuer auf die Bühne und lieferten eine Show als gäbe es kein Morgen mehr. Mit ordentlichem Spaß an der Sache heizte Frontmann Antti das rar gesähte Publikum immer wieder an und sorgte bei dem kleinen Völkchen vor der Bühne für eine ordentliche Stimmung. Mit ihren zwei Alben im Gepäck rockten die Jungs einen Song nach dem anderen professionell herunter. Als Belohnung gab es für die Band neben dem Applaus schließlich trotz weniger Zuschauer einen schönen Circle Pit zu sehen. Musikalisch haben die Jungs das Rad zwar nicht neu erfunden und bieten einen Sound wie man ihn schon mehrfach gehört hat, aber stimmungsmäßig können sich so manch alteingesessene Bands von diesen Newcomern noch eine wahre Scheibe abschneide. Daumen hoch für diese Band und Show!!! (Sebastian)

Obituary (20:30 Uhr, Main Stage):

Wir haben gerade einmal den Donnerstagabend des Festivals erreicht und die Besucher des Festivals sind noch mehr oder minder frisch bei der Sache, da setzt uns das SUMMER BREEZE schon gleich ein wahres Urgestein der Metalgeschichte vor. Die Deathmetal Veteranen von OBITUARY betreten die Bühne und liefern ein Brett wie man es von den Herren gewohnt ist. Feinstes Todesblei schallerte aus den Lautsprechern und wusste die Fans vor der Bühne zu befriedigen. Der berühmte OBITUARY-Groove wusste mitzureißen und eine Reihe von Klassikern wusste wie man das Publikum anheizt. Der Auftritt der Herren war jetzt zwar nicht die ultimative Erfüllung des Festivals und nicht etwas was man noch nie erlebt hätte, dennoch war das vorgelegte Brett amtlich und schlug in die Knochen des Publikums ein. Etwas nervtötend waren lediglich die massiven Rückkopplungen gegen Ende des Gigs. (Sebastian)

Swallow The Sun (20:40 Uhr, Party Stage):

Trotz bester Stimmung war mir zu diesem Zeitpunkt ein wenig nach Schweremut und Düsternis - wer, ausser SWALLOW THE SUN, könnte hier besser in den Plan passen? Eben!
Und so bekam ich erwartungsgemäss auch meine Vollbedienung in Sachen Traurigkeit: "These Woods Breathe Evil" und "Falling World" vom aktuellen "New Moon"-Album gleich zu Beginn liessen mein Herz seufzen und die Nackenhaare stehen - im dementsprechend düster gehaltenen Zelt waren diese und weitere Hymnen wie "Swallow", "Don’t Fall Asleep" und das angespielte "Plague Of Butterflies" ziemliche Erfüllungen. Die leidenschaftliche Performance der Mannen um Sänger Mikko Kotamäki war hierbei das I-Tüpfelchen eines sehr, sehr geilen Auftritts. (Brix)

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Macabre (22:50 Uhr, Party Stage):

