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Wenn der Frühling nicht mehr wegzudiskutieren ist und so langsam Pfingsten ansteht, wird es höchste Zeit die üblichen Utensilien für ein Festivals ins Auto zu packen und nach Gelsenkirchen zu fahren. Wie jedes Jahr stand an Pfingsten wieder das Rock Hard Festival. In diesem Jahr packten die Veranstalter noch ein paar mehr Fans ins schöne Amphitheater ohne das es ungemütlich wurde. Und so wurden etwa 7.500 Fans Zeugen der tollen Veranstaltung die wieder erstklassig organsiert war und ein hervorragendes Billing bot. Ein rundum gelungenes Wochenende also mal wieder. (Tutti)
Die Bühne

Live Reviews vom Rock Hard Festival 2010 (21.05.)
Ketzer:
Auch in diesem Jahr durfte wieder eine Band der härteren Schiene das Festival eröffnen und wieder wurde den Thrash Metal Fans feine Kost geboten. KETZER enterten pünktlich um 15 Uhr die Bühne und setzen mit ihrem erstklassigen Old School Thrash Metal mehr als nur ein Ausrufezeichen setzen. Pluspunkte gab es zudem noch, weil sich die Band aus Bergisch Gladbach so bewegungsfreudig zeigte wie selten. Dafür war Frontmann Infernal Destroyer so "gesprächig" wie immer. Dennoch schaffte er es noch den Song "The Fire To Conquer The World" dem kürzlich verstorbenen Ronnie James Dio zu widmen. Sehr starker Opener!

Setlist Ketzer:
- I Am Your Unholy God
- Warlust
- My Triumph
- To Each Saint His Candle
- Witchcraft
- Satan's Boundaries Unchained
- The Fire To Conquer The World
- Crushing The Holy

