Bang Your Head!!! 2001 (29. - 30.06.2001, Balingen)

Donnerstag, 28.06.2001

Um wieder den guten Zeltplatz vom Vorjahr zu bekommen, waren wir am Donnerstag entsprechend früh losgefahren - mit dem Erfolg, daß uns ein Stau zwischen Stuttgart und Gärtringen satte 90 Minuten gekostet hat und wir erst gegen 18:30 Uhr eintrudelten und unseren anvisierten Parkplatz direkt neben dem Eingang zum Festivalgelände bereits gesperrt vorfinden mußten. Also hieß es: Auf zum nächstgelegenen Parkplatz. Der lag direkt neben dem großen Supermarkt und stellte sich als gar nicht so übel heraus, da er durch eine Unterführung unter der großen Hauptstraße auch sehr günstig zum Festivalgelände lag. Allerdings suchten wir hier vergeblich nach Waschgelegenheiten oder gar Duschen - ja selbst ein Wasserhahn zum Kanisterfüllen fehlte - hierzu mußte dann eben immer zum anderen Parkplatz marschiert werden. An dieser Stelle also bereits ein kleiner Minuspunkt für die Organisatoren, die aber ansonsten fast ausnahmslos ausgezeichnete Arbeit geleistet hatten! Außerdem war unser Campinggelände ein wenig kleiner als im Vorjahr, da unmittelbar daneben zwei Neubauten gewachsen waren... Freitag, 29.06.2001

Als wir uns am (relativ *g*) frühen Morgen auf den Weg machten und die erste Band (Tierra Santa) sehen wollten, stießen wir vor dem Einlaß auf eine unangenehm lange Schlange Wartender... Aus irgendeinem Grunde war die Security dem Ansturm nicht gewachsen und so dauerte die Abfertigung vor dem Einlass entsprechend lange - ziemlich genau 40 Minuten dauerte der Spaß, was dazu führte, dass wir von der ersten Band zwar einiges hörten, aber nichts sehen konnten. Lobend möchte ich mich hier über die äußerst diszipliniert wartenden Metaller äußern - obwohl diese Verzögerung ziemlich nervig war, blieb alles ruhig und es waren höchstens einige murrende Fans zu vernehmen, die fürchteten, auch von der zweiten Band nicht mehr viel zu erleben. Ich bin mir sicher, auf so mancher (Nicht-Metal-)Veranstaltung geht es nicht so gesittet zu!!

Live Reviews vom Bang Your Head!!! 2001 (29.06.)

Solitude Aeturnus:
Tja, Tierra Santa habe ich dank des vorzüglich "schnellen" Einlasses leider verpasst. Und zu Solitude Aeturnus kam ich dann auch noch ein wenig zu spät. Den Hammer-Song "Days Of Prayer" konnte ich so nur in der Schlange genießen. Ich bin noch gerade rechtzeitig reingekommen um festzustellen, dass wir es hier mit der derzeit zweifellos besten Doom Band zu tun hatten. Und den Abschluss mit "Seeds Of Desolate" konnte ich auch noch mitbekommen. Hamma!! (Tutti)

Brainstorm:
Zu Brainstorm waren endlich Zuschauer in nennenswerter Menge auf dem Gelände. Die fünf Jungs gaben sich auch ordentlich Mühe und hätten meiner Meinung nach locker einen besseren Platz im Zeitplan verdient gehabt. Selten habe ich eine Band gesehen, die sich so spielfreudig gezeigt hat und die so druckvoll rüberkam. Vor allem der seit dem aktuellen Album mitwirkende Sänger überzeugte durch stimmliche Topform die er auch auf Songs vom Vorgänger-album (wie z. B. "Holy War" oder "Love Is A Lie") demonstrierte. Hinzu kommen natürlich das gelungene Songwriting und wie schon erwähnt die merkliche Freude der Band an diesem Auftritt. Ich bin mir sicher, dass so mancher Zuschauer sich in den Läden auf dem Gelände noch nach Brainstorm-CD´s umgesehen hat.
Für mich sind die Jungs ein richtiger Lichtblick am deutschen Powermetal-Himmel - und wohl auch für die vielen Zuschauer, die die Band unter "Zugabe"-Rufen nur unwillig verabschiedete. (Naglagor)