Meine Vorfreude stieg plötzlich ins Unermessliche. Endlich gab es für mich die zweite Gelegenheit MACABRE live zu sehen. Meinen ersten Auftritt der Kulttruppe konnte ich damals ebenfalls auf dem SUMMER BREEZE (damals noch in Abtsgmünd) genießen und dieser blieb in bester Erinnerung. Der Dreier bestieg also die Bühne, jedoch ganz zu meiner Überraschung nicht in dem typischen Hillbilly Outfit. Den Startschuss lieferten die Massenmörderbegeisterten mit „Zodiac“ und die Temperatur im Party Zelt stieg schlagartig an. So einige makabren Gesellen haben ihren Weg zur Party Stage gefunden und lauschten gespannt den Geschichten von Corporate Death die überlicherweise in sein Headset gegrunzt und geschrieen wurden. Absolut herrlich sind auch die Ansagen der Band. Vor nahezu jedem Song beginnt der Frontmann eine kleine Geschichte über den jeweiligen Massenmörder des folgenden Stücks zu erzählen, bevor es aus den Röhren kracht. In meinen Augen kam das gigantisch gute Album „Murder Metal“ ein wenig kurz. Lediglich „The Wüstenfeld Man Eater“ und „You’re Dying To Be With Me“ wurden hiervon zum Besten gegeben. Was ist denn bitte mit „Fritz Haarmann Der Metzger“ geschehen? Auch „Dorothea’s Dead Folks Home“ hätte ich mir doch sehr gewünscht. Aber immerhin präsentierte das sympathische, wenn auch durchgeknallte, Trio mit „Bloody Benders“ einen Song vom kommenden Album „Grim Scary Tales“ der bereits einiges an Hoffnung für ein geniales Album bereithielt. Ansonsten spielten sich die Herren aus Chicago gekonnt durch ihre Discographie. Mit Songs der „Dahmer“ oder „Sinister Slaughter“ konnten die Jungs auch nicht viel verkehrt machen und so ließen sie letztlich ein zufriedenes Publikum zurück und blieben wieder einmal hervorragend im Gedächtnis. (Sebastian)

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Raised Fist (00:00 Uhr, Pain Stage):

Wie wäre es zum Abschluss des Tages mit ein wenig Hardcore der neuen Schule aus Schweden? Ja, es war die Zeit von RAISED FIST! Hierauf hatte ich mich bereits den ganzen Tag gefreut, ranken sich doch um die agilen Schweden so manche Gerüchte über intensivste Live-Auftritte.
Und ich wurde nicht enttäuscht!
Mit "You Ignore Them All" rummste es sogleich mächtigst im Karton und der Pit kannte kein Halten mehr! "Running Man", "Friends And Traitors" und natürlich "Some Of These Times" knüpften hieran mühelos an und forderten von so manchem Festivalbesucher noch das Letzte ab an diesem Tage!
Nur komisch, dass die Schweden ihre ihnen zugestandene Spielzeit nicht vollends ausnutzten und schon viel zu früh wieder von der Bühne gingen... (Brix)


Freitag 20.08.2010

The Black Dahlia Murder (15:15 Uhr, Pain Stage):

Der Freitag hatte am frühen Mittag noch nicht viel sehenswertes zu bieten, so war ich erst zu THE BLACK DAHLIA MURDER wieder vor der Bühne anzufinden. Die werden ja von vielen vergöttert, ich kann auch nach diesem Auftritt nicht zu hundert Prozent nachvollziehen, warum.
Klar, die Extreme suchen und finden die Detroiter, Trevor Strnad ist ein Frontmann, der seine Plautze bei Wind und Wetter zur Schau stellt und kommt stets sympathisch rüber. Aber musikalisch konnte ich auch heute nicht den Anschluss finden, trotz guter Songs wie "Funeral Thirst", "Black Valor" und "Necropolis".
Zum Wachwerden okay, aber die wahren (persönlichen) Highlights sollten ja noch folgen! (Brix) 

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Ensiferum (16:05 Uhr, Main Stage):


Tiefster Mittag und das SUMMER BREEZE Gelände wird in brutzelnden Sonnenschein gehüllt. Bei diesen Temperaturen wird dem Publikum einiges abverlangt wenn ENSIFERUM auf die Main Stage geschickt werden. Dass die Finnen eine treibende Kraft sind sollte sich schon seit langem rum gesprochen haben und dementsprechend steppte vor der Bühne der Bär. Auch wenn ich mir persönlich ENSIFERUM mittlerweile von Platte nicht mehr anhören kann muss man neidlos zugestehen, dass die Band live so einiges reißt. Der Focus an diesem Nachmittag lag, ganz zu meinem Bedauern, auf der neuen Schaffensphase der Band. Zum Einstieg gab es mit „From Afar“ und „Twilight Tavern“ zwei Songs des aktuellen Albums „From Afar“. Aus den Anfängen der Band wurde lediglich „Token Of Time“ des Debüts, „Iron“ und „Into Battle“ des Zweitlingswerks gespielt. Der Rest des Sets wurden mit den neuesten Werkten „Victory Songs“ und „From Afar“ abgedeckt. Beim Publikum kam das ganze dennoch wahnsinnig gut an und vor der Bühne ging es ab wie Schmitzkatz! Die Leute hatten ihre Freude und so erspar ich mir auch meine Meckerei als Fan des ausschließlich ersten Albums. ;-) (Sebastian)

