2. Castle Rock Open Air (07.07.2001, Mülheim an der Ruhr)

Das Castle Rock scheint sich schon jetzt zu einer festen Institution im deutschen Festivalkalender zu entwickeln. Das Schild "Ausverkauft" konnten die Veranstalter schon sehr früh raushängen. Also 1500 Zuschauer bevölkerten den Innenhof des Schlosses. Die Atmosphäre war auch in diesem Jahr wieder sehr gut und an der Organisation gab es, bis auf den Verzug im Zeitplan, nichts zu meckern. Einziger Kritikpunkt war die übervorsichtige Security, sowas bremst natürlich ein wenig die Partystimmung. (Tutti)

Eisheilig:
Als erstes auf dem diesjährigen Castle Rock Open Air mussten Eisheilig ran. Da es einige Probleme gab, konnten sie erst eine 1/4 Stunde später anfangen. Leider waren die Probleme noch nicht ganz behoben als Eisheilig begannen. Der Bass dröhnte aus den Boxen, der Gesang war absolut grausam (wurde dann aber im Laufe des Auftrittes immer besser), die zweite Stimme quietschte, aber das sind wohl die Kinderkrankheiten mit denen ein Opener eines Konzertes leben muss. Ich konnte das Lied "Vater Unser" (das auf dem Metal Hammer Sampler drauf ist) aber trotz all dieser technischen Probleme erkennen, da man zum Schluss von Seiten der Techniker, es dann doch geschafft hatte, einen guten Sound hinzubekommen. Nun aber zum eigentlichen Auftritt von Eisheilig. Mehr als dieses eine Lied konnte ich leider nicht erkennen. Eisheilig spielen einen deutsprachigen Gothicrock mit vielen und recht harten Gitarreneinlagen. Leider muss der Drummer sich nicht gerade verausgaben, kann aber bei dieser Combo doch recht abwechslungsreich agieren. Ich würde mir diese Band gerne mal ohne diese echt üblen Probleme anhören. Leider haben die Akteure auch einen sehr geringen Bewegungsdrang auf der Bühne, so dass sie fast wie festgewurzelt an Ort und Stelle stehen blieben. Trotz dieser Probleme (oder gerade wegen dieser) wollten Eisheilig gar nicht von der Bühne gehen, so dass sie statt der 35 Minuten schon mal überzogen und die Veranstalter waren schon jetzt gut und gerne 25 Minuten hinter dem Zeitplan. (Willy)

Woodlawn:
Auf Woodlawn war ich sehr gespannt. Denn folkige Klänge versprechen meist eine gute Party. Leider wollte zu so früher Stunde noch die richtige Stimmung aufkommen. An der vorgetragenen Musik der Süddeutschen kann es nicht gelegen haben. Eingänge Songs wie "In My Brain", "Fortune", "Waiting", "Chain Me Up", "The Memory Is Gone" gingen leicht ins Ohr und man fand schnell in das Songmaterial hinein. Also auch was für die, die mit dem Songs nicht vertraut waren. Die Bewegungen von Sängerin Martina Braig wirkten manchmal etwas komisch. Da kann man sicher noch was dran tun. Guter Gig und für mich die positive Überraschung dieses Festivals. (Tutti)

Scream Silence:
Scream Silence spielten schon vor recht großen Publikum. Es war der erste Auftritt wieder im Original Lineup, da sich der Schlagzeuger das Bein gebrochen hatte und man die Konzerte davor mit einem Ersatzdrummer erledigen musste. Schon nach wenigen Minuten hatte man das Publikum zwar in der Hand, konnte es jedoch nicht so richtig begeistern. Dies passierte erst als man in der Mitte des Gigs eine Wolfsheim Coverversion von "The Sparrows And The Nightingales" spielte. Der Sound von Scream Silence erinnerte auch stark an den von Wolfsheim. Nach dieser Coverversion spielte man den Song "Forgotten Nights", und das Publikum begann zu tanzen, da vor der Bühne jetzt doch wieder recht viel Platz war. Da der Drummer wohl noch Schmerzen im Bein hatte, kam man schon nach knapp einer halben Stunde zum Schluss und spielte den Titel "To Die For" was eine sehr ruhige Nummer ist. (Willy)