(Tutti)
Ketzer
Necros Christos:
Aus ganz anderem Holz geschnitzt sind da NECROS CHRISTOS. Die Berliner Black/Death Metal Kapelle zeigte eine deutlich mininmalistischere Show. Wobei gerade das auch zum Sound der Hauptstädter passt. Kommen deren Songs wie "Red Wine Runs Out Of The White Skull Of Jesus", "Curse Of The Necromantical Sabbath", "Black Mass Desecration" und "Impure Burials Prevail" doch deutlich schleppener und sperriger rüber. Dies sorgt sogar bei strahlendem Sonnenschein für düstere Stimmung und letztlich hatte sogar der Wettergott ein Einsehen und schob ein paar Wolken vor die Sonne. War schon ok der Gig, die Band weiß aber auf Scheibe oder auch in einem kleinen Club mehr zu gefallen als auf einem großen Festival bei frühsommerlichen Bedingungen. (Tutti)
Necros Christos
Katatonia:
Weiter ging es mit KATATONIA und auch die Schweden kämpften musikalisch gegen den strahlenden Sonnenschein an. Und das machten die Stockholmer mir ihrer Erfahrung erstklassig. Eine ruhige aber irgendwie dennoch tighte Performance machten die Vorstellung sehenswert und Songs wie "Ghost Of The Sun", "July" und "Day & Then The Shade" dann auch noch hörenswert. Fans der progressiven Doom / Death Metal Band sind jedenfalls auf ihre Kosten gekommen. Daumen hoch! (Tutti)
Katatonia
Sabaton:
Ein klein wenig waren SABATON die Außenseiter an diesem ersten Festivaltag. Waren sie doch die einzige Band die so gar keinen düsteren Sound im Gepäck hatte. Dafür hatten die Schweden aber bei Stücken wie "Coat Of Arms", "Cliffs Of Gallipoli" "Saboteurs", "Uprising", "Primo Victoria" und "Metal Machine" Spielfreude im Überfluss dabei. Power Metal der deutlich feineren Sorte und dazu eine wuchtige Show passend zum bombastischen Sound. Kein Wunder also das die Band die besten Publikumsreaktionen des Tages für sich verbuchen konnte. (Tutti)
Sabaton
Bloodbath:
Zur Prime-time um kurz vor 8 war es dann endlich soweit und die Allstar-Death Metal-Band Bloodbath sollte einen ihrer seltenen Gigs zelebrieren. Zum vierten Mal standen die Herren nun auf der Bühne und man merkte ihnen einmal mehr an wie nervös sie waren. Doch das tat dem Gig keinen Abbruch, denn die Songs wurden absolut souverän dargeboten und klangen genau wie bei den anderen beiden Bloodbath-Gigs, bei denen ich beiwohnen durfte, enorm tight und nah an den Album-Tracks. Geboten wurde einmal mehr eine Schnittmenge aus allen Alben, wobei dieses Mal eher das Augenmerk auf neuere Songs und Songs die noch nie live gespielt wurden gelegt wurden. So durfte man sich erstmalig über Songs wie „Process of disillumination“, „Iesous“, „blood Vortex“, „mock the cross“ oder dem neuen Über-Kracher „Hades Rising“ freuen, die sich perfekt mit dem altgewohnten Material wie z.B. „Breeding Death“, „like fire“ oder „Eaten“ vertrugen. Der Sound war zumindest vorne angenehm differenziert und überrollte einen wie ein Panzer. Die Band gab sich übrigens auch äußerlich absolut old-schoolig, indem alle in Old-School-Death Metal-Shirts auftrumpften (Sodomizer im Deicide-Shirt, Renske im Autopsy-Shirt und Blakkheim im Morbid Angel-Shirt), doch Mastermind Akerfeldt schoss mal wieder den Vogel ab und trug trotz recht warmer Temperaturen den ganzen Gig über eine schwarze Lederjacke und eine Pornobrille. Death Metal mit Stil nennt man das wohl! Auch die Akerfeldtschen Ansagen waren wieder angenehm trocken und humoresk, doch so richtig wohl wird sich der Opeth-Frontmann bei Bloodbath ohne eine Gitarre nie fühlen, denn auch dieses Mal fiel auf, dass sein Stageacting sehr zu wünschen übrig ließ. Dafür grunzte er aber wieder wie ein junger Gott alles in Grund und Boden und ließ mal wieder einen Großteil anderer Death Metal-Sänger wie Anfänger dastehen. Einmal mehr ein fantastischer Gig einer fantastischen Band. Wann kommt jetzt endlich mal eine Hallen-Tour?

Setlist Bloodbath:
- Intro
- Ways To The Grave
- Soul Evisceration
- Process Of Disillumination
- Iesous
- Breeding Death
- Mouth Of Empty Prayer
- MAss Strangulation
- Cancer Of The Soul
- Mock The Cross
- Like Fire
- Blood Vortex
- Outnumbering The Day
- Hades Rising
-----------------------
- Eaten

