Rhapsody Of Fire - The Frozen Tears Of Angels

rhapsody_tearsofangels.jpgLetztens schon in einschlägigen Reviews angekündigt, nun ist sie da, die neue Scheibe der ehemaligen RHAPSODY. Diese ließ etwas auf sich warten, da die Truppe wegen Streitigkeiten mit ihrem früheren Label Magic Circle Music auf Eis lag. Nachdem man sich von dem von MANOWAR betreuten Verlag lösen konnte begab man sich ins Studio um die zweite Scheibe unter RHAPSODY OF FIRE einzuspielen.
Mit ihrem Debüt und "Symphony For The Enchanted Land" konnte man sich Ende der Neunziger einen großen Status in der Szene erspielen und war einer der Wegbereiter des Powermetal-Booms. Auf den letzten Scheiben standen eher die orchestralen Elemente im Vordergrund, nun wollen die Italiener mit "The Frozen Tears Of Angels" an ihre Anfangstage anknüpfen. Und wie man an den Veröffentlichungen der letzten Wochen gesehen hat, schläft die Konkurrenz nicht, die Spitzenposition in ihrem Genre soll auch behauptet werden.

Mit ihrem neuesten Output liefern die Erfinder des Epic Symphonic Fantasy Metal den dritten Teil ihrer "The Dark Secret"-Saga ab. Und darauf bleiben sie ihrer Linie treu, mischen melodischen Speedmetal der GAMMAWEEN-Kategorie mit ihren eingängigen Refrains mit allerhand Klassikzitaten und Anleihen an die Oper ihrer Heimat. Auch wenn "The Frozen Tears Of Angels" wie angekündigt rauer ausgefallen ist, so sind die Orchesterparts dennoch allgegenwärtig.

Das zeigt schon das eröffnende Intro "Dark Frozen World" mit seinem dick aufgetragenen Bombast, doch auch im anschließenden flotten "Sea Of Fate" kommen Streicher zum Zuge. Ansonsten regiert hier die DoubleBass und das Staccato von Luca Turilli. Der liefert sich dann auch im Soloteil  mit seinem Arpeggien schöne Duelle mit Alex Staropoli, dessen Tastenspiel hier von einem markanten Basslauf unterstützt wird.
In eine ähnliche Richtung schlägt auch "Raging Starfire", das darüber hinaus mit tollen Chören im Refrain aufwartet. Mächtigen Chorgesang gibt es auch bei der größten Überraschung des Albums, "Reign Of Terror", bei dem die düsterere Gangart der Scheibe am besten heraus sticht. Mit rasenden Gitarrenläufen und Kreischgesang bedient man sich Stilelementen aus dem Black Metal, verblüffend aber gut in der Mischung.

Keine Angst, natürlich intoniert Fabio Leone den Rest des Materials mit seiner hohen melodischen Stimmlage. Ruhiger wird es beim von Flöten und Akustikgitarren getragenen, sehr beschwingten "Danza Di Fuoco E Ghiaccio", das mit italienischen Lyrics daher kommt. Ebenso gemässigt präsentiert sich die von Streichern unterlegte Powerballade "Lost In Cold Dreams".
Herzstück des Drehers ist der elfminütige Titelsong, der schwermütig und atmosphärisch mit einer langen gesprochenen Einleitung beginnt. Für die gesprochenen Abschnitte konnten RHAPSODY OF FIRE erneut Christopher Lee gewinnen. Die Schauspiellegende machte ja jüngst mit seinem Soloalbum "Charlemagne: By The Sword And The Cross" auf sich aufmerksam. Im weiteren Verlauf der Nummer kommen alle Facetten des Sounds der Italiener zum Zuge.
Am Ende kommen dann noch zwei Zugaben, wobei sich Turilli im Frickelinstrumental "Labyrinth Of Madness" so richtig austoben darf. Die Orchesterversion von "Sea Of Fate" ist  auch in ruhigem Tempo und mit bombastischen Arrangements vollgestopft.

"The Forzen Tears Of Angels" gibt den Fans dann genau die Kost nach der sie verlangten und das in der gewohnten Qualität, auch wenn die beiden ersten Alben wohl nicht mehr getoppt werden. Doch gegenüber der Konkurrenz vor allem im eigenen Lande weiß man sich zu behaupten. Das macht alleine schon die wuchtigere Produktion aus, aber auch das technische Vermögen der einzelnen Mitglieder. Und auch wenn die ANCIENT BARDS mit ihren Melodien überzeugen konnten, so ein Hammer-Refrain wie in "On The Way To Ainor" glückt dann nur dem Original. Die Meister des Fachs sind zurück! (Pfälzer)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 61:38 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 30.04.2010

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