Janus:
Auch wenn es bei Janus die ersten Zugabe-Rufe gab, waren die Hessen nicht so mein Ding. Dies lag vor allem an der Stimme von Sänger RIG. Klang mir irgendwie zu gewöhnlich. An Songs wurden u.a. "Verflucht", "Hotel Eden" und "Paulas Spiel" geboten. Sicher alles ganz nett anzuhören, aber für mich nicht herausragend genug. Die Band wurde als Ersatz für Letzte Instanz angeheuert und damit lag man stilistisch gesehen gar nicht mal so falsch. (Tutti)

Mila Mar:
Zunächst durfte sich der geneigte Besucher in Geduld üben. Geschlagene 45 Minuten dauerte die Umbaupause. Aber wenn dann der Sound stimmt, soll es nicht weiter stören. Und so war es hier. Wie man eine gute Performance hinlegen kann, ohne sich groß zu bewegen zeigten dann Mila Mar. Sängerin Anke Hachfeld zeigte wieder mal ihr Ausnahmekönnen und auch an der Songauswahl gab es nichts auszusetzen. Zum Abschluss wurde "Was bleibt..." geboten und das OMD Cover "Maid Of Orleans" war auch im Programm. Guter Gig, auch wenn die Mucke gewöhnungsbedürftig ist. (Tutti)

Diary Of Dreams:
Diary Of Dreams sind ohne Schlagzeuger und ohne Bassist aufgetreten. Dafür mit einem Keyboarder, einer Gitarristin und einem guten Sänger (hatte ein nettes Makeup aufgelegt). Vor dem zweiten Lied warf der Sänger 2 T-Shirts ins Publikum, um dann mit dem Song "Mankind" weiterzumachen. Später spielte man noch "Nobody Left Delay". Sie wurden vom Veranstalter gebeten den Auftritt nach einer Dreiviertelstunde zu verkürzen, was aber nicht ging, da man wohl die Songs so in den Drumcomputer einprogrammiert hatte, dass man nicht vorher aufhören konnte und man unbedingt alle Songs spielen wollte, die man sich für das Mülheimer Publikum ausgesucht hatte. Den recht eintönigen Gig beendeten sie dann nach 60 Minuten. (Willy)

Subway To Sally:
Subway To Sally fangen 60 Minuten später an als vorgesehen. Dies ist bei normalen Open Airs nicht besonders erwähnenswert, aber hier schon, da der Veranstaltungsort in einem Wohngebiet liegt und deshalb sollte eigentlich um 22.00 Uhr Ende sein. Als Subway To Sally die Bühne betraten war es schon 21.30 Uhr. Vor der Bühne gab es keinen Platz mehr und man wusste jetzt, wieso das Castle Rock Open Air ausverkauft war. Schon bei den ersten Tönen der Gruppe (sie war noch nicht einmal auf der Bühne), geriet das Publikum in Ekstase. Als man dann erkennen konnte, dass das erste Lied "Wenn Engel Hassen" hieß, konnten fast alle den Song mitträllern. So ging es die ganze Zeit lang weiter. Die Gruppe brauchte ihre Songs nicht groß ankündigen, denn die Fans erkannte die Lieder schon nach wenigen Sekunden. Nach ca. zwanzig Minuten begann man mit einen Schlagzeugsolo "Hört die Trommeln" was dann so in den den Song "Schlacht" überging. Nach knapp einer Stunde brauchten wohl einige Bandmitglieder eine kurze Pause und es gab ein Gitarrensolo. Darauf folgten zwei Balladen, bevor man wieder etwas härter wurde. Bei dem Song "Die Hexe" haben zuerst die zwei Gitarristen und später auch der Sänger eine kleine Feuerspuckeinlage gegeben. Der Höhepunkt des Konzertes war aber ganz klar der Song "Julia Und Die Räuber", welchen das Publikum mit Subway To Sally gemeinsam sangen. Nach 90 Minuten war dann der Auftritt von Subway To Sally beendet und die Polizei gestattete sogar der Gruppe, dass man mit "Grabrede" noch eine Zugabe geben durfte.

Setlist Subway To Sally:

Wenn Engel Hassen
Das Messer
Henkersbraut
Mephisto
Hört Die Trommeln
Schlacht
Kleid Aus Rosen
Veiltanz
So Rot
Gitarrensolo
Maria
Horo
Böses Erwachen
Unterm Galgen
Die Hexe
Herrin Des Feuers
Krötenliebe
Sag Dem Teufel
Ohne Liebe
Julia Und Die Räuber
Carrickfergus
Grabrede

(Willy)

alle Fotos von Tutti

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