(Leimy)
Bloodbath
The Devil's Blood:
Es wurde im Vorfeld viel darüber diskutiert, ob es sinnvoll oder notwendig war, die Newcomer THE DEVIL’S BLOOD auf die Headlinerposition des Freitags zu setzen. Natürlich gibt es derzeit einen ziemlichen Hype um die Holländer, aber dieser wurde sicherlich zu einem nicht geringen Maße vom Rock Hard selber initiiert und getragen. Zwar hatte Chef-Propagandist Götz Kühnemund mehrmals in Ansagen dazu Stellung genommen, warum die Band zwingend nach den kultigen Bloodbath auf die Bühne mussten, aber so richtig hat das auch nicht die allgegenwärtigen Zweifel ausräumen können. Sei es wie es sei, Fakt ist sicherlich, dass diese Band (zumindest auf Platte) äußerst interessant ist, und das okkulte Image sowie einige Special Effects ja durchaus vielversprechend klangen. Erstmal, die Special Effects gehören eigentlich in Anführungszeichen gesetzt. Ein Chor aus drei Damen, ein paar Kerzen und eine Leinwand sind ja gut und schön, ihr Fehlen hätte aber keinen signifikanten Effekt auf die Show gehabt. Die Performance selber war so, wie bei THE DEVIL’S BLOOD (angeblich, ich sah sie auf dem RHF zum ersten Mal) gewohnt. Eine instrumentelle Breitseite aus drei Gitarren, viel (Kunst-)Blut und eine scheinbar in satanische Gefilde entrückte Sängerin, die genau Null Interaktion mit dem Publikum zeigte. Gegen die gespielten Songs war freilich nichts einzuwenden, wenn man mit der dargebotene Art des 70er Jahre Hard Rocks kann, gerade die Stücke der ersten MiniCD "Come, Reap" am Anfang des Sets kamen durchaus überzeugend. Je länger der Auftritt allerdings dauerte, desto häufiger machte sich ein gewisses Gefühl der Langeweile breit. Und das sicherlich nicht nur bei mir, da sich das Amphitheater mit der Zeit mehr und mehr leerte. Unterm Strich kann man nur konstatieren, dass es sicherlich kein schlechter Gig war, aber auf einem Festival ist diese Band irgendwie sichtlich deplaziert. Wahrscheinlich kann die notwendige Atmosphäre wirklich nur in einem kleinen stickigen Club entstehen. Als Headliner eines Festivals gar kann man von nichts anderem als einer Fehlbesetzung sprechen. Diese Rolle können (und wollen?) THE DEVIL’S BLOOD gar nicht einnehmen, das sollten auch die Veranstalter des Rock Hards akzeptieren. (Kai)
The Devil's Blood
Live Reviews vom Rock Hard Festival 2010 (22.05.)
Orden Ogan:
ORDEN OGAN haben inzwischen reichlich Gigs gespielt. Und diese Erfahrung spielten sie als Opener des zweiten Tages voll aus. Zu früher Mittagsstunde packten die Sauerländer reichlich Nebel und Pyros aus und haben die Messlatte für die nachfolgenden Bands erstmal schön hoch gelegt. Die schon zahlreich anwesenden Fans dürften jedenfalls zufrieden gewesen sein. Für Power Metal Freund inzwischen längst kein Geheimtipp mehr, dürfte die Band schon bald auch mal im Nachmittagsprogramm eines größeren Festivals auftauchen. (Tutti)
Orden Ogan
Evile:
Mit EVILE habe ich mich bisher eher wenig beschäftigt und so wurde dieser Gig für mich DIE postive Überraschung des Festival. Stücke der Marke "Now Demolition", "Time No More" und "Enter The Grave" wurden jedenfalls amtlich brachial rübergebracht. Eine intensive Vorstellung die jedem Thrasher die Müdigkeit aus Knochen prügelte. Dürfen gerne wiederkommen die Jungs. (Tutti)
Evile
Bulldozer:
Nachdem BULLDOZER letztes Jahr mit "Unexpected Fate" ihr Album-Comeback nach fast 20 Jahren gegeben haben, muss jetzt natürlich auch mal wieder live gespielt werden. Nachdem Evile schon gut vorgeheizt hatten, ging es für die italienischen Thrasher auf die Bühne, um dem Amphitheater eine Lektion in Old-School-Thrash zu erteilen. Zwar wurde diese Möglichkeit von nicht allzu vielen Thrashern wahrgenommen und vor der Bühne blieb es relativ leer, aber die Jungs von BULLDOZER störte das nicht und sie rockten ordentlich los. Der Sänger sah mit seiner Kleidung und hinter seinem obskuren Pult aus wie ein Prediger, was den dargebotenen Songs noch mehr Kraft verlieh. Höhepunkt der Show war ganz klar "Whisky Time" vom Debütalbum "The Day Of Wrath". (Thomas)
Bulldozer
Artillery:
Auch schon seit fast drei Dekaden unterwegs sind die Dänen ARTILLERY. Letztes Jahr konnten sie nach einigen Jahren Pause mit "When Death Comes" ein sehr gutes Comeback geben, umso gespannter konnte man auf ihre Rückkehr auf die große Bühne sein. Leider war diese im Endeffekt nicht allzu überzeugend. Alles wirkte etwas zu brav, harmlos - vom drucklosen Sound angefangen, bis zur Performance der Band, die sich etwas arg hüftsteif erwies. Das könnte man sicherlich mit dem nicht besonders geringen Alter der Akteure erklären, dieser Eindruck hätte sich aber sicherlich durch vermehrte Spielfreude leicht ausgleichen lassen können. Tat es aber irgendwie nicht, der Funke sprang nie so richtig über. So waren zwar die Songs an sich, z.B. "10,000 Devils" und "Rise Above It All" vom letzten Album, zwar ganz nett, aber leider nicht mehr. (Kai)
Artillery
Raven:
Wer schon immer mal sehen wollte wie auch Trio problemlos eine tolle Show auf einer größeren Bühne abliefert, der musste sich nur den Gig von RAVEN ansehen. Unglaublich was für eine Bühnenpräsenz die Briten zeigten, allen voran natürlich die Gallagher Brüder in vorderster Front. Die Spielfreude war wirklich jederzeit greifbar. Dazu noch starke Songs wie "Take Control", "All For One", "Breaking You Dow" und "Speed Of The Reflex". Noch ein paar Klassiker mehr wären noch schön gewesen, aber auch so gilt: Daumen hoch! (Tutti)
Raven
Exhorder:
EXHORDER waren schon in den 90er Jahren eine Trash Metal Band der zweiten Reihe und nur weil eine Band lange abgetaucht war, gehört sie heute nicht automatisch zur Topadresse. EXHORDER haben zwar den Groove Metal erfunden, hatten aber letztlich nie eine Chance gegen Pantera. Warum wurde an diesem Nachmittag schnell deutlich. Der Auftritt war einfach nicht mitreißend genug. OK, die Herrschaften sind ja inzwischen auch etwas in die Jahre gekommen. Aber auch das Songmaterial der Marke "The Law", "Legions of Death", "Exhorder" und "Desecrator" war primär für die Nostalgiker im Publikum interessant. Neue Fans werden sie eher nicht oder kaum gewonnen haben. Für die alten Fans war der Gig aber sicher keine Zeitverschwendung. (Tutti)
Exhorder
Accept:
ACCEPT mit neuem Sänger, da waren einige sicher sehr gespannt. Denn für viele ist ACCEPT ohne Udo Dirschneider einfach undennkbar. Aber ich muss gestehen mit Mark Tornillo von der Band TT Quick hat die Band einen ordentlich Fang gemacht. Stimmlich ist der US Amerikaner gar nicht so weit weg von seinem Vorgänger. Die Band schien durch das neue, hoffentlich stabile, Line-Up auch beflügelt und riss einen Gig voller Energie und Spielfreude runter. So stark hat man ACCEPT auch mit Herrn Dirkschneider längst nicht immer gesehen und die Setlist war sowieso fein bestückt. Tolle Vorstellung und sicher bald in der Rolle des Headliners.