Anathema (17:10 Uhr, Pain Stage):

Ich erwähnte eben persönliche Highlights? Hier Nummer Eins dieser Riege: ANATHEMA! Ich weiss nicht, wie oft ich die Briten mittlerweile schon von der Bühne angefeiert habe, aber ich habe wohl die Anathemitis! Immer wieder verursachen "Closer", "Lost Control", "Empty" und natürlich die neuen, hervorragenden Stücke wie "A Simple Mistake" und "Universal" einfach nur Gänsehaut - und das auch bei Tageslicht und gar strahlendem Sonnenschein!
Vinnie war prächtig gelaunt, seine Ansage "The Next Song Is The Antidote To The One Hundred Death-Metal-Bands On This Festival" vor "A Natural Disaster" hätte nicht treffender sein können. Dieser Track wurde natürlich wie immer von der hinreissenden Lee Douglas vorgetragen, die sich einmal mehr in mein Herz singen konnte. Mit "Fragile Dreams" am Ende wurde dann noch einmal abgerockt, bevor ich das vertraute Gefühl der noch zitternden Knie mit in den Rest des Abends nahm... (Brix)

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Cannibal Corpse (18:05 Uhr, Main Stage):

Meine Güte was war das bitte für ein Kontrast? Die wunderbaren zauberhaften Klänge von ANATHEMA erloschen. Ein zufriedenes, in musikalische Seide gehülltes, Publikum stand noch (mir inklusive) schmachtend vor der Pain Stage, als auf der Main Stage ein Unwetter startete. Ein Tier von einem Mann betrat die Bühne und setzte die Death Metal Apokalypse in gang. Interessant zu beobachten wie mindestens die Hälfte des ANATHEMA Publikums schlagartig die Flucht ergreift und genau in die Arme einer Armee von Todesblei Fans gerät, die es sich nicht nehmen lassen wollen die Veteranen von CANNIBAL CORPSE abzufeiern. Dazu gab es auch guten Grund, denn ein einstündiges Feuerwerk ballerte einem ordentlich den Schädel weg. Pfeilschnelles präzises Riffing und die Drums der Hölle ließen jedem Deathmetal Fan das Herz aufgehen. Klassiker wie „The Wretched Spawn“, „Make Them Suffer“ oder „Priests Of Sodom“ stießen auf  große Gegenliebe und so wurde das Festivalgelände mit so einigen Circle Pits oder Wall of Deaths geziert. Viel Bewegung liefern die Veteranen nicht gerade auf der Bühne, aber allein den Stiernacken Corpsegrinder seine Haare schwingen zu sehen ist hier voll und ganz ausreichend. Gegen Ende des Sets gab es zur Freude vieler schließlich noch den Klassiker „Hammer Smashed Face“ auf die Ohren und ein meckern wurde komplett überflüssig. Diese Granate muss man erstmal verdauen! (Sebastian)

Kylesa (18:40 Uhr, Party Stage):

Nach dem eher beschaulichen ANATHEMA-Gig verzichtete ich auf die Kannibalen und schaute mir lieber KYLESA an, die mir zuvor wärmstens empfohlen wurden, und das nicht zu unrecht: Saftiger Stoner-/Psychedelic-Rock mit Frontfrau und zwei Drummern, das hatte was!
Und gerade die Trommelmännekens brachten ein ums andere Mal eine Menge Dynamik ins Geschehen hinein und sind keineswegs lediglich als optischer Effekt zu verstehen.
Werde ich im Auge behalten, das! (Brix)

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End Of Green (19:10 Uhr, Pain Stage):

