Interview mit Markus Christian (Vision Denied)

interview visiondenied 03Mit VISION DENIED stellt sich eine Newcomerband aus dem süddeutschen Raum vor, die sich dem zeitgemäßen Power/Prog-Metal verschrieben hat. Gleich das Debütalbum ist eine aufwendige Produktion im Konzeptstil und dies in Eigenregie. Musikalisch und qualitativ war ich dermaßen beeindruckt, dass ein kleines Interview mit Markus Christian, dem Gitarristen und Sprachrohr der Band her musste.

Ralf: Hi Markus es ist mir eine Ehre ein kleines Interview mit Dir zu führen. Als erstes etwas zur Gründung. Kann man VISION DENIED als Fortführung von DESTINATION‘S CALLING bezeichnen. Immerhin waren mehr als die Hälfte von VISION DENIED bei DESTINATION‘S CALLING.

Markus: Hallo Ralf! Die Ehre ist ganz meinerseits. Freut mich sehr, dass das geklappt hat. Also, VISION DENIED als bloße Weiterführung zu bezeichnen, würde dieser Band nicht ganz gerecht werden. Aufgrund der beteiligten Musiker liegt es natürlich erst mal nahe. Allerdings haben wir uns in den letzten neun Jahren doch weiterentwickelt und mit dem Sasch einen sehr präsenten Bassisten mit am Start. Ich würde es so formulieren: Unsere Wurzeln können und wollen wir sicherlich nicht verleugnen, aber jetzt schauen wir nach vorne und freuen uns auf all die Möglichkeiten, die sich uns mit VISION DENIED eröffnen.

Ralf: Wie kam es zur Idee VISION DENIED zu gründen und dem Konzeptalbum. Ich denke das schwirrt schon länger in Euren Köpfen herum?

Markus: In den letzten Jahren haben Chris (Gräter, Sänger), unser Schlagzeuger Christian (Frank) und ich bereits projektartig an neuen Songs gearbeitet. Die Ideen zu der Story fügten sich dabei im Laufe der Zeit beinahe von alleine zusammen und die passenden Songs oder groben Songstrukturen entwickelten sich immer weiter. Ende 2019/Anfang 2020 haben wir uns dann mit Sasch Machyne verstärkt und die Corona-Zeit genutzt, um die Songs vollständig fertigzustellen und aufzunehmen.

Ralf: Kannst Du kurz das Konzept zusammenfassen?

Markus: Klar, gerne! Der Albumtitel verrät ja schon ein bisschen wo es hingeht. Maschinen haben in einer fernen Zukunft die Menschen vollkommen versklavt und sich untertan gemacht. In Ketten und beinahe hoffnungslos finden die Menschen einzig Zuversicht in einer Prophezeiung, die von einem der Hauptcharaktere des Albums, dem Librarian, gepredigt wird. Demnach wird sich die Menschheit gegen die Maschinen erheben und vom zweiten Hauptcharakter, dem Navigator, aus der Gefangenschaft geführt werden. Das Album fängt mit den einzelnen Songs die Story und auch die Entwicklung der Charaktere ein und setzt den musikalischen Rahmen für dieses futuristische Setting. Dadurch ergibt sich dann auch der Raum, um z.B. einen 12-minütigen Song und einen weiteren Longtrack ohne Probleme auf dem Album unterbringen zu können. Wir wollen Licht und Schatten dieser Geschichte in allen Facetten einfangen und die Hörer fesseln. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen.

Ralf: Was hat Euch textlich beeinflusst und wer oder was sind die größten musikalischen Einflüsse bei VISION DENIED?

Markus: Die Lyrics haben sich aus der Konzeptidee heraus entwickelt. Wir hatten zu Beginn einen groben Rahmen, welche Aspekte wir näher beleuchten wollten und daraus ergab sich dann die Inspiration für die Texte. Aus musikalischer Sicht sind natürlich ganz grundlegend die klassischen Heavy Metal Helden, wie z.B. IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST zu nennen. Darüber hinaus sind wir alle auch mit vielen anderen Bands dieses Genres aufgewachsen…HELLOWEEN, SAVATAGE, STRATOVARIUS und so weiter. Dass sich unsere musikalischen Wurzeln im Gesamtsound wiederfinden, ist klar. Allerdings haben wir darauf beim Songwriting jetzt nicht darauf hingearbeitet „zu klingen wie…“.
Uns ging’s vor allem darum, Songs zu schreiben, die wir selbst gerne hören würden.

Ralf: Warum habt Ihr Euch dazu entschieden, das erste Album in Eigenregie herauszubringen?