Kamelot:
Auf Kamelot hatte ich mich besonders gefreut - ist doch ihr aktuelles Album "Karma" eines meiner Lieblingsalben aus letzter Zeit. Erstaunlich viele Fans mit Kamelot-Shirts fieberten diesem Auftritt ebenfalls entgegen, so dass es trotz der noch relativ frühen Zeit in den vorderen Reihen bereits recht gedrängt zuging. Bei glühender Hitze betraten die vier Bandmitglieder plus Keyboarder dann die Bühne - und Sänger Khan mit bodenlangem schwarzem Mantel... ein Wunder, dass er nicht direkt zerschmolzen ist :-)
Zwischenzeitlich war Khan schwer zu verstehen - ob es an der Technik oder an mangeldem Stimmvolumen lag - wer weiß... ansonsten konnte er aber durchaus zeigen, dass er auch live eine überaus überzeugende Stimme vorweisen kann - schon allein beim Opener "Forever" vom aktuellen Album wurde dies deutlich. Khan mühte sich redlich bei der Konversation mit dem Publikum und erzählte zwischen den Songs immer ein paar Sätze über die Songs oder auch nur das "fucking hot weather" - wobei letzteres ihn schließlich doch zum Ablegen des Mantels brachte. Trotz der recht knappen Spielzeit brachten Kamelot sowohl noch ein kleines Gitarrensolo als auch ein Drumsolo unter und spielten relativ viel von der "Karma" - wobei mit "The Call Of Sin" und "Rise Of Arabia" auch ältere Stücke ihren Weg in die Setlist schafften.
Einziger kleiner unverständlicher Punkt war der ca. 15-sekündige Auftritt einer Sängerin beim letzten Song - stakst auf die Bühne, grinst selbstverliebt ins Publikum, jodelt zwei Textzeilen ins Mikro und stakst wieder von der Bühne... toll.
Auch Kamelot überzeugten voll und ganz und wurden ebenso begeistert bejubelt wie ihre Vorgänger - bis dato also ein spitzenmäßiges Festival - trotz des kleinen Wermutstropfens, dass die Veranstalter - oder vielmehr die Security - nicht in der Lage waren, mir meinen zugesicherten Fotopass auszuhändigen - ansonsten muss ich der Security ein großes Lob aussprechen - aber diesbezüglich waren alle ein wenig orientierungslos und selbst die angesprochenen Veranstalter wussten nicht, wo die "wenigen verfügbaren" Ausweise abgeblieben waren... (Naglagor)

Kreator:
Thrash Metal aus dem Pott. Klarer Fall, Kreator durfte ich nicht verpassen. Schließlich wollte ich mich live davon überzeugen, dass die Essener wieder zu ihrer alten Stärke zurückgefunden haben und ihrer Gothic Anleihen zu den Akten gelegt haben. Ja, alles ist wieder wie früher. Ein Thrash Klassiker jagte den nächsten und so sorgten die Thrasher für ordentlich durchgeschüttelte Rüben. Sowas macht dann die Hitze erträglich. Auch wenn der Song vom neuen Album meiner Meinung nach etwas lasch rüberkam.

Setlist Kreator:

Terror Zone
Phobia
Extreme Aggressions
Renewal
Lost
Leave This World Behind
Pleasure To Kill
People Of The Lie
Servant In Heaven, King In Hell (Neu)
Terrible Certainty
Flag Of Hate
Tormentor

(Tutti)

