Sweden Rock-Festival (07.-10.06. 2017, Sölvesborg (S)) - Freitag, 09.06.2017

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Freitag, 09.06.2017

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WISHBONE ASH (Sweden Stage)
Als die alten Haudegen die Bühne betraten, sorgten sie bei einigen Zuschauern für eine Überraschung, denn neben Andy Powell hatte ein anderer Mann die sechs Saiten aufgespannt. Nach Ben Granfelt und zuletzt eben Muddy Manninen scheint die Zeit der Finnen in britischen Diensten abgelaufen. Mit Mark Abrahams stand nun ein neuer Mann auf der Bühne, der deutlich jünger als das Bandoberhaupt wirkte, etwa so im Alter von Drummer Joe Crabtree und bisher nur im Umfeld früherer SAXON-Musiker in Erscheinung trat. Natürlich war ihm eine gewisse Nervosität durchaus anzusehen, schließlich ist er erst seit vier Wochen in der Band und absolvierte seinen ersten Gig. So fehlte ihm zu Beginn noch der Zug zu seinen Mitmusikern, so dass er sich eher scheu am linken Bühnenrand aufhielt. Da nahm er lieber Kontakt zum Publikum auf, indem er sanft lächelnd dessen Nähe suchte. Musikalisch musste er aber von Beginn an hellwach sein, denn „The Ash“ legten mit einer ihrer Signature-Nummern los.

Vom Spiel her funktionierte das schon ausgezeichnet, die Formation ist so eingespielt, dass sie mühelos jedes neue Mitglied integrieren kann. Glücklicherweise sind die Besetzungswechsel nicht mehr so häufig wie noch in den Neunzigern, so dass eine gewisse Ruhe eingekehrt ist. Und der gute Andy wäre ein schlechter Bandleader, wenn er sich nicht um seinen neuen Mitstreiter bemühen würde, nach ein paar Soli, die er schon übernehmen durfte, bekam Abrahams ein zustimmendes Nicken von Powell. So war er nach kurzer Anlaufzeit auch voll ins Geschehen involviert und reihte sich ins Bandgefüge ein.

Auch vom Arbeitsgerät her brachte er die typischen Gitarren mit, wie alle im Blues verwurzelten alten Bands setzen auch WISHBONE ASH seit jeher auf Stratocaster und Les Paul. Wenngleich auch das ein oder andere Mal die Flying V ausgepackt wurde, die ja das Cover von „Just Testing“ zierte. Von der Platte gab es keine Kostprobe, da die Vier natürlich aus einem endlosen Fundus schöpfen konnte. Dennoch sind es vor allem die ersten drei Alben, allen voran „Argus“, mit welcher die Shows bestritten werden. Wie andere, dem progressiven Rock zugeneigte, Acts auf dem Festival, boten auch sie nicht unbedingt das leichteste Programm und ließen einige zugänglichere Stücke zuhause.

Als wollte man beweisen, dass man auch mit dem neuen Mann eine der führenden Gitarrenbands sei, wurde der legendäre Longtrack vom Debüt rausgehauen, der gerade mal sechs Gesangszeilen beinhaltet. Und es funktionierte, denn die vielen doppelten Leads saßen perfekt, als hätte man nie in einer anderen Besetzung gespielt. Dem Publikum gefiel das natürlich, so dass es immer wieder Szenenapplaus gab.
Natürlich waren die Reihen am Mittag noch spärlich, doch die Freunde des erlesenen Musikgenusses ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen. Gerade Crabtree erwischte einen Sahnetag und demonstrierte, dass er trotz der Übermacht der Gitarren Akzente zu setzen vermag. Wo seine Vorderleute eher analog zu den Zuschauern schwelgten, konnte er sich auch optisch in Szene setzen. Mit einem weiteren „Argus“-Song endete ein zu kurzer Auftritt, den ich gerne als Late-Night-Show nach den Headlinern gesehen hätte. (Pfälzer)

Setlist WISHBONE ASH:
The King Will Come
Eyes Wide Open
Warrior
Throw Down The Sword
Open Road
Jailbait
Phoenix
Blowin´ Free

WishboneAsh WishboneAsh

KIX (Rock Stage)
RATT und KIX nicht nur auf einem Festival, sondern auch noch am selben Tag versprach etwas ganz großartiges zu werden. Doch für einen ganz kurzen Zeitraum von ungefähr zwanzig Sekunden wurden die Gesichter erst einmal länger. Denn so gut die Instrumente auch abgemischt waren, der Gesang von Steve Whiteman war schlichtweg nicht zu hören. Glücklicherweise änderte sich dieser Fauxpas schnell zum Besseren und sogleich wurde das Publikum auch freudig lauter. „Girl Money“ wurde mitgesungen und die Kapelle aus Maryland legte mit „Red Lite, Green Lite, TNT“ gleich nach.