Und schon wieder hätte der Kontrast nicht größer sein können. Die zum mittlerweile x-ten Mal da gewesenen END OF GREEN setzten dem zuvor fabrizierten Todesblei Gewitter ihren „Goth’n’Roll“ entgegen. Schön mit anzusehen, dass die Jungs mittlerweile eine große Anzahl an Publikum zieht. Vor der Pain Stage war nämlich so einiges los und die Stimmung hätte besser nicht sein können. Gerade der Frauenanteil stieg im Vergleich zu Corpse doch massiv an. Seit Mitternacht wurde auch das neue Album der Band veröffentlicht und auf dem Breeze startete bereits der Verkauf. So konnte man gespannt sein ob man auch gleich live eine Kostprobe erhalten wird. Im Verlauf des Sets war es auch schließlich soweit und mit „Goodnight Insomnia“ und „Tie Me A Rope… While You’re Calling My Name“ wurden zwei fabelhafte Stücke des neuen Outputs geliefert. Die Scheibe wird man sich wohl mal wieder holen müssen… Der Focus der Playlist lag aber ziemlich auf der bis zum Tag davor aktuellen „The Sick’s Sense“ von welcher die richtig starken Songs „Dead City Lights“, „Killhoney“ oder „Hurter“ zum Besten gegeben wurden. Mir persönlich ist leider nur ein Song des Klassikeralbums „Last Night On Earth“ aufgefallen. Sehr schade drum, denn gerade dieses Album steckt so voller Emotionen und ist in meinen Augen ziemlich die Beste Scheibe der Jungs. Immerhin wurde aber glücklicherweise „Demons“ von dieser Platte gespielt. END OF GREEN konnten mit diesem Auftritt wieder einmal enorm punkten und das Publikum war sichtlich zufrieden. (Sebastian)

Disbelief (19:40 Uhr, Party Stage):

Die Hessen DISBELIEF gehörten eine geraume Zeit zu meinen absoluten Faves, haben dann aber ab ca. der "Navigator" doch merklich (zumindest auf Scheibe) nachgelassen - umso gespannter war ich somit auf den Auftritt an diesem erlebnisreichen Tag!
Auch wenn meine Erwartungen nicht ganz erfüllt werden konnten, waren dennoch einige Perlen aus den (meiner Meinung nach) besseren Tagen in der Setlist zu finden: "Sick", "Rewind It All" und "Misery" fuhren mir doch recht anständig durch Mark und Bein; die anderen Tracks waren live allerdings auch okay - die "neue" Crew um Jagger hat sich mittlerweile wohl recht gut eingespielt. Tja, aber manchmal war "früher" halt doch alles besser... (Brix)

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Hypocrisy (20:15 Uhr, Main Stage):

Zur besten Blockbuster-Zeit ging es dann mit der nächsten Death-Metal-Kante weiter: HYPOCRISY lieferten mit einer Best-Of-Show eine atemberaubend gute Show ab und konnten nahezu alle Fans zufrieden stellen. Ähnlich wie bei der Show in der heimischen Garage kamen die Hits "Fractured Millenium" (als Opener), "A Coming Race", das Oldschool-Medley "Pleasure Of Molestation/Osculum Obscenum/Penetralia", sowie "Weed Out The Weak", "Eraser" und natürlich "Roswell 47" auf der perfekt ausgewogenen Setlist vor.
Peter Tägtgren hatte zudem einen prima Tag erwischt und gab die ausufernden Publikumsreaktionen in Form sympathischer Ansagen und Anekdoten zurück. Ein echtes Highlight auf dem SUMMER BREEZE 2010! (Brix)

Heaven Shall Burn (22:40 Uhr, Main Stage):