Setlist Accept:
- Metal Heart
- Living For Tonight
- Restless And Wild
- Son Of A Bitch
- London Leatherboys
- The Abyss
- Losers And Winners
- Teutonic Terror
- Breaker
- Up To The Limit
- I'm A Rebel
- Balls To The Wall
- Princess Of The Dawn
- Fast As A Shark

(Tutti)
Accept
Kreator:
Für KREATOR ist da Jahr 2010 ein besonderes. Es gilt das 25-jährige Bandjubiläum zu feiern. Und da KREATOR live irgendwie immer gute Arbeit abliefern war einiges zu erwarten. Geboten wurde dann eine Show die das Amphitheater in seinen Grundfesten erschütterte. Die Essener hatten für ihr umjubeltes Heimspiel aber auch die richtigen Waffen im Gepäck, sprich eine interessante Setlist die einige Stücke enthielt die schon länger nicht mehr gespielt wurden, ergänzt um einige Songs von der aktuellen Abrissbirne "Hordes Of Chaos". Der Triumphzug war damit garantiert und KREATOR zeigten eindrucksvoll das sie zurecht die Headlinerposition inne hatten.

Setlist Kreator:
- Choir Of The Damned
- The Pestilence
- Hordes Of Chaos
- Phobia
- Enemy Of God
- Impossible Brutality
- Endless Pain
- Pleasure To Kill
- Terrible Certainty
- Extreme Aggression
- Coma Of Souls
- Amok Run
- The Patriarch
- Violent Revolution
- Demon Prince
-----------------------
- When The Sun Burns Red
- Flag Of Hate
- Tormentor

(Tutti)
Kreator
Live Reviews vom Rock Hard Festival 2010 (23.05.)
Sacred Steel:
SACRED STEEL waren noch nie für besondere Innovation bekannt. Aber eben für bodenständigen ehrlichen Heavy Metal. Und nichts anderes brauchte es auch um den letzten Tag einzuläuten. Die sympathischen Süddeutschen heizten den ersten, durchaus bereits zahlreichen, Besuchern ordentlich ein. Für die Fans wurde ordentlich was geboten, denn die Band griff bei der Setlist auf jedes ihrer sieben Studioalben zurück. Dass der Song "Maniacs Of Speed" zweimal begonnen werden musste, weil Sänger Gerrit den Faden verloren hatte, störte dabei niemanden. Dies machte er sowieso durch seinen vorbildlichen Einsatz beim nachfolgenden "Carnage Victory" wieder wett, der ihn bis ins Publikum auf die Tribüne brachte. Guter Gig und eine tolle Einstimmung auf den letzten Tag!

Setlist Sacred Steel:
- Intro
- Metal Is War
- Battle Angel
- Open Wide The Gate
- Heavy Metal To The End
- Maniacs Of Speed
- Carnage Victory
- Slaughter Prophecy
- Wargods Of Metal

(Tutti)
Sacred Steel
Keep Of Kalessin:
Für Black Metal Fans war schon länger nichts dabei. Höchste Zeit also für KEEP OF KALESSIN die Bühne zu entern. Die Norweger gehören auf jeden Fall zu den technisch stärkeren Bands der Szene und brachten dies auch in ihre intensive Vorstellung ein. Die Jungs prügelten sich durch den Set als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her. Bei Stücken wie "Crown Of The Kings", "Judgement" und "The Awakening" gab es entsprechend mehr als nur Höflichkeitsapplaus. Daumen hoch! (Tutti)
Keep Of Kalessin
Crashdiet:
Also ich muss gestehen Glam Rock war noch nie mein Ding und das wird sich sicher auch durch CRASHDIET nicht ändern. Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass die Stockholmer ihr Publikum fanden und Songs wie "Breakin' The Chainz" und "Generation Wild" ordentlich abgefeiert wurden. Auch die Show konnte sich durchaus sehen lassen und allen vor allen Sänger Simon Cruz war überall auf der Bühne zu finden. Für Glam Rock Fans ein sehr lohnender Auftritt. (Tutti)

Setlist Crashdiet:
- Riot In Everyone
- Tikket
- So Alive
- Queen Obscene    
- Bound To Fall
- In The Raw
- Like A Sin
- Breaking the Chainz    
- Generation Wild