KIX wissen einfach, was ihre Fans hören wollen und dementsprechend bestand die Setlist zu sehr großen Teilen vom fulminanten 1989er Output „Blow My Fuse“, von dem ganze sieben Stücke intoniert wurden. Die Truppe harmoniert perfekt miteinander und wohl kaum jemand dürfte Donnie Purnell am Bass vermissen, sein Nachfolger Mark Schenker ist ja nun auch schon seit vierzehn Jahren Mitglied. Bislang haben sich KIX nur sehr selten in Europa gezeigt, wodurch die Erwartungshaltung natürlich eine enorm hohe war.

Diese Hürde nahm die Band jedoch locker, allen voran Whiteman, der sich als quirliger Derwisch figurierte und mit seinen 61 Lenzen nicht nur nach wie stimmlich absolut auf der Höhe ist, sondern auch seinen extravaganten Kleidungsstil beibehalten hat. Etwas langatmig waren nur die manchmal unnötig gezogenen Ansagen. Von der aktuellen, starken Platte kamen lediglich zwei Songs zum Zug, doch wenn man ehrlich ist, war dies den meisten Anwesenden egal. Zum Schluss gab es dann noch die sehnsüchtigst erwarteten „Cold Blood“ und „Blow My Fuse“ ehe sich die Band von ihren sichtlich glücklichen Fans verabschiedete. (David)

KIX KIX

GOTTHARD (Festival Stage)
So langsam kamen die aktuellen Wettertrends durch und sorgten für das große Aufatmen. Die möglichen Sturmböen waren allesamt am Gelände vorbei gezogen und nun setzte sich endgültig gutes Wetter durch. In den frühen Morgenstunden hatte es das letzte Mal geregnet, doch für den Rest des Festivals war trockenes Wetter angesagt. Für einen Festival-erprobten Kämpfer wie mich der Zeitpunkt sein Schuhwerk von wetterfest auf sportlich leicht zu wechseln. Schließlich standen am dem Abend einige Punkte auf dem Programm, bei denen Sprungkraft gefordert war.
Mit den Eidgenossen kamen gleich die ersten aus der Reihe auf die Bühne, auch wenn ihr Hard Rock schon mal kerniger war. Die Silbergießen an Silvester-Deko über der Backline von der Tour im Frühjahr hatten sie zuhause gelassen und setzten showtechnisch auf die Technik der örtlichen Megaleinwand. Darauf flimmerten immer Videos, Musiker in Großaufnahme oder diverse Installationen. Sogar der der moderierte Gang auf die Bühne wurde gefilmt und dort übertragen.

Zwar hat man bessere Songs im Köcher als das Eingangsdoppel von „Silver“, doch das funktionierte bereits bei den angesprochenen Shows und verfehlte auch hier die Wirkung nicht. Nachdem die sonnigen Klänge nun perfekt mit dem Wetter harmonierten, wurde direkt ein Kracher ausgepackt, bevor das Publikum allzu sehr in Hippiesphären versinken konnte, speziell weil bei GOTTHARD immer wieder mit allzu seichtem Balladenalarm zu rechnen ist. Spätestens als Gitarrist Leo Leoni mit seiner Voicebox den Hit von „Dial Hard“ einläutete, war richtig Stimmung in der Bude und zum Mitsingen eignen sich auch die Schmachtfetzen bestens.

Jener Leoni bearbeitete wie immer seine linke Bühnenseite und gab dabei, gänzlich in Jeans gekleidet, immer den Kumpeltyp. Seine Solodarbietungen wirkten irgendwie als wolle er seine weit vorgehaltene Les Paul mit allen teilen. Nicht minder sympathisch war das Doppel auf der anderen Flanke mit Marc Lynn und Freddy Scherer, die wie immer sehr lässig rockten. Alle waren ständig auf das Publikum fixiert, auch wenn ihnen die hohe Bühne den direkten Kontakt erschwerte. Hinter den Kesseln hatte wieder Hena Habegger Platz genommen, der zuletzt aus gesundheitlichen Gründen pausierte, nun aber voll genesen zu sein schien.

Doch einer überstrahlt sie mittlerweile alle, denn Nic Maeder ist wohl endgültig in der Rolle als Nachfolger des viel zu früh verstorbenen Steve Lee angekommen. So beschwingt und gut gelaunt habe ich ihn noch nie erlebt, etwaige Nervosität spielte keine Rolle mehr. Seine Präsenz, die er mittlerweile hat, ist absolut erstaunlich, mit einem charmanten Lächeln stolzierte er permanent umher. Er schien fast froh zu sein über die Ausmaße der Hauptbühne und nutzte den Catwalk zu Genüge. Der Formation ist es nur zu gönnen, dass sie diese Lücke schließen konnte. Neben einer klasse Gesangsdarbietung begleitete er seine Saitenfraktion öfter an der Klampfe.

