Dass Metal sich auf der ganzen Erde verbreitet hat ist ja nichts Neues. Selbst im hinterletzten Winkel, an den unwahrscheinlichsten Orten, ja, sogar in Diktaturen, wo Metal verboten ist, kann man dennoch Metalbands finden. Aber Hand aufs Herz: Wie viele von diesen Bands kennt ihr? Ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand hier eine Metalband aus Grönland kennt. Und ich war da lange keine Ausnahme. Bei dem Land, das zum Königreich Dänemark gehört, aber weitestgehend autonom ist, handelt es sich um die größte Insel der Welt, und sie ist so riesig und dünn besiedelt, dass es keine Straßen gibt, die Städte und Dörfer verbinden. Einfach, weil die Distanzen so groß sind und es zu teuer wäre, Straßen zu unterhalten, die man aufgrund der Wetterbedingungen nur wenige Monate im Jahr überhaupt nutzen kann. Wenn man ein anderes Dorf besuchen will, muss man ein Boot oder ein Flugzeug nutzen. Also, wie kommt es, dass ich eine grönländische Metalband kenne? Ich weiß bereits seit einiger Zeit von der Existenz der Band, da Sänger Sebastian Enequist einen Gastauftritt auf der letzten EP der Färinger GORESQUAD hatte. Und als ich im Februar auf den Färöern war und unser gemeinsamer Freund Theodor [Kapnas] mir mitteilte, dass SOUND OF THE DAMNED ebenfalls da sein würden, war schnell klar, dass ich ein Interview machen würde. Zunächst besuchte ich die Band im Studio Bloch in Tórshavn, wo sie ihr Debütalbum aufnahmen und später traf ich Sebastian Enequist, Tuka Allarneq Nielsen Lyberth, Hermann Josefsen und Josva Kristian Møller um mich mit ihnen über ihr kommendes Album (welches am 01. Oktober veröffentlicht werden wird) und Metal in Grönland zu unterhalten.