So gut HYPOCRISY gezockt hatten, wurden sie nun von HEAVEN SHALL BURN gar in den Schatten gestellt! Die Thüringer, die sich über die Jahre zurecht an die Spitze der deutschen Metal-Szene vorgearbeitet haben, genossen die Headliner-Show auch dementsprechend in vollen Zügen und lieferten zur einmal mehr eindrucksvollen audiellen Darbietung, wie bereits auch auf dem WITH FULL FORCE, die Songs passend unterstreichende Videoleinwände - bei "Voice Of The Voiceless", dem Veganer-Song schlechthin sogar mit fiesen Tötungsszenen aus der Massentierhaltung - da blieb so manchem der Burger oder  Döner glatt im Halse stecken...So verwandelte sich unser FDP-Hartz 4-Spezialist Westerwelle gar in einen delikaten Kackhaufen; es stellte sich hier die Frage, was von beidem wohl unappetitlicher anzuschauen war. Aber der Band ist jedes Mittel recht, ihre Botschaft unter die politisch oft bräsige Masse zu bringen und das ist auch gut so! Respekt hierfür, die Herren!
Dass die Show sich nicht nur auf den optischen Aspekt fokussierte, lag natürlich auch an der Playlist: Die Opener der letzten Alben mit "Counterweight", "The Weapon They Fear", "The Omen" und natürlich "Endzeit" sorgten für den meisten Aufruhr; "Combat", "Forlorn Skies", "Architects Of The Apocalypse", The Lie You Bleed For" deckten die neueren Scheiben gut ab und mit "7th Cross", "To Inherit The Guilt" und "Behind A Wall Of Silence" wurden auch die Fans älterer Tage bestens bedient. Das abschliessende EDGE OF SANITY-Cover "Black Tears" mit Schnipselregen ist mittlerweile obligatorisch.
HEAVEN SHALL BURN scheinen nicht aufzuhalten zu sein; entgegen der Rezession im Metal (Death) Core-Sektor manifestieren sich die Thüringer ganz oben! (Brix)

 GWAR (0:00 Uhr, Pain Stage):

Endlich!!! Endlich war es soweit. Einer der Momente auf den ich extrem gewartet hatte. Ich musste mir einfach unbedingt die Show von GWAR ansehen. Bisher bin ich leider noch nicht dazu gekommen mir diese lustige Truppe mal Live anzusehen. Doch dieses Mal wollte ich mir dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Schnell stellte sich auch heraus, dass es die richtige Entscheidung war. Die maskierten Mannen, die sich wohl selbst nicht so ernst nehmen, rockten wie die Hölle! Gerade das aktuelle Album „Lust In Space“ hat sich bei mir ziemlich im Ohr festgefahren und ich freute mich Songs von dieser Platte live zu hören. Mit „Metal Metal Land“, „Lords And Masters“ und dem Titeltrack „Lust In Space“ wurde ich auch bestens bedient. Doch die Show von GWAR ist einfach unbeschreiblich. Mehr als einmal brachte mich diese akut zum lachen. „Ladies and Gentleman, Hitler is in the house!“. Als nach diesem Satz ein kleiner ejakulierender Hitler die Bühne betrat, der wenn er sich rumdrehte auch mal schnell zu Jesus wurde war ein ganz gezielter Angriff auf meine Lachmuskeln! Die ersten Reihen, die wirklich ihren Spaß ganz allein hatten, waren meist mit weißen Shirts geziert, die, sofern man GWAR live bereits kennt, nicht mehr lange weiß blieben. Massig Kunstblut, -sperma und –urin wurde hier in die ersten Reihen gepumpt. Immer und immer wieder betraten Figuren wie beispielsweise der Papst, oder eben Hitler-Jesus, die Bühne und wurden dort auch sogleich hingerichtet. Enthauptungen, Pfählungen und noch vieles mehr war der absolute Fokus des Programms von GWAR. Einfach nur herrlich! Die blutverschmierten ersten Reihen gerieten immer mehr in Ekstase und ließen mal so richtig die Sau raus. GWAR, jederzeit wieder!!! (Sebastian)

Dying Fetus (23:50 Uhr, Party Stage):