Da ließ er sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als diese den Dienst verweigerte, sondern ging zum nächsten Song über. Als der Fehler behoben war, erntete der zuständige Roadie lauten Jubel, als er das Arbeitsgerät zurück brachte. Nur eine Aktion sollte man zumindest hinterfragen, denn beim absoluten Tränendrücker blieb er stumm, stattdessen erklang sein Vorgänger vom DAT. Dazu wurden eine Reihe sehr schöner Bilder und Videos von Steve gezeigt, die berührten. Zwar war das ein emotionaler Höhepunkt, aber auf der anderen Seite auch nicht gerade förderlich für den neuen Frontmann.

Dieser zollte Steve dann noch Respekt, auch wenn er ihn nie kennen gelernt hat, und erinnerte daran, dass er beim Sweden Rock seinen ersten Auftritt mit der Band hatte. Am Ende ging Sölvesborg zu dem Hitfeuerwerk steil, welches vor allem aus Titeln von „Lipservice“ bestand. Nur bei der zweiten Coverversion des Tages hätten sie wählerischer sein dürfen, die BEATLES-Nummer kam nur siebzehn Stunden zuvor von AEROSMITH. Und „Firedance“ fehlte im Gegensatz zu den Clubshows auch wieder, wobei sich das Set im großen Teilen daran orientierte. Man kann halt nicht alles in 75 Minuten haben, gehüpft wurde trotzdem ausgiebig. (Pfälzer)

Setlist GOTTHARD:
Silver River
Electrified
Hush
Stay With Me
Mountain Mama
Feel What I Feel
Remember It´s Me
  -Basssolo-
Sister Moon
What You Get
  -Keyboardsolo-
Heaven
  -Guitarsolo-
Top Of The World
  -Drumsolo-
Lift It Up
Anytime Anywhere
Come Together
All We Are

Gotthard Gotthard

(Fotos: Pfälzer)

THE DEAD DAISIES (4Sound Stage)
Es war schon ziemlich absehbar, dass der Auftritt der DEAD DAISIES eines meiner Highlights des Festivals werden würde, denn im Vorprogramm der HOLLYWOOD VAMPIRES hatten sie mich ja bereits im Vorjahr umgehauen. Allerdings gab es damals einen riesigen Graben und damit war die Band, selbst wenn man „Front of Stage“ stand, gefühlte Kilometer von einem entfernt. So wurde hier sehr schnell klar, dass die Band noch mehr begeistert, wenn sie in die direkte Interaktion mit dem Publikum treten kann. Mendoza ließ es sich bei der Zugabe auch nicht nehmen den direkten Kontakt zum Publikum im Graben zu suchen. Nicht, dass ich ihnen die ganz großen Bühnen nicht gönnen würde, oder sie diese nicht beherrschen würden – das tun sie! – aber hier konnten sie jeden ihrer Trümpfe perfekt ausspielen und restlos alle unheilbar mit ihrem Notenvirus identifizieren.

Von der ersten Minute an gaben die fünf Vollgas. Direkt ins Auge fielen die mit einer Vielzahl von Plektren präparierten Mikroständer, die ihren Weg im Laufe des Konzerts ins Publikum finden sollten. Gitarrist Doug Aldrich hatte sich eine besondere Strategie ausgedacht und spielte die Pleks quasi über Bande mit dem Bühnenboden. Das gelang nicht immer, machte jedoch scheinbar Spaß.

Marco Mendoza ist definitiv der Mann der großen Rockstar-Posen – mir persönlich teilweise ein bisschen zu viel aufgetragen - , während Bandgründer David Lowy, der Mann aus Down Under, eher die große Lässigkeit zur Schau trägt. Die beherrscht auch Sänger John Corabi, der mit seiner Vielzahl an Armbändchen fast Wolle Petry Konkurrenz machen kann. Allerdings sehen seine einfach stylischer aus, als die des Schlagerbarden. Aldrich brilliert nicht nur an der Gitarre, sondern bringt auch gekonnt die Talkbox zum Einsatz – so viele Songs wie diese zum Einsatz kommt, taugt sie fast schon zum Markenzeichen der Band. Und Brian Tichy? Der ist einfach eine ziemlich coole Socke hinter seinem Drumkit! Dieses Quintett harmoniert ziemlich gut  und man sieht, dass man sich untereinander bestens kennt, das ist ein gut synchronisiertes Miteinander und kein Nebeneinander. So werden die Stärken jedes Einzelnen ungeheuer durchdacht ausgespielt.

Die Band spielte wenig überraschend überwiegend Songs vom Album „Make Some Noise“, streute aber auch regelmäßig Cover ein. Die Zugabe bestand sogar ausschließlich aus Covern, was natürlich auch jenen das Mitsingen ermöglicht, die die Band noch gar nicht kennen - taktisch vielleicht nicht ganz unklug. Corabi ließ jedoch auch verlautbaren, dass die fünf einfach auch gerne ihre Lieblingssongs jammen. Ungewohnt politisch wurde es bei der noch recht neuen Single „With You and I“, zu der die Band gerade erst ein Video veröffentlicht hat. Sänger Corabi erklärte: „Da draußen passiert eine Menge Scheiße und wir sind fertig damit“. Deshalb also der Appell an alle dagegen aktiv zu werden – am Ende des Songs zeigten alle Bandmitglieder das Peace-Zeichen und konnten auf die prompte Erwiderung des Publikums natürlich zählen.