Rose Tattoo:
Mit Rose Tattoo stand für mich eine weitere mit Spannung erwartete Band auf dem Programm - auf CD fand ich ihr Material recht durchwachsen - wie würden sie sich wohl live entpuppen? Zunächst musste ich noch ein wenig warten, da Tattoo mit zehn Minuten Verspätung die Bühne betraten - und dann war ich erst mal überrascht, WIE klein Angry Anderson doch tatsächlich ist... dass es so kleine Mikrofonständer gibt... :-)
Direkt den zweiten Song widmete Angry dem kürzlich verstorbenen John Lee Hooker "Oh yeah, HE got the boogie...". Während der 60 minütigen Vorstellung hat die Band locker anderthalb Flaschen Whiskey geleert und diverse Schachteln Zigaretten weggeraucht - die beiden Gitarristen hatten ständig eine Fluppe zwischen den Lippen - aber obwohl sie (bis auf Angry) recht lethargisch auf der Bühne herumgingen, verbreiteten die Australier dermaßen Stimmung, dass sie regelrecht zum heimlichen Headliner avancierten. Als nach der aufgebrauchten Spielzeit der Gitarrist Angry zur Seite nahm und ihm etwas ins Ohr flüsterte - nahm dieser das umgehend zum Anlass dem Publikum zu erzählen, dass die Organisatoren wohl gerade gesagt hätten, "shut off", aber sie würden noch zwei weitere Titel spielen - und spätestens mit diesen beiden Klassikern "Scarred For Life" und "Bad Boys Don´t Play Rock´n Roll" hatten sie den Tag für sich entschieden und gezeigt, dass man auch ohne Double-Bass-Attacken ein Heavy-Metal-Publikum mitreißen kann. Als kurz vor Schluss ein Fan den Sprung auf die Bühne geschafft hatte, um vor Angry niederzuknien - ging dieser einfach selber auf den Boden und umarmte den Fan so herzlich, dass man meinen konnte, die beiden wollten sich nie wieder trennen!
Ich bin ehrlich überrascht und erfreut, dass die alten Herren es noch so drauf haben!! (Naglagor)

Savatage:
Ganze 30 Minuten hat es gedauert, bis die Jungs endlich auftraten...
Was soll ich sagen - von Savatage habe ich mir mehr erhofft.
Gut, der neue Sänger hatte es sicher nicht leicht, sich zu integrieren und das "alte" Songmaterial (er ist ja erst NACH dem letzten Studioalbum eingestiegen) zu präsentieren, aber meines Erachtens hat er den richtigen Dreh für diese Band noch nicht raus. Bei sehr gutem Sound gaben Savatage zwar fast ausschließlich Klassiker zum Besten - u. a. "Edge Of Thorns", "Gutter Ballet" und "Hall Of The Mountain King", aber so richtig schien der Funke nicht auf´s Publikum überzuspringen.
Warten wir ab, mit dem Line-Up haben Savatage sicher hinreichend Potential, wieder Meisterwerke abzuliefern, aber ein wenig müssen sie noch an sich (und dem Sänger) arbeiten... (Naglagor)

Judas Priest:
Auch bei Judas Priest dauerte es 20 Minuten, bis sie den Weg auf die Bühne gefunden hatten. Natürlich wurde dieser Auftritt mit Spannung erwartet, da sich die Gerüchte über das neue Studioalbum doch nicht gerade positiv entwickeln. An der Show aber konnte man nicht viel aussetzen - zumal (gottseidank?) nur zwei Titel der neuen Scheibe den Weg in die Setlist gefunden hatten - "Machine Man", bei dem Priest wohl versucht haben, ein modernisiertes Painkiller-Intro zu schreiben, und "One On One", was zwar leicht ins Ohr geht, aber doch das gewisse Priest-Flair vermissen läßt.
Der gesamte Set entsprach 1:1 der aktuellen Tour und wies auch im Vergleich zur letzten Tour nur geringfügige Änderungen auf - z. B. eben mit den beiden neuen Titeln. Anfangs lief Ripper Owens mit einem (vermutlich bei Rammstein geklauten) Stahlblech-besetzten Mäntelchen herum. Seine Ansagen verliefen übrigens ebenfalls identisch zum Meltdown-Album, wobei man ihm wieder zu Gute halten muß, dass der Satz "Do we have any lawbreakers out here?" einfach Kultstatus besitzt.
Was ein wenig auffiel, war die Tatsache, dass das alte Gespann K.K. Downing und Glen Tipton erstaunlich wenig Bühnenaktivität zeigte und nur wenige Male gemeinsam nach vorn ging, um dort gemeinsam zu bangen - dies zudem auch noch asynchron... da wird doch nicht jemand alt geworden sein?
Wie das neue Album auch ausfallen wird - fest steht jedenfalls, dass Priest live nach wie vor eine Institution sind und mit einer enormen Zahl an Klassikern zu überzeugen wissen. Außerdem ist Ripper stimmlich überragend, was er beispielsweise bei "Diamonds And Rust" oder anderen fordernden Stücken jederzeit unter Beweis stellt.
Wenngleich die Jungs ein wenig lustlos wirkten - einen würdigen Headliner gaben sie auf jeden Fall ab! (Naglagor)



Live Reviews vom Bang Your Head!!! 2001 (30.06.)