Als ob ich heut nicht schon genug harten Stoff auf die Ohren bekommen hätte, musste jetzt noch die Grind-/Death-Keule mit DYING FETUS geschwungen werden! Auf das GWAR-Kasperletheater, das ich nur an den Monitoren verfolgte konnte ich eh getrost verzichten.
Dann doch lieber fetten Groove und mächtige Growls mit Gallagher und Beasley einatmen und das Original vieler Todeskern-Combos bewundern. Leider wollte heute der Funke bei mir nicht zu 100% überspringen; nach dem ersten Knaller "Praise The Lord" war ich seltsamerweise irgendwie schon satt - wahrscheinlich spukte in meinem Hinterkopf schon das abschliessende Highlight des Tages herum, für das ich in andere Gefühlswelten musste... (Brix)

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Hail Of Bullets (01:10 Uhr, Party Stage):

Und damit meine ich leider nicht die Holländer HAIL OF BULLETS, die mit ihrem soliden Krieges-Death Metal und den Krachern "General Winter", "Nachthexen" und "Ordered Eastward" so manchen Fan ins Headbang-Nirvana schickten, mich aber auch nicht so sehr bewegen konnten wie ich es mir im Vorfeld erhofft hatte. Ich war wohl tatsächlich schon zu sehr im "Schwelg"-Modus für die abschliessenden LONG DISTANCE CALLING... (Brix)

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Long Distance Calling (03:20 Uhr, Party Stage):

Und die Münsteraner dachten sich heut einfach: "Verdammt! Wenn die Leute schon so lange extra für uns wach bleiben, bauen wir doch mal gleich mal Premieren in das Set ein!". So gesellten sich neben "I Know You, Stanley Milgram!", "Metulsky Curse Revisited" und "Aurora" (ewig nicht mehr live gehört, super!) gleich zwei erneut vielversprechende Ausblicke auf das kommende Drittwerk.
Die Atmosphäre, der Sound, das Band-Feeling - einfach alles stimmte in dieser rauschenden Nacht und schickte mich zufrieden und platt in die Heia. Eine längere Spielzeit und ein anderer Slot MUSS einfach beim nächsten SUMMER BREEZE-Besuch von LONG DISTANCE CALLING her, ohne Frage! (Brix)

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Samstag 21.08.2010

Hacride (15:55 Uhr, Party Stage):

Was ich am SUMMER BREEZE so besonders schätze, ist die tatsache, dass man viele Bands neu- und wiederentdecken kann! So geschehen im Falle der Franzosen HACRIDE, die ich vor Jahren einmal mit 8,5 Punkten  bedachte (hier), aber dann komischerweise überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte - ein riesiger Fehler, wie mir dann zum Auftakt des SB-Samstages bewusst wurde!
So kamen nämlich auch die besten Tracks der reviewten Scheibe mit "Cycle" und "Pertubed" zum Tragen und brachten mich sofort wieder in die damalige Euphorie. Auch die anderen, mir unbekannten Songs waren ein prima Weckruf für den finalen Festival-Tag: Die letzten Tage hängten einem doch bereits ziemlich in den Knochen,das muss ich schon sagen! (Brix)
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Callisto (16:50 Uhr, Party Stage):

Wo wir eben bei unbekannteren, interessanten Bands waren, fügen wir CALLISTO doch gerade mit in diese Schublade! Irgendwo zwischen Doom, Stoner und experimentellen Momenten waren die Finnen die absoluten Exoten des Tages, konnten aber mit ihrer intensiven Darbietung massig Punkte sammeln. Die überlangen Tracks schienen zudem oft mit improvisierten Parts gestreckt geworden zu sein, was allerdings eher positiv als langweilig zu bewerten war. (Brix)
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Solstafir (17.45 Uhr, Party Stage):