Überhaupt: Immer wieder hielt die Band das Publikum auch zum Mitklatschen und Mitmachen an – bis das von ganz alleine funktionierte. Einziger Wermutstropfen: Mir hat „A Song And A Prayer“ gefehlt. Aber gut, man kann nicht immer alles haben. Wer Bock auf eine gute Rock-Show hat, der kann jedenfalls bedenkenlos zu den „Deadsies“ gehen. Kein Wunder, dass die Band über einen stetig wachsenden Fanclub verfügt.... (Manu)

Setlist DEAD DAISIES:
Long Way To Go
Mexico
Make Some Noise
Fortunate Son (CREEDANCE CLEARWATER REVIVAL)
-Guitar Solo Doug Aldrich-
Last Time I Saw The Sun
Join Together (THE WHO)
With You And I
Mainline
Helter Skelter (THE BEATLES)
--------------------------------------------------------------------------------------------
Highway Star (DEEP PURPLE)
Midnight Moses (THE SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND)

TheDeadDaisies TheDeadDaisies

METAL CHURCH (Sweden Stage)
Dann war mal wieder Kontrastprogramm angesagt, eine der Sachen, die ich am Sweden Rock so liebe. Die Bay Area-beeinflussten US-Metaller gaben sich die Ehre und wollten das Gelände zerlegen und die gemächliche Abendstimmung ein wenig aufrütteln. Mit dem neuen, alten Sänger MIKE HOWE kein großes Problem, denn der Mann rockte den Hügel vor der Bühne wie kaum ein anderer. Schon vor einem Jahr bei der Tour zum neuen Album hinterließ er einen ausgezeichneten Eindruck, welcher sich an dem Tag bestätigen sollte.
Wie ein Wilder rannte der drahtige Frontmann von einer Bühnenseite auf die andere und stachelte das Publikum immer wieder an. Dabei kniete er am vordersten Rand zwischen den Monitoren und bewies mit seiner Gelenkigkeit seine ausgezeichnete Konstitution, die ihn nicht müde werden ließ. Dabei untermalte er die Songs mit der passenden Mimik und Gestik, hatte Feuer in den Augen oder brachte die Bedrohlichkeit der Kompositionen beklemmend rüber.

Da er auch stimmlich voll auf der Höhe war und selbst die hohen Screams mühelos meisterte, hob er auch das musikalische Niveau auf eine andere Stufe. Dass man ihn zur Rückkehr bewegen konnte, ist ein wahrer Glücksfall für die Band, die damit einen erneuten Split verhinderte. Zwar ist das Material von “XI” eher durchschnittlich, doch auch David Wayne bekam bei seiner Reunion kaum überzeugendes geschrieben. Die einzig wirklich starken Titel seit den Neunzigern entstammen der Phase mit Ronnie Munroe, die allerdings erneut außen vor blieb. Auch das Set orientierte sich wie bei der Band zuvor stark am Auftritt in der Saarbrücker Garage, das vornehmlich die Mike Howe-Ära beleuchtete.

Wenn man da natürlich so einen Opener im Gepäck hat, der mit seinen Drum-Staccatos schon zu Beginn alles regelt, kann man nur auf die Gewinnerstraße einbiegen. Bei dessen brutalem Swing flogen die Matten und die Hörner nur so umher, endlich hatte auch die Kuttenträgerfraktion etwas zu feiern. Die fand sich zwar zahlreich ein, doch ähnlich wie bei FATES WARNING am Vortag bleiben METAL CHURCH heue ein Liebhaberthema. Das machten die Zuschauer aber mit viel Hingabe wieder wett, so euphorisch wurde kaum eine Band auf dem Festival abgefeiert. Immer wieder hallten Sprechchöre den kleinen Abhang hinunter, welche die Band sichtlich gerührt entgegen nahm.

Noch neuer in ihren Reihen war Stet Howland, der seit ein paar Monaten hinter der Schießbude Platz nimmt. Diesen zu besetzen war gar nicht so einfach, immerhin mussten die Fußstapfen solch Meister ihres Fachs wie Jeff Plate und Kirk Arrington ausgefüllt werden. Auf der Suchen nach jemanden, der etliche Breaks und Fills möglichst spektakulär runter prügelt, war jemand, der jahrelang mit W.A.S.P. unterwegs war nicht die schlechteste Wahl. Zwar gibt er nicht so den besessenen Arbeiter wie Plate, dennoch verrichtet er seine Arbeit sehr stark. Verschanzte sich der frühere SAVATAGE-Mann komplett hinter den Becken, so ließ Howland sein Kit offener und war dadurch kommunikativer. Ob er aber auch nur den Blick auf seinen kunstvoll rasierten Bart freigeben wollte, lasse ich mal dahin gestellt.