Couragous:
Couragous sind eine Newcomer Band aus Frankfurt, die bei einem Nachwuchswettbewerb gewinnen konnte und deshalb den Samstag eröffnen durfte. Wie sehr sich die Truppe darauf gefreut hatte, konnte man ihnen wirklich ansehen. Eine gewisse Live-Erfahrung scheinen die Jungs auch schon zu haben. Zu der Musik: teilweise progressiv, hin und wieder sogar thrashige Parts. Hat Spaß gemacht. (Tutti)

Eidolon:
Vom Songmaterial her wusste ich mit Eidolon leider bisher nur wenig anzufangen. Gerade mal ein Song war mir bekannt und der gefiel mir nicht mal besonders. Dementsprechend skeptisch bin ich an diesen Gig rangegangen. Ich muss aber gestehen, übel waren die Kanadier wirklich nicht. Vor allem der Sänger hat mich angenehm überrascht. Der Mann ist echt bei Stimme. Gut! (Tutti)

Squealer:
Auf Squealer hatte ich mich besonders gefreut, da mir die letzten beiden Alben der Jungs ziemlich gut gefallen hatten. Dass diese Band eine ganz lustige Truppe ist, stellte sich direkt zu Beginn heraus, als das Publikum mit einem freudigen "Hallo Wacken" begrüßt wurde... Kein Wunder, dass ein Titel auf den CD´s auch als Duett mit Tobias Sammet (von Edguy) aufgenommen wurde - schließlich bewegten sich die Gags des Sängers ziemlich auf demselben Niveau - als Beispiel sei die Verabschiedung "fahrt vorsichtig, es ist glatt" (bei 30°C) genannt.
Squealer zeigten sich ansonsten aber von ihrer besten Seite und legte zu verhältnismäßig früher Stunde schon mal so richtig los. Eine erstklassige Leistung des Drummers, der das bis dato beste (und schnellste) Drumming des Festivals zeigte. Er wurde zeitweise sogar vom Zusatz/Ersatz-Sänger ein wenig "unterstützt" (oder eher behindert?), wenn diesem nichts besseres einfiel... mir unerklärlich, dass der Gute live so unentbehrlich sein soll, zumal sein Mikro leicht falsch eingestellt zu sein schien - oder hat ihn jemand gut verstanden??
Die Songauswahl ließ nichts zu wünschen übrig, auch wenn bis auf einen Titel sämtliches Material von den beiden letzten Alben stammte und ich mir durchaus mehr ältere Stücke gewünscht hätte. Ein abschließendes "Enjoy The Silence"-Cover mit ordentlicher Double-Bass-Attacke krönte diesen gelungenen Gig. (Naglagor)

Anvil:
Unmittelbar nach Squealer zeigten Anvil aus Kanada, dass man noch einen Zahn zulegen kann, was das Drumming angeht. Ich hätte nie gedacht, dass der gute (alte) Rob Reiner noch zu solchen Leistungen fähig ist - insbesondere des einmaligen Solos gegen Ende des Auftritts, dass sich hinter einem Terrana oder ähnlich begnadeten Vertretern des Genres mitnichten zu verstecken brauchte!
Aber der Reihe nach:
Lips eröffnete den Gig damit, dass er erst mal ein paar Sätze in die Tonabnehmer seiner Gitarre schrie... Direkt nach dem Eröffnungstitel "Plenty Of Power" gab´s aber dann erst mal eine kleine Unterbrechung, in der Lips die Verstärker neu einstellen musste. Nach kurzer Verzögerung und einer kurzen Entschuldigung gab´s dann eine extraschnelle Version von "Smokin´ Green" zu hören - Anvil zeigten durch das Konzert alle ihre Trademarks - sowohl von den Songs "Metal On Metal" und "Forged In Fire", als auch von den Aktionen her gesehen - während "Mothra" holte Lips den altbekannten Dildo hervor und spielte damit erst mal ausgiebig auf seinem Instrument. Der Mann ist schon ziemlich abgefahren - und sieht ziemlich fertig aus... er wird vermutlich ein wenig auf seinen eigenen Titel "Smokin´ Green" gehört haben - außerdem bezeichnet er sich selbst vor "Computer Drone" als einen "sick motherf***" :-)
Eine erstklassige Vorstellung, die die vier hier geliefert haben!! (Naglagor)

