CD-Reviews

Es ist ja inzwischen allgemein bekannt, dass die privaten Fernsehsender zur extremen Übertreibung neigen und aus wirklich jedem Scheiß gleich ein „Event“ basteln. Da verwundert es dann auch nicht, dass der letzte (hoffen wir mal, dass das tatsächlich so ist) Boxkampf zwischen Regina Halmich und Stefan Raab als „Kampf des Jahrzehnts“ angekündigt wurde. Was man dann letztendlich sah, war eine ewig lange Werbesendung für den Quotenkasper Raab, welche an Peinlichkeit und Fremdschämfaktor nicht mehr zu überbieten war. Sucht man im Lexikon nach „Megalomanie“, müsste dort eigentlich ein Bild von Stefan Raab abgedruckt sein. Bei so viel Selbstinszenierung und Narzissmus bekommt man – sorry für meine Ausdrucksweise – echt das große Kotzen.

„Hell Raiser“ und „Ballroom Blitz“ haben mich als Kind zum Hardrock gebracht. Erst durch SWEET wurde ich auf DEEP PURPLE, BLACK SABBATH, URIAH HEEP, LED ZEPPELIN und all die großen Rockbands wirklich aufmerksam. Das war die Zeit des düsteren Mittelalters, als im Radio Bernd Clüver, Rex Gildo oder Jürgen Marcus in Dauerschleife liefen und Dieter Thomas Heck als Zeremonienmeister der Musik fungierte. Englische Musik, geschweige denn Rockmusik, bildete die absolute Ausnahme.

PATRIARCHS IN BLACK ist ein Projekt von Dan Lorenzo (HADES/ NON FICTION, CASSIUS KING) und Johnny Kelly (TYPE O NEGATIVE, DANZIG). „Visioning“ ist bereits das dritte PATRIARCHS IN BLACK Album und bewegt sich musikalisch im Doom/Stoner-Bereich, ganz klar von BLACK SABBATH und auch NON FICTION beeinflusst. Hinzu kommt aber auch eine fette Blues-Schlagseite, als auch Core und Crossover Elemente.

„Die Hosen sind kein Punkrock mehr“, singen die Düsseldorfer herrlich selbstironisch in ihrem Song „Alle Sagen Das“ auf ihrem 2022er Best-Of Album „Alles Aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“. Und zugegeben über die Street Credibility der Opel-Gang kann man 42 Jahre nach ihrer Gründung durchaus geteilter Meinung sein. Anderenfalls ist es auch nicht verwunderlich, dass diese kaum mehr vorhanden ist. Der mittlerweile 62 Jahre alte Andreas Joachim Wolfgang Konrad Frege dürfte wohl eher wenig mit seinem 20 Jahre alten Alter Ego Campino aus dem Jahr 1982 zu tun haben. Da liegen schon alleine interessen- und auch erfahrungsmäßig Welten dazwischen.

Die RAMONES und THE CLASH sind tot, die SEX PISTOLS alt, zerstritten und träge. „We Are Blessed To Have THE DAMNED“. Vor fast 50 Jahren wurden THE DAMNED in London als Punk-Band gegründet, entwickelten sich stetig weiter, experimentierten im Laufe der Zeit bekanntermaßen mit unterschiedlichen Musikstilen und integrierten Elemente des Gothic-Rock, der Psychedelic und des New Wave in ihren Sound. Aber all dieses Schubladendenken ist eigentlich völliger Nonsens, denn THE DAMNED waren und sind immer noch eines: eine verdammt geile Rock N`Roll Band.


Es hat schon länger kein Album mehr gegeben, auf das ich so lange gewartet habe. Und noch länger keines, zu dem ich eine so enge Bindung habe. Denn die ersten Songs wurden bereits vor sieben Jahren als Demoversionen veröffentlicht und haben mir und meinem Mann so gut gefallen, dass wir sie auf unserer Hochzeit gespielt haben. Ja, so ein wenig Black’n’Roll macht sich echt gut auf einer Hochzeit, kann ich nur empfehlen.

THE COLD STARES sind auf ihre authentische Art einfach erfrischend anders. Ich habe sie erst durch ihr bereits sechstes Album „Voices“ aus dem Jahr 2023 kennengelernt und war sofort begeistert von der intensiven Rohheit, der bluesigen und kraftvollen Stimme des Gitarristen und Sängers Chris Tapp und dem geil verzerrten Vintage-Gitarrensound.

Es gab eine Zeit, in der niemand mehr auch nur einen Cent auf den klassischen Heavy Metal gewettet hätte. Stattdessen sprang die ganze Welt Anfang der Neunziger auf den Grungezug auf, obwohl diese Musik in meinen Augen nur schlecht gespielter Punk mit weinerlichen Texten war. Dieses Phänomen ging so lange, bis 1997 ein Album mit dem Titel „Glory To The Brave“ erschien und der Heavy Metal seine Renaissance erlebte. Die Band, die dieses Kunststück vollbrachte, hört auf den Namen HAMMERFALL und der Rest ist Geschichte.

Die Musik von OVERKILL begleitet mich bereits seit einer gefühlten Ewigkeit. Ich glaube, es war 1987 oder 1988 als mir ein Klassenkamerad zum ersten Mal deren 1985er Debüt „Feel The Fire“ vorspielte. Ab diesem Moment war ich Fan der Band und bin es bis heute geblieben. Und so war mein erstes Album, welches ich mir 1989, nachdem ich endlich die damals 150 Mark für meinen ersten Plattenspieler zusammengespart hatte, auch OVERKILLs 1987er Zweitwerk „Taking Over“. Live gesehen habe ich die New Jerseyans jedoch bis dato noch nie. Doch dies wird sich am 03.09. nun endlich ändern.

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