Nicht zu verleugnen war, dass es doch den ein oder anderen Klassiker der Frühphase zu wenig gab, vom sagenhaften Debüt kam wieder nur ein Song. Da dieser noch heftigere Reaktionen hervor rief als der Rest, wäre es zu Überlegen beim nächsten Set etwas nachzubessern. Bei den Balladen kann man wieder geteilter Meinung sein, auch hier hätte man sich den Killer vom Erstling gewünscht. Man muss aber zugeben, dass die Hymne von „The Dark“ live, vor allem bei Festivals, das Publikum viel mehr interagieren lässt. Mit einem weiteren Toptrack von „Blessing In Disguise“ wurde das Konzert am Ende völlig zum Triumphzug. (Pfälzer)

Setlist METAL CHURCH:
Fake Healer
In Mourning
Needle And Surtur
Start The Fire
Gods Of Second Chance
Date With Poverty
No Tomorrow
Watch The Children Pray
No Friend Of Mine
Killing Time
Beyond The Black
Badlands

MetalChurch MetalChurch

LITTLE STEVEN & THE DISCIPLES OF SOUL (Festival Stage)
Für all diejenigen, die nun anmerken möchten, dass man solch stilistische Sprünge von einer Bühne zur nächsten auch bei anderen Festivals hat, setzen die Macher des Sweden Rock noch einen drauf. Mit dem Sidekick des übergroßen BRUCE SPRINGSTEEN zog waschechter Soulrock auf das Festival ein, und das mit Kompaniestärke. Ganze fünfzehn Musiker umfassten die DISCIPLES OF SOUL, die bis auf ihren Frontmann einheitlich auftraten. Alle Herren erschienen in schwarzen Hosen, blauem Hemd und schwarzem Gillet, während sich die Damen in ausladende Samtgewänder gekleidet hatten. Nur der Chef selbst kam im langen schwarzen Mantel und seinem obligatorischen Bandana.

Diese Formation hat mit “Soulfire” eines der schönsten und überraschendsten Alben des Jahres eingespielt, welches der Sondtrack für den Sommer werden könnte. Da sich Steven Van Zandt schon seit achtzehn Jahren nicht mehr solo austoben konnte, war natürlich zu hoffen, dass es einige Auszüge daraus zu hören gibt. Und glücklicherweise gab es sechs Stücke davon, also genau die Hälfte, was auch der Hälfte des Sets entsprach.
Los ging es aber erstmal mit “Salvation” vom letzten, lange zurück liegenden Longplayer “Born Again Savage”, bevor die ersten aktuellen Titel gespielt wurden. Weiterhin viel bedacht wurde das 1987er Werk “Freedom – No Compromise”, welches auf dem Höhepunkt seines politischen Wirkens gegen die Apartheid entstand. Davon war unter anderem der Titelsong und das programmatisch betitelte und funkige “No More Party´s” zu hören.

Doch es kam gar nicht so sehr auf den Song an, sondern viel mehr auf das, was die Band daraus machte. Denn die war nicht nur auf Konserve perfekt eingespielt, sondern auch auf der Bühne, wobei er natürlich eine Reihe Ausnahmemusiker um sich geschart hat. Das saß alles auf den Punkt, auch wenn die Arrangements völlig ausuferten, sogar die Morricone-Anklänge von “Standing In The Line Of Fire” kamen genial rüber.
Dazu profitierte man von dem gewohnt guten Klang, der durch die Bucht wehte, so kam jedes Detail, obendrein sehr gut getimt und intoniert, zum Tragen. Immerhin hatte man fünf Blechbläser auf der Bühne, die für den Asbury Park-Sound typische Kombination aus Orgel und Piano und mit Charley Drayton einen Drummer, der vom Stil an Max Weiberg erinnert. Damit erstellte man eine dicke Soundwand, so dass sich auch die Gesamtlautstärke ziemlich am obersten Limit bewegte.

Doch die DISCIPLES OF SOUL lärmten keineswegs herum, sondern bewiesen ein tiefes Feeling. Die drei Sängerinnen unterlegten viele Refrains wie etwa bei “I Saw The Light” mit tollen Gospelchören, während sie etwas affektiert mit den Armen ruderten. Und bei der langen Jam im großartigen Etta James-Cover “Blues Is My Business” hatten Organist Andy Burton, Pianist Lowell Levinger und Saxophonist Stan Harrison ihre Solospots, die sie sich toll gegenseitig zuspielten.
Natürlich durften auch die Momente nicht fehlen, die an LITTLE STEVENs Arbeit mit der E-Street-Band erinnerten, allen voran das euphorische “Coming Back”. Einziger Wermutstropfen war die geringe Resonanz des Publikums, die mit dem Material wenig vertraut war. Die Reihen waren verhältnismässig licht vor der Bühne, der Name aus den Fernsehserien zog auf der Bühne doch nicht allzu gut, schade, der Gig auf musikalisch brillantem Niveau hätte mehr verdient gehabt. (Pfälzer)