Helstar:
Feinster US Metal. Helstar gehörten mit zu den Bands, die ich unbedingt sehen wollte. Sänger James Rivera zeigte was Sache ist. Songs wie "Evil Reign", "Angel Of Death" und zum Abschluss "Run With The Pack" sind echte Metal-Klassiker. Für mich war dieser Auftritt einer der vielen Höhepunkte dieses Festivals. (Tutti)

Company Of Snakes:
Mit Company Of Snakes gab es für mich eine weitere Band auf dem Programm, auf die ich sehr gespannt war - Whitesnake ohne Coverdale… kann das überhaupt gehen? Als die Band dann auf die Bühne kam war ich regelrecht schockiert - der Nachfolger auf dem Sängerposten sieht dem jungen Coverdale nicht nur verdammt ähnlich - er klingt auch fast genauso...
Nachdem die Vorstellung recht langsam begann, zogen die Jungs die Geschwindigkeitsschraube zum Ende hin immer weiter an und brachten eine Menge Klassiker zu Tage - darunter "Walking In The Shadow Of The Blues", "Sweet Satisfaction" und "In The Heart Of The City" - nicht zu vergessen natürlich den letzten Titel "Here I Go Again"!
Die ganze Band zeigte sich äußerst spielfreudig und steckte das Publikum mit der guten Stimmung regelrecht an - insbesondere das gelungene Gitarrensolo von Micky Moody stieß auf große Resonanz - und dass, obwohl es alles andere als "heavy" war. Im Großen und Ganzen waren Drum (mit Rose Tattoo übrigens die einzigen ohne Double-Bass) und Bass ohnehin recht unauffällig. Aber das störte nicht im Mindesten - das Publikum war begeistert. Auch hier hat sich wieder gezeigt, dass die alten Veteranen zumeist das gewisse Etwas beherrschen, um die Zuschauer richtig mitzureißen... (Naglagor)

Six Feet Under:
Chris Barnes und seine Mannen haben es tatsächlich gewagt, sie spielten auch beim Bang Your Head keinen Song von ihrem Cover-Album "Graveyard Classics". Schade, denn das wäre der richtige Ort dafür gewesen. Und so war es auch kein Wunder, dass viele den Ort des Geschehens verließen. Wirklich schade, denn Songs wie "Bonesaw", "War Is Coming", "Nonexistence", "No Warning Shot", "Manipulation" und "Torture Killer" eignen sich sehr gut zum Headbangen. Mit "Knife Gone Axe" gab es auch schon ein Stück vom demnächst erscheinenden neuen Album. Guter Gig, auch wenn viele das sicher anders gesehen haben. (Tutti)

Axel Rudi Pell:
Bevor der Pellminator nebst Band die Bühne betrat, waren ausnehmend viele Kinder im Publikum auszumachen...
Entgegen der bisherigen Gerüchte über zweifelhafte Liverperformances der Bandmitglieder geht auch dieser Gig als äußerst gelungen durch - selbst Sänger Gioelli, der in letzter Zeit wohl verstärkt mehr das Publikum hat singen lassen, als selber zum Mikro zu greifen, zeigte sich in stimmlicher Bestform und hielt die Stunde Programm ohne Probleme durch - und sprang zwischenzeitlich sogar wild auf der Bühne umher. Außer dem Meister Pell selber scheint die Band aus kleinen Selbstdarstellern zu bestehen - angefangen bei Drummer Terrana, der mittlerweile so viele Drumsticks wie Lars Ulrich ins Publikum wirft, sowie dem Keyboarder Doernberg, der zwischendurch sein Instrument einfach mal Huckepack nimmt, quer über die Bühne rennt und bis zum Äußersten post... Ach ja - dagegen nimmt sich die Aktion des Bassers, der zum Ende hin seinen 4-Saiter umdreht und den Aufdruck "Applaus" präsentiert, richtig nett aus :-)
Songtechnisch gab´s aber auch hier überhaupt nichts zu bemängeln - bestand die Setlist doch zu größten Teilen aus Klassikern wie "Fool Fool", "Casbah" und "Princess".
Was für ein melodischer Kontrast zu den vorangegangenen Six Feet Under...
Nicht unbedingt der Höhepunkt des Festivals, aber auch ein sehr gelungener Gig!! (Naglagor)


