Die Geschichte der Band THE SHITHEADZ ist eine Geschichte voller Missverständnisse – zumindest, was Assoziationen des Bandnamens mit der Songqualität angeht – etwaige Probleme mit der Zensur in anderen Ländern, insbesondere den USA kommen noch hinzu – und so entschieden sich Guido Reuss & Co. im letzten Jahr, ihre Combo ein wenig „massenkompatibler“ zu benennen – und so wurde der alte Name nach gut 13 Jahren zu Grabe getragen und man hob MOTORJESUS aus der Taufe.
Ganz aus der Luft gegriffen ist der Name nicht – gab es doch auf dem letzten Studioalbum „Dirty Pounding Gasoline“ bereits einen gleichnamigen Track – und der ist auch ein hervorragender Fingerzeig dafür, was einen auf dem nun vorliegenden neuen Werk namens „Deathrider“ so alles erwartet… Meine Herren da hat sich die Band aber erstaunlich weiterentwickelt musikalisch zimmern Gitarrist Guido, Lead-Gitarrist Andreas und Basser Mark ein Brett vom Feinsten, bei dem sich die Großen warm anziehen müssen ein wenig Punk ist permanent auszumachen, aber der Schwerpunkt liegt beim Rotzrock, der MOTÖRHEAD seinerzeit groß gemacht hat. Ein Schelm, der hier wegen der Ähnlichkeit der Bandnamen auf Analogien schließt
Der Opener Legion Of Rock geht sofort ins Ohr und verbleibt auf Grund der erstklassigen Hooklines und Riffs bis auf Weiteres erstmal da
und zwar genau so lange, bis Track 2 namens Destroyer nachrückt einige Härtegrade düsterer und mit einem freundlich growlenden Shouter Christoph Birx legen MOTORJESUS hier noch einen drauf.
Dass man auch über das kleine Manko des letzten Studio-Outputs hinweg ist, zeigt sich daran, dass sich über die ansehnliche Spielzeit von 52 Minuten des Dutzend Songs ein Abwechslungsreichtum einstellt, den man sonst bei vielen Heavy-Rock-Scheiben vermisst so schaltet man beispielsweise bei 10 Feet Under Ground an Tempo ordentlich zurück, bleibt aber durchaus hinreichend aggressiv, um unmittelbar anschließend den Titeltrack und Rotzrocküberhammer Deathrider nachzuschieben.
Zugegeben, große Überraschungen tischen Guido, Christoph & Co. hier nicht auf aber die erwartet wohl auch keiner im Gegenteil: Scheibe einlegen und abrocken. Und das wird hier kompromisslos geboten sei es das rumpelnde Distortion Sleep, das rasante The Howling (erinnert fast ein wenig an METALLICA
) oder das düstere Hellmachine.
Einzig The Undertaken lässt einem zwischenzeitlich einen Hauch Luft, wobei auch diese Nummer alles andere als eine Ballade ist, so druckvoll werkeln die Jungs hier.
The Invisible Man rockt fast ein wenig zu eingängig daher, da kommt es sehr gelegen, dass Black Fuel Domination noch mal mächtig das Gaspedal durchtritt, bevor sich das wie eine in heutige Zeit transformierte 70er-Jahre BLACK SABBATH tönende Death Hammer Overload durch die Gehörgänge fräst.
Mit dem monumentalen The Evil ist dann aber leider schon wieder Schluss.
MOTORJESUS zeigen mit Deathrider eindrucksvoll, dass sie allerorten zurecht gelobt werden konsequent haben die Jungs sich und ihre Musik weiterentwickelt und sind nun auf einem Niveau angelangt, das mehr als nur interessiert aufhorchen lässt.
War zuletzt noch der fehlende Abwechslungsreichtum ein kleines Manko, kann an Deathrider kaum jemand etwas auszusetzen haben.
Note: 9,0 / 10
Anspieltipps: Legion Of Rock, The Howling, Black Fuel Domination
VÖ: 28.04.2006
Spielzeit: 52:34 min
Titel: 12
Label: Locomotive Music
(Naglagor)