Wicked Temptation - Seein' Ain't Believin'

wicked-temptation-seein-aint-believin-cover.jpgWas vor zwei Jahren als Cover-Band dreier Hardrock-Fans begann, wurde ein Jahr später schon als eigenständige Gruppe mit eigenen Songs umfunktioniert. Wenn man den Aussagen glauben schenken darf, handelt es sich bei WICKED TEMPTATION auch nicht um eine x-beliebige Combo, sondern um "die Wiederentdeckung" des klassischen Hardrocks im Stile von DIO oder DOKKEN. So etwas ist ja bereits eine Ansage, die zwar hungrig macht, gleichzeitig aber auch eine große Hypothek für „Seein´ Ain´t Believin´“ nach sich zieht.

Doch schon mit dem ersten Song „Money“ wird bewiesen, dass WICKED TEMPTATION keinesfalls vorhaben, Gefangene zu machen. Peter Wagners kraftvolles Organ gepaart mit knackigen Hard’n’Heavy Riffs bringen einen guten Einstand. So geht es dann auch mit den beiden Nachfolgern weiter, was sich im ersten Moment ein wenig positiver anhört, als es wirklich ist. Denn in diesem Fall bedeutet dies, dass man sich zu wenig gelöst und ein wenig die erste Nummer kopiert hat.
Glücklicherweise ändert sich dieser Makel bei „Liar“, dem vierten Track wieder. Um einiges getragener und auch im Rhythmus anders angelegt, weiß die Truppe hier zu überzeugen. Ebenso im balladesken Bereich, der mit „Children“ einen netten und soliden Vertreter bietet, wird den Hörern gezeigt, dass man genauso in ruhigen Gewässern kann, wie in rauen und stürmischen.

Doch was bei „Seein’ Ain’t Believin’“ ein unübersehbares Manko darstellt, ist die Tatsache, dass in Sachen Innovation bzw. Überraschungsmomenten sehr stark gespart wurde. Selbstverständlich gibt es ziemlich geilen Achtziger Hardrock, respektive - Vorsicht Neologismus - Neo-Achtziger-Hardrock, wie man ihn in den letzen Jahren vor allem vom norwegischen Barden Jorn Lande gehört hat.
Was bei besagtem Herrn aber ein gutes Stück druckvoller und abwechslungsreicher erscheint, plätschert bei den drei Herren ein wenig vor sich hin. Die Songs sind zwar keinesfalls sperrig oder schlecht gemacht, doch so schnell sie ihre Eingängigkeit auch gezeigt haben, so schnell verschwinden sie auch wieder aus dem Gedächtnis.

Bei der Produktion hingegen kann man nicht meckern, hier wurde alles richtig gemacht. Wenn die Band ein weiteres Werk auf den Markt werfen sollte, so hoffe ich, dass sie sich die Kritik zu Herzen nehmen wird. Denn prinzipiell haben sie das Zeug zu einer guten Combo, wenn an mancher Stelle einfach noch der letzte Kick hineingebracht wird und man trotz des selbst angelegten Korsetts des konventionellen Hardrocks ein bisschen eigenständiger agiert. (David)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:12 min
Label: Rhino / Sony
Veröffentlichungstermin: 12.03.2010

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