LittleSteven LittleSteven

RATT (Rock Stage)
Nun war es endlich soweit, die Band, weswegen nicht wenige zum Sweden Rock gekommen waren, stand an und sah sich besten Bedingungen gegenüber. Meine Wenigkeit wartete immerhin seit 27 Jahren, seit mir ein Kumpel ein paar Scheiben von ihnen aufnahm, darauf, eine der größten Poserlegenden zu sehen. Doch was ein Fest werden sollte, entpuppte sich erst einmal als zähe Angelegenheit. Denn die vom Jetlag geschwächten Musiker vermochten zu Beginn nicht, ihr volles Pensum abzurufen.
Stephen Pearcy stolzierte in Netzhemd und Lederjacke stilecht umher, wollte bewundert werden, tat aber darüber hinaus nicht allzu viel dafür. Über sein Mikrofon mit angeschraubtem Schlagring konnte man ebenso diskutieren wie über seine mangelnde Kommunikation. Warren DeMartini übertünchte die Müdigkeit mit schickem Outfit, in welchem er in jeden edlen Bluesclub gepasst hätte, ebenso wie sein Spiel. Doch so gut er solierte, seinen Riffs fehlte es zuweilen an Biss, vor allem, weil man zu Beginn auf die ganz alten Songs setzte.

Den Biss hätten sie aber schon gebraucht, denn anfangs setzte die Truppe auf Songs ihres rauen Frühwerks, und das konnte die Wirkung nicht entfalten. Überhaupt war die Setlist unglücklich gewählt, denn „Out Of The Cellar“ war vor allem jenseits des großen Teichs die große Nummer, Europa steht mehr auf die späteren Hits. Zum allem Elend kam dann noch mit der mieseste Sound des ganzen Wochenendes hinzu, so dass die mehrstimmigen Gesänge völlig untergingen. Das von AEROSMITH her bekannte Standard „Walkin´ The Dog“ war kaum wiederzuerkennen. So war es erstmal lediglich die Agilität des zweiten Gitarristen Carlos Cavazo und des permanent rotierende Bassisten Juan Croucier, die dafür sorgten, dass das Ganze nicht als Enttäuschung endete.

Es sollte ausgerechnet ein Titel vom eher geschliffenen und völlig unterbewerteten „Detonator“ sein, mit welchem sich das Blatt wendete. Da waren sie endlich, die knalligen Arrangements, die nicht nur in den Nacken, sondern auch die Beine gingen. Bisher ging die Rechnung nicht auf, sogar auf Songs zurück zu greifen, die lediglich auf Compilations veröffentlicht wurden, wobei man auf „Closer To The Heart“ oder „Looking For Love“ verzichten musste. Doch das sollte sich nun ändern, zumal auch der Mann im Mischerturm die Sache in den Griff bekam. So konnten die wuchtigen Drums im ersten Auszug von „Dancing Undercover“ ihre volle Wirkung entfalten und ließen auch das Publikum endlich richtig mitgehen.

Von da an hatten RATT leichtes Spiel, denn mit den erwachten Fans im Rücken stieg die Party von Hit zu Hit. Auch DeMartini war nun engagierter und suchte auch den kleinen Steg nach vorne oder den Schulterschluss mit Cavazo. Mit jedem Song steigerte sich die Stimmung, auch wenn Pearcy diese nur sehr vage ankündigte, wenn überhaupt. Immerhin war er viel unterwegs, doch so richtig den Zug zu seinen Anhängern bekam er nicht.
Denen war es egal, sie feierten nun, was immer da kam, teilweise hätte der Frontmann gar nicht selbst zu singen brauchen. Als dann das eröffnende Riff von „Invasion Your Privacy“ erklang, gab es endgültig kein Halten mehr, die Norje Bucht sprang kollektiv im stampfenden Takt. Das konnte natürlich nur mit dem obligatorischen Schlusspunkt getoppt werden, bei dem es sprichwörtlich richtig rund ging. (Pfälzer)

Setlist RATT:
Wanted Man
I´m Insane
Dangerous But Worth The Risk
Walkin´ The Dog
Way Cool Jr.
You Think You´re Tough
In Your Direction
Lovin´ You´s A Dirty Job
Slip Of The Lip
Nobody Rides For Free
Lack Of Communication
Lay It Down
You´re In Love
Body Talk
Back For More
Round And Round

RattRatt

SCORPIONS (Festival Stage)
Die Hannoveraner sind schon seit Jahrzehnten ein internationales Phänomen, kaum ein Zipfel der Erde, den sie noch nicht bespielt haben. Das sieht man alleine daran, dass Schweden bereits das vierte Land war, in dem ich die Band live sah. Dabei ist natürlich die unterschiedliche Mentalität jeder Nation durchaus immer interessant zu beobachten. Nun werden einige sicher sagen, dass die Unterschiede nicht groß sind, sind sie auch nicht, und auch nicht fein, sondern gewaltig. Was waren mein Kollege Pascal und ich erschrocken über die Trägheit des Publikums letztes Jahr in Mannheim, hier sollte es ganz anders sein.