Megadeth:
Zu Megadeth möchte ich gar nicht viel sagen. Auch wenn man mittlerweile weiß, dass Dave Mustaine eigentlich überhaupt nicht singen kann und seine Bühnenperformance fast der eines Cliff Williams gleicht, der über die gesamte Länge an einem Platz stehen bleibt und demnach ein wenig gelangweilt wirkt - so richtig kann ich micht mit den Auftritten nie anfreunden. Abgesehen von der Stimme also, konnte man an den Songs auch nichts aussetzen - erstklassiges Drumming, etc. etc. - auch wenn´s über die Länge vielleicht ein wenig ähnlich klang...
Gegen Ende gab´s dann noch das volle Brett an richtigen Klassikern wie beispielsweise "Symphony Of Destruction" oder dem Schlusstitel "Peace Sells, but who´s buyin´?", was den leicht trüben Eindruck nochmal aufgehellt hat.
Trotz allem aber irgendwie nicht das, was man sich erwartet hätte. (Naglagor)

Stratovarius:
Die Jungs von Stratovarius haben sich, was das Stageacting angeht, wohl von Megadeth inspirieren lassen - bis auf Sänger Kotipelto waren auch alle regelrecht festgewachsen. Kotipelto hielt sich den Auftritt über immer daran fest, das Publikum zu motivieren "lauter als Roskilde" zu sein - was dieses dann seiner Meinung nach immer im zweiten Anlauf auch schaffte...
Als einzige Band auf dem Festival überhaupt, gab´s bei Stratovarius einige Pyro´s zu sehen - unter anderem einen Funkenregen vom Bühnendach - welches dem Sänger fast zum Verhängnis geworden wäre - zumindest hat er wohl diverse Funken abbekommen.
Die Setlist setzte sich fast ausschließlich aus Songs des "Infinite" und aktuellen "Intermission"-Albums zusammen - von älteren Tonträgern gab´s dann aber immerhin noch "Dreamspace" und "The Kiss Of Judas" zu hören. Pünktlich um 21 Uhr war dann auch Ende der Fahnenstange und unter stürmischen Beifall verließen die Fünf die Bühne.
Auch hier bleibt wieder nur zu sagen - eigentlich alles in bester Ordnung - aber so richtig ist der Funke nicht rübergekommen. (Naglagor)

Dee Snider:
Zum Abschluss dieses Festival gab es dann noch einen wahren Headliner. Twisted Sister, pardon Dee Snider stieg mit seiner Band auf die Bühne. Wenn dieser Mann nicht DER Metal und Rock Entertainer überhaupt ist, wer dann? Unglaublich wie der Mann in seinem Alter über die Bühne fegte. Da kann sich so mancher Jungspund eine Scheibe von abschneiden. Dazu dann Songs wie "Stay Hungry", "You Can't Stop Rock'n'Roll", "I Believe In Rock'n'Roll", "The Widowmaker" (Widowmaker-Song) und "Under The Blade". Den Song "Hardcore" widmete er Lemmy Kilmister, dem Mr. Heavy Metal (O-Ton Dee Snider). Dazu immer wieder die vielen Pyro-Effekte (da muss ich Kollege Naglagor in Schutz nehmen, der während dieses Gigs schon auf der Heimfahrt wahr und deshalb meint Stratovarius wären die einzigen mit Pyros) und das Feuerwerk zum Abschluss. Leider hatte es da bereits heftig angefangen zu regnen. Das Flehen von Dee hatte nichts geholfen, als er gegen Mitte des Gigs die ersten dicken Wolken entdeckte, zum Himmel starrte und schrie "Do You Wanna Kill This Show? NO NO". Sicher nicht nur für mich der absolute Höhepunkt dieses Festivals. (Tutti)

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