(Tutti)
Crashdiet
Orphaned Land:
Den Status des absoluten Außenseiters hatten zweifelsohne ORPHANED LAND inne. Weniger weil sie die erste Band aus Israel auf dem Rock Hard Festival sind, sondern wegen ihres Oriental Metal Stils der sie weitab von den anderen Bands des Billings platziert. Entsprechend schwer hatte es die Band auch das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, Songmaterial wie z.B. "Ocean Land (The Revelation)" und "The Kiss Of Babylon (The Sins)" ist sicherlich ok, aber nur bedingt festivaltauglich. Da konnte auch die Gasttänzerin nicht viel rausreißen. Nett, aber lieber in kleinen Clubs. Dass die Band noch etwa fünf Minuten hätte spielen können fiel nicht sonderlich ins Gewicht. (Tutti)
Orphaned Land
Virgin Steele:
Der Auftritt von VIRGIN STEELE wurde vorher als 'Classic Metal Set' angekünidgt und rein nach der Setlist war er das irgendwie ja auch. Aber dazu gehört schon etwas mehr. Ein richtiger Bassist und kein Laptop (das zudem für technische Probleme sorgt) wäre schon mal eine gute Idee. Da kann sich der gute David DeFeis noch so sehr ins Zeug legen und gesanglich überzeugen. Eine insgesamt dünne Vorstellung der einstigen Heavy Metal Legende die nicht zwingend nach einer Wiederholung schreit.
Virgin Steele
Nevermore:
NEVERMORE sind live immer eine Bank und gehören bei jedem Festival zu den Abräumern. Ausgestattet mit der typischen Energie und einer ansprechenden Setlist war das auch beim Rock Hard Festival 2010 nicht anders. Der Ohrwurm "The Heart Collector" gehörte ebenso zum Programm wie zahlreiche neue Songs vom kommenden Album "The Obsidian Conspiracy". Die Stücke machten übrigens live einen sehr starken Eindruck und lassen auf ansprechende Shows in naher Zukunft hoffen. Top!

Setlist Nevermore:
- Beyond Within
- The River Dragon Has Come
- Your Poison Throne
- Born
- Emptiness Unobstructed
- Inside Four Walls
- The Termination Proclamation
- This Godless Endeavour
- The Heart Collector
- The Obsidian Conspiracy
- Enemies Of Reality

(Tutti)
Nevermore
Sonata Arctica:
Wenn es um technisch durchaus anspruchsvollen Power Metal geht, dann sind SONATA ARCTICA sicherlich mit als erstes zu nennen. Eine ganz Reihe von Album zeugen inzwischen davon. Auch live macht die Band einiges her und konnte in Gelsenkirchen eine ansprechende, aber auch nicht überragende, Vorstellung abliefern. Die Songauswahl war ok, wobei ich "The Cage" gerne mal wieder gehört hätte. Aber nun gut, auch so eine kurzweilige Vorstellung, die allerdings gemäß Zeitplan noch 10 Minuten länger hätte gehen dürfen. (Tutti)

Setlist Sonata Arctica:
- Intro
- Flag In The Ground
- Black Sheep
- Paid In Full
- The Last Amazing Grays
- Juliet
- FullMoon
- The Dead Skin
- In Black And White
- Don't Say A Word
- Outro
Sonata Arctica
Rage & Lingua Mortis Orchestra:
Um die lange Umbaupause zu überbrücken wurde zunächst der Sieger des Karaoke-Wettbewerbs gekürt (begleitet von der Band ROCKEN) und dann durfte noch MAMBO KURT sein musikalisches und humoristisches Talent unter Beweis stellen bevor es dann mit RAGE und ihrem Heimspiel weiterging. RAGE haben mich noch nie besonders vom Hocker gerissen und nur weil dort jetzt das Lingua Mortis Orchester mit auf der Bühne steht bzw. sitzt wird das diesmal auch nicht passieren. Das war mir schon vorher klar, denn schon 1997 konnte mich das nur wenig begeistern und damals war ein Orchester auf der Bühne ja noch etwas besonderes. Abgefeiert wurde die Band trotzdem und das obwohl meiner Meinung nach das Orchester akustisch etwas zu sehr im Hintergrund agierte. Da wäre sicher ein bombastischerer Sound möglich gewesen und sogar nötig gewesen, denn der Aufwand sollte auch gerechtfertigt sein. Die Setlist hingegen war recht stimmig und enthielt einige Hits und große Teile des Publikums feierten die Band letztlich auch ab. Und das ist doch die Hauptsache.
Setlist Rage & Lingua Mortis Orchestra:
- Intro
- Turn The Page
- From The Cradle To The Grave
- French Bourree
- Suite Lingua Mortis
- ?
- ?
- Empty Hollow
- Alive But Dead
- Higher Than The Sky

(Tutti)
Rage & Lingua Mortis Orchestra
Diese und weitere Bilder zu diesem Festival gibt es in unserer Galerie!

alle Fotos von Tutti
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