Denn sie kamen wirklich mit einem Knall heraus, sofort bebte die komplette Bucht an der Südküste, denn die Menge ging richtig steil. Da wurde gesprungen, gebangt und lauthals mitgesungen, also eigentlich so wie es sein sollte. Egal ob jung oder alt, ob schwedisch oder von sonst wo her, es gab einfach nur Rock´n´Roll. Absolut kein Vergleich zu dem Kaffeekränzchen, welches sich das deutsche Publikum mittlerweile abhält. Nach dem Opener des aktuellen Albums machten die üblichen Verdächtigen dann alles klar.
Egal wie vorhersehbar das war, aber Stücke von „Animal Magnetism“ und „Lovedrive“ gehen immer. Gerade von Letzterem packte man später den absoluten Brecher aus, das vielleicht härteste Lied, das die SCORPIONS je komponiert haben. Mittlerweile haben sie so viel Material, dass sie einiges in Medleys packen müssen, was zwar immer ein Kompromiss ist, aber so kommen halt mehr Melodien zum Zug. Eines beleuchtete die lange vernachlässigte Siebzigerphase, das andere bestand aus ihrem Spezialgebiet Balladen.

Doch egal, was gezockt wurde, die Menge nahm dankbar an und der Fünfer zahlte es zurück. Vor allem Rudolf Schenker schien von der Begeisterung angesteckt und rannte gerne noch ein paar Extrarunden über die Bretter. Dabei konnten die Wege nicht weit genug sein, denn um auf die Rampen neben dem Drumriser zu kommen musste man erst außen, um diesen herum, was die Musiker dennoch nicht davon abhielt sich dort öfter zu zeigen. Immer wieder auffällig, dass der Jüngste im Bunde, Pavel Macivoda am Bass noch die wenigste Action lieferte.
Die brachte dafür das neueste Mitglied dafür umso mehr, denn mit ihm hat man sich wieder ein Tier hinter das Schlagzeug geholt. Bei ihm hat man immer den Eindruck, als würden die Haare alleine die Stöcke umher wirbeln. Nur einmal, als er während seines Solos auf dem weit hochgefahrenen Podest aufstand, um die Aussicht zu genießen, war sein Gesicht zu sehen. Dass er als gebürtiger Schwede ein Heimspiel hatte, machte die Sache für seine neue Mannschaft noch einfacher, immer wieder wurde sein Name skandiert.

Klaus Meine waren seine gesundheitlichen Probleme im letzten Jahr auch nicht mehr anzumerken, er war bestens bei Stimme und unterhielt gut gelaunt die Zuschauer. Über seine Pfeifnummer kann man ja denken, was man will, aber als er diese damit ankündigte, dass er sich einen neuerlichen Wind wünsche, der Veränderung bringt, wurde diese Aussage lautstark goutiert. Er hat die Zeichen der Zeit erkannt, dass auf dem Planeten vieles schief läuft, doch das sollte für die Dauer des Songs vergessen sein.
Ich habe noch nie eine solch friedvolle Stimmung erlebt, als alle mitsangen, sogar die wie immer sehr umsichtige Security sich etwas zurück lehnte. Da lag schon ein Stück weit die Magie der Nacht in der Luft, von der da gesungen wurde, der Weltfriede schien noch nie so nah. Vielleicht wird das Lied ja noch die Hymne einer neuen Zeitrechnung, wenn sich jeder solche Events leisten kann und niemand mehr dort Angst haben muss. Ich glaube selbst wenn jemand einen Anschlag geplant hätte, er wäre bei diesem Gänsehautmoment davon abgekommen, weil er gesehen hätte, dass an Musikevents nichts falsch sein kann.

Daneben gab es auch sonst nichts als Hits, am Ende wurden die ganz großen ausgepackt, auch das MOTÖRHEAD-Cover durfte, wie seit Dees Einstieg üblich, nicht fehlen. DIE SCORPIONS fuhren das ganz große Kino, und wurden dabei von den Installationen auf der Megaleinwand unterstützt, die sich auch auf die Front der Aufbauten erstreckte. Doch die Truppe weiß selbst da noch zu überraschen, denn zu Beginn der Zugaben erklang eine lange nicht mehr gehörte ruhige Melodie.
Dabei war nicht klar, ob die vom Band kommt, denn es dauerte eine Weile bis der nicht gerade hoch gewachsene Klaus auf der hohen Bühne zu sehen war. Und tatsächlich erklang das Intro der legendären Hymne über das Heimkommen auf die Bühne livehaftig, um dann los zu preschen, totaler Ausnahmezustand, beim Verfasser dieser Zeilen inklusive. Und beim Finale mit den beiden ewigen Songs von eben jenem „Love At First Sting“-Longplayer ging selbst die Security mehr mit als die meisten Zuschauer hierzulande. (Pfälzer)