Hm, irgendwie fällt mir bei dieser Gelegenheit auf, daß die großen Bühnen an diesem Tag wohl nichts zu bieten hatten, meine persönliche Party fand heut fast ausschliesslich auf der passend benannten Bühne im Zelt statt - auf sowas wie EISBRECHER kann ich auch echt getrost verzichten!
Und oho, jetzt folgte ja noch so eine Band, die ich vergöttere: SOLSTAFIR! Die bekloppten Isländer erfüllten auch sämtliche Erwartungen, die man an solch eine Band stellen kann und spielten in ihrer Stage-Zeit gerade mal 2 Songs!
Wurde der Titeltrack des aktuellen "Köld"-Albums noch nah am Original von der Studio-Version gehalten, entwickelte sich "Ritual Of Fire" zu einer Improvisations- und Jam-Schlacht, die an diesem Wochenende ihresgeleichen suchte! Der rotbezopfte Basser Svavar zupfte sich ein ums andere in den Wahn, während Sänger Aðalbjörn und der Cowboy-Hut-tragende Gitarrist in aller Ruhe und versunken das Set spielten und auch die austickenden Schar vor der Bühne kaum zu bemerken schienen.
Ich wollte einfach, dass das Set niemals mehr enden würde! Und zu gerne hätte ich noch mehr Songs wie "Pale Rider" oder "Nature Strutter" gehört, aber mit dem Dargebotenen war ich dennoch ob der Einzigartigkeit fasziniert und zufrieden! (Brix)
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Sepultura (19:00 Uhr, Main Stage):

Iiiih, Tageslicht! Aber gut, für die brasilianischen Veteranen war das Sich-Dem-UV-Licht-Aussetzen dann doch endlich wieder angebracht. Zwar gab es das absolute Standardprogramm mit der Mischung aus alten Schoten ("Territory", "Arise", "Roots", usw.) und "A-Lex"-Titeln, aber dies wurde wie immer in der typisch-energischen SEPULTURA-Manier vorgetragen und konnte somit jeden zufriedenstellen.
Zwar macht sich in mir innerlich so etwas wie "Routine" breit, ich hab die Jungs innerhalb der letzten Jahre dann offenbar doch zu oft gesehen... (Brix)
Bülent Ceylan (20:10 Uhr, Main Stage):

Mittlerweile war es ein offenes Geheimnis und es hatte sich herumgesprochen: Der als "Special Guest" auf der Hauptbühne angekündigte Akt war BÜLENT CEYLAN, der bereits mittags der Presse Rede und Antwort und hierbei seinen metallischen Werdegang schilderte - aber sagen wir mal so: Crossover ist wohl eher die Baustelle des Türken und das Bangen zu Metal-Musik bei seinen Auftritten hebt ihn halt von anderen Comedians zusätzlich ab.
Dennoch: Die knapp 20-minütige Show hatte einige gute Lacher parat und es war halt mal was anderes und lockerte den letzten Tag sauber auf. (Brix)
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Sick Of It All (20:30 Uhr, Main Stage):

Auch der Auftritt der nächsten Veteranen-Combo hatte für meinen Geschmack etwas zuviel Routine im petto! SICK OF IT ALL sind und bleiben eine geile Live-Band, aber auch hier ist eine Übersättigung meinerseits feststellbar.
Dies lag aber absolut nicht am Acting der Band oder den gespielten Songs, dies sei klar gestellt! Von neuen Schwarten wie "Death Or Jail" oder "Waiting For The Day" über "Built To Last", "Good Looking Out" oder "Step Down" bis zu alten Gassenhauern "It´s Clobbern Time", "Injustice System" und "All My Life" war wieder für jeden Fan etwas dabei, riss mich aber nicht mehr vom Hocker - die erwähnte, mittlerweile eingesetzte Schlappheit spielte wohl mittlerweile auch eine gehörige Rolle in meinen Bewertungen.... (Brix)
Maroon (21.45 Uhr, Party Stage):

