Interview mit Jarda (Pandemia)

pandemia-logo.jpgDie Tschechen PANDEMIA überraschten mit einem sehr abwechslungsreichen Death Metal Album namens "Feet of anger" (Review hier). Nach einer kurzen Recherche über die Band, von der die wenigsten bereits etwas gehört haben werden entpuppten sich die Jungs als sehr umtriebige Gesellen mit Touren durch Latein-Amerika und Pipopo. Das allein ist doch schon fast Grund genug, Basser Jarda ein paar Fragen zu stellen, nicht wahr?!

Bernie: Hallo Jarda, Zum Einstieg: Mach doch bitte mal ein wenig Werbung für euer neues Album.

Jarda: Unser neues Album ist so etwas wie ein Neubeginn für uns. Es ist viel facettenreicher als unsere vorigen Alben, die eher klassischer Death Metal waren. Wir haben einige neue Einflüsse eingewoben, was alles etwas abwechslungsreicher macht, aber trotzdem bleibt die Musik hart. Der Metal-Fan wird einen Haufen richtig guter Musik bekommen. Unsere CD ist lang aber nicht langweilig, aber ihr müsst euch eure eigene Meinung bilden.

Bernie: Bei einigen Online-Mags habe ich eher schlechte Reviews über „Feet of anger“ gelesen. Wie geht ihr mit der Kritik um, sehr ihr die Kritikpunkte als gerecht an?

Jarda: Das überrascht mich ein wenig, denn die meisten Reviews waren gut und wir haben Lob von allen Seiten bekommen. Im Legacy zum Beispiel 13/15, Rock Hard 7,5, Metalnews 6/7 und so weiter (Powermetal 3/10 als Gegenbeispiel Anm.d.Verf.). SLAYER haben ein bisschen besser abgeschnitten, somit sind wir durchaus zufrieden. Aber weißt du, es gibt nichts, was alle gut finden. Der eine mag es so, der andere so.


Vielleicht findet jemand in den Texten etwas für sich, das ihn dazu bringt, wie ein Mensch zu handeln und nicht wie ein Tier 

schee wärs


Bernie: Wie kommt der abwechslungsreiche Sound auf „Feet of anger“ zustande, Was sind eure Einflüsse?

Jarda: Nun, wir tauschten in den fünf Jahren seit unserem letzten Album unseren Gitarristen und Sänger aus. Wir versuchen immer, uns an den Besten zu messen und das beeinflusst uns stark. Unsere Haupteinflüsse sind VADER, DEATH, BOLT THROWER etc. und die Gigs mit diesen Bands waren der beste Unterricht für uns!

Bernie: Was bedeutet der Albumtitel „Feet of anger“? Man könnte fast denken ,es wäre ein Schreibfehler und sollte „Feast of anger“ oder ähnliches heißen.

Jarda: Das ist eine Frage für unseren Sänger Jirka, ich reiche dich weiter...
Jirka: Hallo. Der Titel ist kein Fehler, was wir damit ausdrücken wollen sind die Spuren, die der Hass in den Köpfen der Leute hinterlässt. Die Fußabdrücke also in immaterieller Form, die überall zu finden sind. Eine Art Wortspiel also.

pandemia_front.jpgBernie: Von was handeln eure Texte im Allgemeinen, was beeinflusst euch da am meisten?

Jarda: Ich versuche einfach, meine Gefühle auszudrücken über die Menschheit und die Religion. Vielleicht findet jemand in den Texten etwas für sich, das ihn dazu bringt, wie ein Mensch zu handeln und nicht wie ein Tier. Ich denke im Übrigen, dass man in aller erste Linie in seine eigene Kraft vertrauen soll und nicht in die einer Gottheit. Auf dem Album finden sich auch noch Texte unseres ehemaligen Sängers Mathew wieder und ich bin froh, dass es da einen roten Faden in den Lyrics gibt, der seine Texte mit den neuen verbindet. Hass ist überall zu finden und wir sollten uns wirklich einmal ernsthafte Gedanken darum machen und überlegen, zu was das führt.

Bernie: wie kam es zur Kooperation mit Andy Classen?

Jarda: Die Idee kam von unserem Label War Anthem Records und wir waren natürlich überrascht! Die Zusammenarbeit mit so einem Klasse-Produzenten hat uns sehr gut getan, es war ein wahres Vergnügen, er ist großartig!

Bernie: Als eine Band aus der Tschechischen Republik, wie steht ihr zu eurem Exportschlager KRABATHOR. Ich persönlich höre einiges an Einfluss von ihnen in eurem Album heraus ;-)

Jarda: KRABATHOR waren definitiv „on top“ in den 90ern und wir wurden natürlich sehr von ihnen beeinflusst. Sie haben viele Bands von hier beeinflusst und wir wollten ihnen mit dem Cover von „Unnecessarity“ Tribut zollen, dass man sie nicht vergisst!

Bernie: Haben MASTER irgendeine Bedeutung in eurem Land, wo Paul Speckmann doch seit Längerem bei euch wohnt?


Ich interessiere mich nicht besonders für die Szene hier und ich weiß auch von keinen neuen Bands, die mich irgendwie überzeugen würden.

nicht sehr überzeugt von der Heimat


Jarda: Paul ist ein guter alter Freund und er lebt hier schon sehr lange, somit kennen wir MASTER sehr gut. Ich denke, den meisten hier ist er eher bekannt durch seine Rolle bei KRABATHOR als bei MASTER. Ich denke MASTER ist in Deutschland um einiges bekannter als in der Tschechischen Republik.

Bernie: Wie sieht es mit der Metalszene in der Republik aus? Viele Bands kennt man international ja nicht gerade.

Jarda: Ich interessiere mich nicht besonders für die Szene hier und ich weiß auch von keinen neuen Bands, die mich irgendwie überzeugen würden. Es gibt einige bekannte Bands wie eben KRABATHOR, MASTERS HAMMER, FLESHLESS oder INGROWING, aber nichts von neuerem Datum.

Bernie: Was plant ihr im neuen Jahr, wo soll die Reise hingehen?

Jarda: Wir machen mit unserem Label zusammen ordentlich Promotion für unser Album, bereiten einen Videoclip vor, Gigs, Festivals, Tour und so weiter... Für die deutschen Fans: wir spielen am 13.03. in Weimar! Wir sehen euch da und feiern zusammen!

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Bernie: Was waren für dich die Höhen und Tiefen eurer Karriere?

Jarda: Es ist schwer aus 15 Jahren über die ganze Welt touren, einzelne Ereignisse heraus zu picken. Die ersten zwei CDs in den USA heraus zu bringen und dann zweimal massiv in Latein Amerika zu touren, nach Mexiko, Peru und Brasilien zu kommen war schon sehr cool. Außerdem die Gigs mit DEATH, MORBID ANGEL, DIMMU BORGIR, KREATOR und VADER waren klasse. Wir haben aber noch viel Arbeit vor uns. Und die Tiefen? Tja, was dich nicht tötet, macht dich stärker, nicht wahr?!

Perfektes Schlusswort, danke für das Interview! (Bernie)

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