Setlist SCORPIONS:
Going Out With A Bang
Make It Real
Bad Boys Running Wild
The Zoo
Coast To Coast
Top Of The Bill/Speedy´s Coming/Steamrock Fever/Catch Your Train
We Built This House
Delicate Dance
Always Somewhere/Eye Of The Storm/Send Me An Angel
Wind Of Change
Rock´n´Roll Band
Can´t Get Enough
Overkill
-Drumsolo-
Blackout
Big City Nights
--------------------------------------------------------------------------------------------
Coming Home
Still Loving You
Rock You Like A Hurricane

ScorpionsScorpions

RUNNING WILD (Rock Stage)
Nach dem überragenden Auftritt der SCORPIONS hatten es ihre Landsleute schwer, doch die Hamburger ließen sich als echte Piraten sicher nicht bange machen. Das Schiff aus früheren Tagen zierte zwar nicht mehr das Deck der Bühne, doch vom guten, alten Feuerzauber gab es zu Beginn einiges. Dazu war der Titel des ersten Songs geradezu passend, obwohl Störtebekers Söhne ja eher auf Schießpulver setzten. Nachdem man auf Platte zuletzt die Segel wieder fast mit voller Fahrt hisste, war es an der Zeit, auch mal wieder auf der Bühne auf Beutezug zu gehen, denn die sind leider sehr selten geworden.

Dabei war schon der Auftakt verheißungsvoll, und mit dem größten Hit, der heute aktueller denn je ist, hatte man fast schon gewonnen. Der folgende erste Titel der vier vom neuen Album zeigte dann, dass sich das Material sehr gut in die alten Klassiker einzufügen weiß. Mehr noch, die Lieder gewannen auf der Bühne noch deutlich, weil sie vom endlich mal lebendigen Drumsound profitierten, denn man im Studio irgendwie nicht mehr hinbekommt. Ob man deswegen gleich ein Drumsolo gebraucht hätte, obwohl die 95 Minuten Spielzeit nicht voll ausgereizt wurden, lasse ich mal dahin gestellt.

Dabei war es verwunderlich, mit welcher Sicherheit die neu angeheuerte Mannschaft livehaftig agierte, denn die meiste Spielpraxis bringen vor allem Bassist Ole Hempelmann und Schlagzeuger Michael Wolpers nicht mit. Mit der Besetzung wurde zwar „Rapid Foray“ eingezockt, doch tourtechnisch standen seitdem nur zwei Gigs in Russland zu Buche.
Wolpers hatte wie erwähnt ordentlich Power in seinen Schlägen und konnte auch durch ein paar Spielereien glänzen. Sein Rhythmuspartner sah mit seinem wilden Bartwuchs dem Thema entsprechend verwegen aus und zeigte viel Präsenz. Natürlich durften die alten Freibeuter-Uniformen nicht fehlen, man fühlte sich herrlich an Fasching in der Kindheit erinnert.
Peter Jordan, seit dem Neustart ständiger Partner von Kapitän Rock´n´Rolf hatte ebenso wie dieser auf das Piratenkopftuch gesetzt. Überraschenderweise durfte er bei einigen Stücken sogar den Leadgesangübernehmen und machte auch da eine gute Figur. Nur selten hat der zeitweise Alleinherrscher über RUNNING WILD so viel Verantwortung angegeben, allerdings machen die beiden ja auch bei GIANT X gemeinsame Sache.

Mit ihm scheint der gute Rolf einen geeigneten Bootsmaat gefunden zu haben, der sich das Vertrauen des Chefs erarbeitet hat, um mit ihm dem Sturm zu trotzen. Auch in Sachen Leadarbeit harmonierten die zwei ausgezeichnet und ließen eine Menge krachender Riffsalven vom Stapel. Das forderte natürlich die immer noch zahlreich verbliebenen Zuschauer heraus, die ihrerseits die Fäuste reihenweise reckten. Dieses Schauspiel war sehr schön von hinten zu beobachten, als ich von der kurz zuvor beendeten Festival Stage herüber lief. Und in der Menge fanden sich viele, die trotz später Stunde richtig mitgingen.

Das hatet natürlich auch der Oberpirat gewittert und zeigte sich sehr spielfreudig und bester Laune, gab dazu mit viel Bewegung einiges zurück. Sogar einige der neuen Stücke wurden lauthals mitgesungen, was aber kein Vergleich war gegen die Publikumschöre, als zum Ende des regulären Sets die Piratenflagge gehisst und die Kanonen abgefeuert wurden. Am Ende sorgte der Griff in die Schatzkiste mit dem guten, alten Speedkracher noch einmal für die Mobilisierung der letzten Kräfte. Warum das Flaggschiff, das fähig ist, solche Leistungen abzurufen, nicht öfter in See sticht, wird auf ewig ein Geheimnis des Herrn Kasparek bleiben. (Pfälzer)

Setlist RUNNING WILD:
Fistful Of Dynamite
Bad To The Bone
Rapid Foray
Soulless
Riding The Storm
Lead Or Gold
-Drumsolo-
By The Blood In Your Heart
Locomotive
Warmongers
Running Blood
Under Jolly Roger
------------------------------------
Stick To Your Guns
------------------------------------
Conquistadors

RunningWildRunningWild

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