Vielleicht kommt ja im Zelt wieder ein wenig mehr Laune bei MAROON bei mir auf? Die Band gab sich jedenfalls alle Mühe und brachte das Zelt einmal mehr komplett zum Durchdrehen! Kein Wunder: Gleich zu Beginn gab es mit "Stay Brutal" auch kein Halten mehr! "This Ship Is Sinking", "The Worlds Havoc", "Reach The Sun", "Wake Up In Hell" und natürlich am Ende "Schatten" konnten auch mich zeitweilig aus der Lethargie reissen und bewiesen mir einmal mehr, dass MAROON noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angelangt sind! (Brix)
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My Dying Bride (00:00 Uhr, Pain Stage):
Ach Mist, kaum wieder halbwegs wach, war es dann an MY DYING BRIDE, mich wieder in den seligen Dämmerzustand zu versetzen. Auch wenn aus Zeitgründen "The Cry Of Mankind" zur Bestürzung vieler (vor allem der Band selbst, die daraufhin ziemlich angepisst von der Bühne stackste) gestrichen werden musste, gab es vorher die volle Düster-Dröhnung: "Bring Me Victory", "Turn Loose The Swans" und "Vast Choirs" machten die Nacht noch ein Stück dunkler und verursachten wohlige Schauer im Rückenmark und meinem Bauch.
Für mich war hiermit dann aber auch Finito, ich übergebe ein letztes Mal an Sebastian, der sich noch einmal so richtig aufraffen konnte und eine seiner Heroen abfeiern konnte... (Brix)

The Crown (1:10 Uhr, Party Stage):

Und ein weiterer Moment auf den ich seit langer Zeit gewartet hatte stand vor der Tür. Endlich hatte ich die Gelegenheit eine meiner Lieblingsbands live zu sehen. Mit extremen Hummeln im Hintern stand ich vor der Party Stage und wartete sehnsüchtig darauf, dass die schwedischen Herren von THE CROWN endlich die Bühne besteigen. Vor allem war ich gespannt darauf, wie sich der neue Fronter der Band so machen wird. Im Vorfeld hatte ich bereits die Gelegenheit das kommende Album „Doomsday King“ anzuhören und mit Marko auch ein Interview auf dem Breeze zu führen.
Was soll ich zu dem Auftritt der schwedischen Todesbleitruppe sagen? Sie haben schlichtweg von Anfang bis Ende geherrscht und dieses Soundspektakel wird sicherlich noch für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Es stimmte einfach alles: der Sound, die Bühnenpräsenz, die Stimmung, usw. Mit „Death Explosion“ und „Executioner“ des herausragenden „Death Race King“ Albums gab es sogleich einen druckvollen Auftakt in die Setlist. Das SUMMER BREZE Zelt war zwar nicht bis Anschlag gefüllt, aber die anwesenden THE CROWN Fans drückten die Stimmung gleich bis Anschlag nach oben. Bereits die ersten Tracks zeigten, dass der neue Frontmann Jonas Stalhammar eine hervorragende Wahl war. Der symphatische Jonas shoutete sich druckvoll durch die Songs und hatte die Meute vor der Bühne voll und ganz im Griff. Mit „Back From The Grave“, „Blitzkrieg Witchcraft“ und „Total Satan“ gab es letzlich auch noch weitere Klassiker des Überalbums „Death Race King“ auf die Ohren. Von dem kommenden Album wurde lediglich der bereits vorher im Netz veröffentlichte Titeltrack „Doomsday King“ gespielt, der dem Publikum aber einige riesige Vorfreude auf das Album gegeben haben dürfte. Für alteingesessene Fans war es sicher sehr schade, dass lediglich „Black Lightning“ der „Hell is Here“ gespielt wurde und die Alben vor dieser Ära gänzlich vernachlässigt wurden. Ansonsten wurden nur noch ein paar Songs der „Crowned In Terror“ und der „Possessed 13“ zum Besten gegeben. Aber gerade bei Festivalauftritten gestaltet es sich immer schwierig in der kurzen Spielzeit eine Setlist zu bauen, die jeden Hardcore-Fan zufriedenstellen wird. Ich für meinen Teil war mehr als zufrieden und muss die Truppe schnellstmöglich wieder Live sehen. Das war für mich einer der Höhepunkte des Festivals!!! (Sebastian)

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