Neues Album, neues Glück? Im Falle von BOOZE CONTROL aus Braunschweig schon. Grund genug, um mal bei Drummer Lore nachzubohren.

Ralf: Hi Lore, hier der Ralf vom Neckbreaker Webzine. Wir hatten bereits zu „The Lizard Rider" die Ehre zu einem Plausch. Wie geht's?

Lore: Hey Ralf, schön, dass man mal wieder zusammenkommt. Mit 'nem frischen Release im Rücken geht’s ja eigentlich immer ganz gut.

Ralf: Euer neues Album nennt sich „Forgotten Lands". Seid ihr zufrieden damit?

Lore: Das wussten wir ja im Endeffekt vorher. Es fließt ja nicht wenig Energie und Geld in ein Album - also wenn wir nicht alle voll dahinterstehen würden, wären wir damit gar nicht erst ins Studio gegangen. Und das, was wir jetzt in der Hand halten, gefällt auch allen sehr gut. Bleibt nur zu hoffen, dass es den Hörern auch so geht.

Ralf: Was gibt es zu den Aufnahmen zu berichten?

Lore: Eigentlich nicht super viel, wenn man sein viertes Album auf den Markt wirft, ist man ja fast schon ein alter Hase. Dieses Mal ist es mir leider nicht gelungen fürs Recording Urlaub zu nehmen, also bin ich dann jeden Tag nach der Arbeit ins Studio gegurkt, aber wenn man dann da ist, macht man halt, was man macht.

Ralf: Wenn ihr es mit dem Vorgänger vergleicht in wie weit würdet ihr sagen habt ihr euch weiterentwickelt?

Lore: Bei den Arbeiten an Heavy Metal und insbesondere „Lizard Rider" haben wir immer viel davon gesprochen, dass wir unseren Sound suchen und diesmal wussten wir diesbezüglich von vornherein ziemlich genau, wo wir hinwollen. Im Ergebnis konnten wir deswegen nicht nur unser Profil schärfen, sondern auch sehr gezielt davon abweichen und die Songs so ein bisschen spannender machen.

Ralf: Was mir gut gefällt, dass ihr schnörkellos auf den Punkt kommt, auch wenn es mal episch wird. Catchiness ist mir persönlich wichtiger, als zu komplexe Songstrukturen. Wie seht ihr das?

Lore: Ich glaube wir denken da nicht wirklich drüber nach. Wenn wir ein Riff oder eine Melodie haben, die wir stark finden, dann wird der Song eben um dieses Kernstück gestrickt. So kriegt man dann Songs wie "Slaying Mantis", der ziemlich direkt mit seinem Riff rauskommt und es einem um die Ohren haut.

Ralf: Das schöne Fantasycover hebt sich wohltuend vom momentanen Rest ab. Findet ihr nicht auch, dass die Cover im Metalbereich in letzter Zeit immer belangloser oder hässlicher werden?

Lore: Ich kann natürlich nicht für andere Bands sprechen, aber wir haben auch diesmal wieder die Dienste des großartigen Dimitar Nikolov in Anspruch genommen und können uns, wie schon bei den beiden Vorgängeralben, nicht beklagen. Dimitar wird mit jedem Cover besser und schafft es jedes Mal perfekt, unsere Ideen zu visualisieren.

Ralf: Gibt es Pläne für eine größere Tour, um das Album auch gebührend zu promoten?

Lore: Zusammenhängende Tourpläne in dem Sinne gibt es bisher nicht, aber wir werden das ganze Jahr über in Deutschland unterwegs sein, zum Beispiel auf dem Der Detze Rockt im Juni. Also läuft man uns sicher gelegentlich über den Weg.

Ralf: Welche Ziele habt ihr euch als Band für 2019 gesteckt?

Lore: Nach dem Release ist vor dem Release. Die Songschmiede läuft. Wie schon gesagt werden wir das Jahr über in erster Linie Shows spielen und planen, wo wir unsere Platinalben aufhängen.

Ralf: Wenn ich dich nach deinen zehn absoluten Lieblingsbands fragen würde, die in deinem Leben unverzichtbar sind, bekäme ich welche Antwort?

Lore: Puh, das wird nicht einfach... BOOZE CONTROL bleiben mal außen vor, dass die Nummer Teil meines Lebens ist, ist denke ich offensichtlich. Legen wir los, nur Bands, keine Erklärungen:
BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, SKULL FIST, DEEP PURPLE, ENFORCER, STEELWING, ANGEL WITCH, JUDAS PRIEST, GRAND MAGUS, RAINBOW.
Auch das ist natürlich alles andere als eine erschöpfende Liste, die morgen schon wieder ganz anders aussehen kann.

Ralf: Wenn du die Möglichkeit hättest, deine eigene Super-Group, sowohl aus lebenden als auch aus verstorbenen Musikern zusammenzustellen, wie würde diese aussehen?

Lore:
Ich merke schon, die Fragen werden nicht einfacher…
Vocals – Ronnie James Dio
Bass – Steve Harris
Gitarren – Ritchie Blackmore und Zach Slaughter (keine Ahnung was passieren würde, wenn die beiden zusammenspielen müssen, aber das war ja auch nicht die Frage)
Drums – Ich, weil wenn die Jungs alle zusammenhängen, will ich gefälligst auch da sein. Wenn das nicht gilt, dann John Bonham

Ralf: Ihr seid ja noch sehr jung Wenn du die Möglichkeit einer Zeitreise hättest, die dich zu einem Konzert deiner Wahl katapultieren könnte, welches Konzert würdest du dir aussuchen?

Lore: Ha, das ist einfach! Iron Maiden – Beast Over Hammersmith, 1982. Die DVD ist quasi Teil der DNA von Booze Control und was Eddie und seine Jungs da abgerissen haben ist glaube ich bis heute unerreicht.

Ralf: Ich bedanke mich ganz herzlich, dass du dir die Zeit zur Beantwortung meiner Fragen genommen hast und wünsche dir und deiner Band alles erdenklich Gute für Eure Zukunft.
Der Schlusssatz gehört selbstredend dir.

Lore: Den Dank gebe ich direkt zurück. Ich bitte an dieser Stelle gerne Leute zu Shows zu gehen. Nicht nur unsere, sondern irgendwelche. Es gibt keinen besseren Ort um neue Bands kennenzulernen und für keine Band gibt es was geileres als, wenn Leute vor der Bühne stehen.

Bildquelle: Band