Mit ihrem vierten Studioalbum haben THE PROJECT HATE MCMXCIX einen weiteren Hassbrocken auf die Menschheit losgelassen, der sowohl bewährte Brutalität als auch Moderne in sich verbindet. Trotz des Erfolges stehen Änderungen im Hause der Schweden an: Keine Tour und Suche nach einem neuen Label. Grund genug für mich Frontmann Jörgen Sandström und Mastermind Lord K. (Kenth - Anm. d. Verf.) Phillipson mit ein paar Fragen zu löchern... Jörgen Sandström Mika (Neckbreaker): Jörgen, Kenth, mit Eurem neuen Album "Armageddon March Eternal" habt Ihr ein vom Gothic beeinflusstes Death Metal Album veröffentlicht, das sehr modern klingt, besonders durch das Programming der Drums und Keyboards. Wo kommen diese Einflüsse her?

Jörgen: Oh, wir haben all diese Elemente eigentlich schon seit dem ersten Album 1999 benutzt. Lord K. schreibt die komplette Musik und seine Einflüsse scheinen endlos zu sein. Er hört natürlich eine Menge Metal und war in Metal Bands seit den späten Achtzigern, aber er hört auch eine Menge DJs und ihre Werke im elektronischen Bereich. Und als wäre das noch nicht genug, steht er auf Leute wie Natalie Imbruglia, Tori Amos und so weiter, also weibliche Sängerinnen. Kombinier den ganzen Mist und Du hast THE PROJECT HATE!

Mika: Verstehe. Wenn man sich die Lyrics anschaut, fällt einem unschwer auf, dass Deine Lyrics sehr hasserfüllt sind, besonders was Christenfeindlichkeit angeht. Steht da ein breiteres Konzept hinter den Texten oder sollte jeder Song als eigenständiger Song betrachtet werden?

Jörgen: Das Konzept war von Anfang an, zwei unterschiedliche Stimmen zu haben: Meine und die einer Sängerin, Joanna. Und beide Stimmen sollen eine Art Dämon darstellen, der seinen Hass auf auf alles Heilige rauslässt. Und dann haben wir noch einen Engel, der weint, weil er - oder besser sie - sich von ihrem Gott in vielerlei Hinsicht betrogen fühlt. Wenn wir die Texte schreiben, so machen wir das getrennt, so dass keiner von uns eine Ahnung davon hat, worüber der andere jeweils schreibt. Nur den Titel des Stücks wissen wir vorher. Das ist ziemlich cool so und bringt meiner Auffassung nach eine Menge Tiefe in die Lyrics.

Mika: Wie würdest Du das aktuelle Album denn einordnen, wenn Du es mit den anderen drei Alben vergleichst, besonders hinsichtlich des Stils und den Gefühlen in der Musik?

Jörgen: Wie ich schon gesagt habe, haben wir die gleichen Elemente seit dem ersten Tag an in unserer Musik. So klingen wir eben und das wird sich auch nicht drastisch ändern. Der Unterschied zwischen diesem und den anderen Alben liegt eher darin, dass wir mit jedem Album versuchen, unseren Stil ein wenig zu perfektionieren. Also wir versuchen mit jedem Album das vorhergehende zu übertreffen. Ich denke, dieses Mal haben wir es mit einer brutaleren Herangehensweise versucht und ich bin verdammt sicher, dass wir das auch geschafft haben. Dieses Album ist das brutalste, was wir bisher gemacht haben.

Mika: Auf Eurer Webseite habe ich gelesen, dass Ihr Euer aktuelles Label Threeman verlassen werdet, aufgrund von vielen unterschiedlichen aber auch finanziellen Gründen. Was ist da passiert? Hat das auch was damit zu tun, dass Ihr in naher Zukunft nicht auf Tour gehen werdet?

Jörgen: Wir werden einfach nicht mehr auf Tour gehen und keine Liveshows mehr spielen. Wir können die Gefühle des Albums nicht live umsetzen, also gibt es für uns keinen Grund, Konzerte zu spielen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir Threeman verlassen. Wir tun das einfach, weil wir uns nicht mehr dem Label zugehörig fühlen - aus vielen Gründen. Aber ich werde jetzt nicht hier sitzen und hinter ihrem Rücken über sie reden, da ich sie immer noch zu meinen Freunden zähle. Es passte einfach nur nicht mehr.

Lord K. Phillipson Mika: Dann lass uns nochmal zum Album zurückkehren: Neben der eigentlichen Band gibt es eine ganze Menge Gastmusiker bzw. Gastsänger, die unter dem Namen "Troops Of Devastation" auf dem Album zu hören sind. Darunter sind auch ein paar wirklich bekannte Namen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Jörgen: Ich setzte mich einfach hin, rief ein paar Freunde an und fragte sie, ob sie ins Studio kommen wollen, um ein paar Background-Vocals einzusingen. Da sie alle gute Freunde von mir sind, kamen sie natürlich auch für etwas...Sunday Night Blasphemy!

Mika: Nach dem tragischen Tod von Mieszko Talarczyk (der Produzent und ehemalige Nasum-Gitarrist kam bei der Flutkatastrophe im vergangenen Dezember in Thailand ums Leben - Mika) habt Ihr wieder mit Dan Swanö zusammen gearbeitet, der schon Euer erstes Album "Cybersonic Superchrist" produziert hat. Wie war das Gefühl in dieser Zeit, wieder mit Eurem "alten" Produzenten zu arbeiten? Was gab es für Unterschiede beim Arbeiten, heute und vor fünf Jahren?

Jörgen: Ich denke, die Frage gebe ich an Lord K. weiter, denn er ist derjenige, der an den Alben arbeitet, haha.

Lord K.: Wir mussten natürlich unsere Studiopläne wegen diesem tragischen Ereignis überarbeiten und aus irgendeinem Grund meinte Dan (Swanö - Mika) irgendwann, dass wir es auch mit ihm machen könnten. Dieses mal war alles viel organsierter und geplanter. Dan wusste wirklich genau, wie wir alles dieses Mal machen sollten und das zeigt sich auch als Ergebnis in diesem Album. Als wir die neue Platte dann aufnahmen, sagten Dan und ich "let's do this for Mieszko" und es fühlte sich einfach richtig an. Wieder mit Dan zu arbeiten ist klasse, denn er versteht uns einfach.

Mika: Lasst uns einen Blick in die Zukunft werfen: Was denkt Ihr, wird in den nächsten Monaten in Eurem Lager passieren, abgesehen von dem Labelwechsel? Habt Ihr schon ein paar Ideen für das nächste Album?

Jörgen: Es gibt immer Ideen, die einem im Kopf herumschwirren, aber es braucht noch etwas Zeit, um das nächste Album aufzunehmen, denke ich. Es ist noch zu früh, um jetzt irgendwas sagen zu können, aber ich denke, wir müssten mit dem nächsten Album etwa 2007 am Start sein. In den nächsten Jahren streben wir die Weltherrschaft an...mindestens!

Mika: Da wünsch ich Euch jetzt schon mal viel Glück für! Noch ein paar letzte Worte an unsere Leser?

Jörgen: Erst mal Danke für das Interview. Schnappt Euch unsere aktuelle CD, gebt sie einem Freund und kauft Euch eine neue...falls nicht, kauft Euch eine CD und kopiert sie für Eure Freunde. Spread The Hate!
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