Dass DISMEMBER nicht tot zu kriegen sind, dürfte mittlerweile auch der letzte Metalhead mitbekommen haben. Die Schweden meldeten sich erst kürzlich mit ihrem neuen Album "The God That Never Was" lautstark zurück und sind lebendiger als je zuvor. Eine gute Gelegenheit, Gitarrist David Blomqvist nach ihrer Tour mal ein wenig zum neuen Album und die weiteren Zukunftspläne zu befragen und das sympathische Urgestein zeigte sich gar nicht mundfaul... Dismember Mika (Neckbreaker): Auf dem neuen Album habt Ihr einen kleinen Lineup-Wechsel vorgenommen. Erzähl mir ein wenig darüber!

David: Unser zweiter Gitarrist Martin Persson kam direkt nach den Recording-Sessions zu "Where ironcrosses grow" in die Band und war ein wichtiger Teil beim Songwriting zum neuen Album. Es war auch das erste Mal, dass ich nicht alle Gitarren alleine im Studio eingespielt habe. Er ist ein großartiger Gitarrist und ein netter Bursche. Unser neuer Bassist Tobias Christiansson stieß dann vor sechs Monaten zur Band. Martin und ich haben den Bass fürs neue Album eingespielt. Johan Bergebäck verließ die Band leider, weil er zu wenig Zeit hatte. Sein Job nimmt ihn zu sehr in Beschlag, allerdings spielt er immer noch Gitarre bei Necrophobic.

Mika: Wie waren denn die Reaktionen auf das Album bisher? Es gab ja auch eine große Releaseparty vor der Tour?

David: Die Reaktionen waren wirklich fantastisch und wir haben großartige Reviews bekommen. Die Fans scheinen wirklich froh mit dem neuen Album zu sein. Sie sind auch froh darüber, dass wir einen Scheiß auf irgendwelche Trends geben und absolut old-school bleiben. Wir haben die meisten Songs live gespielt und die Fans scheinen sie zu mögen. Die Menge ist regelrecht ausgetickt, als wir auf der Releaseparty ein paar neue Songs gespielt haben.

Mika: Was in der Tat für das neuen Material spricht. Ihr habt im Studio ja absolut keine Trigger, Computer oder sonst einen digitalen Kram benutzt, wieso das? Ist es heutzutage nicht sogar schwerer, auf die neuen Techniken zu verzichten?

David: Wir bevorzugen es einfach, auf Trigger und Computer zu verzichten. DISMEMBER haben und werden immer Old-School Death Metal spielen. Wir mögen es einfach, unsere Alben auf die "gute und altmodische" Art aufzunehmen. Es funktioniert einfach gut für uns Musiker und Fred als Produzenten. Ich denke, die Musik wird sonst ein wenig zu "nett" und überproduziert, und es verliert seine Rauheit und Brutalität, wenn zuviele Trigger und Computer in den Aufnahmeprozess miteinbezogen werden. Stell Dir mal "Mental Funeral" von Autopsy oder irgendwelche Darkthrone Alben mit all diesem Kram vor. NEIN DANKE! Ich bin froh, dass Fred dieses Zeug nicht benutzt. Allerdings will ich damit nicht sagen, dass alle, die solche Werkzeuge benutzen, Idioten sind. Es ist nur einfach so, dass wir es nicht wollen oder brauchen.

Mika: Schon klar. Wie würdest Du denn das neue Album mit dem letzten vergleichen? Wo siehst Du die Unterschiede, den Sound, die Stimmungen und die Themen betreffend?

David: Der Stil ist zu einhundert Prozent DISMEMBER! Du wirst von der ersten Sekunde an hören, dass es da keine Kompromisse gibt. Purer Death Metal! Die Songs sind sehr schnell und intensiv, obwohl die Gitarrenharmonien immer noch da sind. Auf diesem Album hatte Martin eine Menge Einflüsse beim Songwriting. Im Gegensatz zu mir rifft er oft sehr technisch, wogegen mein Zeug dann primitiver ist, old-school oder auch melodisch wie zum Beispiel der Instrumental-Song "Phantoms (of the oath)". Und die Vocals sind wie immer fucking excellent! Unser Sänger Matti klingt wütender denn je. Fred hat mit dieser Produktion einen großartigen Job gemacht. Unser Gitarrensound hat sich im Laufe der Jahre ja zu einem Markenzeichen von uns entwickelt und ist immer noch so brutal wie damals. Wir sind sehr zufrieden damit!

Mika: Euer Artwork des Albums ist ja auch ziemlich interessant, auf dem ein ziemlich surrealer Soldat in einem Endzeit-Szenario einen Menschen unterdrückt. Was ist das Konzept dahinter und wie passt es zum Titel des Albums "The God That Never Was"?

David: Es ist ein klassisches Seagrave-Cover (Dan Seagrave, http://www.danseagrave.com/ - Mika). Ich denke, das Cover spricht dabei für sich selbst. Es gibt darin eine Menge verfremdete religiöse Symbole: Ein Soldaten-ähnlicher Mann mit einem Schwert, der einem Prediger oder Propheten zeigt, dass es keinen Gott gibt und auch nie gegeben hat. Es gibt auch eine Menge Texte auf dem neuen Album, die sich gegen Religion richten. Wer der Kerl ist, der da unterdrückt wird? Wer der Typ ist, der über ihm steht? Das ist jedem selbst überlassen, sich seine eigene Interpretation zurecht zu legen.

Mika: Verstehe, was Du meinst. Wie schaut Eure zukünftige Beschäftigung aus? Ihr wart ja gerade auf Tour, werdet Ihr auch einige Festivals spielen?

David: Ja, jetzt wo das Album draußen ist, werden wir viel unterwegs sein. Wir kommen gerade von der Europa-Tour zurück, die Du erwähnt hast. Die war ziemlich erfolgreich. Und im Sommer werden wir eine Menge Festivals spielen. Es herrscht ein riesiges Interesse seitens der weltweiten Promoter an uns, was uns natürlich sehr freut. Ich denke, es ist Zeit, der Welt wieder richtigen schwedischen Old-School Death Metal zu zeigen!

Mika: Na da seid Ihr ja die richtigen dafür. Dann danke ich mal artig für das Interview und hoffe, ich sehe Euch auf einem der Festivals!

David: Yeah Man! Cheeeerz!
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