Markus: Wir haben damit in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht und uns gefällt vor allem auch, dass dadurch der Kontakt zu den Fans und Supportern noch direkter und unmittelbarer ist. Klar ist uns bewusst, dass wir durch die Eigenveröffentlichung nicht die gleiche Promotion-Schubkraft entwickeln können, wie dies bei Label-Veröffentlichungen der Fall ist. Für den Moment sind wir damit aber sehr zufrieden und können vor allem auch durch einen Partner alle digitalen Vertriebswege nutzen. Da kann man durchaus auch als unbekannte Band wirklich viel bewegen und das macht tierisch viel Spaß. Wie das dann für zukünftige Veröffentlichungen aussieht, werden wir sehen.

Ralf: Die Produktion ist sehr gelungen; vor allem für eine Eigenproduktion. Erzählt mir bitte was zu den Aufnahmen, Mix etc.!

Markus: Wir haben hier das große Glück, mit unserem Sänger Chris ein echtes Allround-Genie in Sachen Recording und Mixing zu haben. Zunächst hat jeder von uns sein Material im eigenen Heimstudio aufgenommen. Das war total entspannt und hat den Songs auch unglaublich gutgetan. Die Spuren gingen dann an Chris weiter und er hat im Anschluss den Mix zusammengebastelt. Das waren etliche Nachtschichten, aber es hat sich mehr als gelohnt!
Für das Mastering haben wir dann noch unseren alten Bekannten Jan Vacik (Dreamsound-Studios) mit ins Boot geholt, um beim letzten Feinschliff nochmal zwei erfahrene Ohren mehr am Start zu haben.

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Ralf: Wie betrachtet ihr selbst die Metal-Szene in diesen Tagen?

Markus: Ich mag die Atmosphäre, die man auf den Festivals und Konzerten mitbekommt, sehr gerne. Man trifft immer auf viele interessante Menschen und kommt schnell ins Gespräch. Das schätze ich persönlich sehr. Auch die vielen Möglichkeiten neue Musik zu entdecken, sehe ich grundsätzlich als eine tolle Chance an und wir profitieren da natürlich auch selbst davon. Was mich etwas traurig stimmt, ist die Tatsache, dass es nun immer deutlicher wird, dass die alten Heavy Metal Helden nach und nach in absehbarer Zeit nicht mehr live zu sehen sein werden. Dementsprechend genieße ich jede Sekunde dieser „großen Konzerte“ und bin aber auch offen, was die Szene an Neuem zu bieten hat.

Ralf: Wer „infizierte“ Dich damals mit dem Metalvirus?

Markus: Ich habe als Kind die Platten meiner Schwester gehört und wurde dadurch auf GUNS ´N` ROSES, METALLICA, SKID ROW, BON JOVI und so weiter aufmerksam. Meine ersten selbst gekauften CDs waren dann glaub ich „Master Of Puppets“ und „Paranoid“. Dazu kamen dann nach und nach natürlich die ganzen Metal-Klassiker. Irgendwann hatte ich dann auch eine intensive DREAM THEATER Phase und bin dann über Schulfreunde beim Power Metal und Melodic Power Metal gelandet.

Ralf: Wie sieht es bezüglich Liveauftritten aus? Habt ihr das neue Album bereits livehaftig aufgeführt?

Markus: Ja, wir hatten schon einige Auftritte. Zum Beispiel waren wir beim Abschiedskonzert von MAJESTY als Opener mit am Start. Großartig war auch die Resonanz, die wir von den 300 Besuchern des Rockmania-Festivals in Willanzheim bekommen haben, vor allem als noch komplett unbekannte Band mit neuen Songs. Allerdings war damals die CD noch nicht draußen. Unser nächster Termin ist am 09. September in Neubrunn bei Würzburg. Dort spielen wir auf dem Benefiz-Festival „Pogo für Togo“. Zurzeit sind wir gerade am Abchecken, um dieses Jahr und vor allem in der nächsten Festival-Saison möglichst oft auf der Bühne stehen zu können.

Ralf: Welche Ziele habt ihr euch mit der Scheibe gesetzt?

Markus: Zum einen wollten wir das für uns bestmögliche Album veröffentlichen und zum anderen wollen wir natürlich so viele Leute wie möglich damit erreichen. Ich denke, wir haben auf alle Fälle ein Ausrufezeichen gesetzt und sind schon selbst gespannt, wie es weitergehen wird. Die ersten Ideen für neue Songs sind schon am Entstehen.

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Ralf: Letzte Worte an unsere Leser?

Markus: Zunächst einmal vielen Dank für das Interview und an alle Leser: Danke für eure Aufmerksamkeit und checkt gerne unsere Social-Media-Kanäle an. Hört in unser Album rein und lasst uns wissen, wie es euch gefallen hat.

Viele Grüße.

Ralf: Vielen Dank für Deine Zeit und Alles erdenklich Gute für Euch! See ya

Bildquelle: Band

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