underthatspell_apotheosis.jpg Ich war nie ein großer Fan von HELRUNAR und insbesondere dem Genre „Pagan Black Metal“. Obwohl man zugeben muss, dass die Deutschen definitiv zu den ernsthaften Bands der Sparte gezählt werden können, wohingegen sich das Groß der Genrebands in gar lustig springenden Melodien verliert und den Hintergrund dieser Musik immer mehr in den Dreck zieht... Wie auch immer, Ex-HELRUNAR Scherge Dionysos hat mit UNDER THAT SPELL eine neue Truppe zusammen gerufen, die ihn wieder zurück zu seinen musikalischen Wurzeln bringen soll.

Das Debütwerk “Apotheosis“ entpuppt sich als hasserfülltes Biest aus rohem, rasend schnellem Black Metal, der ganz stark zurück zu den Ursprüngen HELRUNARs geht, nämlich musikalisch am ehesten mit dem Demo „Grátr“ zu vergleichen ist. Wobei UNDER THAT SPELL auf jegliche Pagan-Einflüsse verzichten und stattdessen die Axt herrschen lassen. Vor allem das Gaspedal wird in den 9 Songs oft bis zum Anschlag durchgedrückt, dass einem Angst und Bange werden kann.

Am besten ist die musikalische Ausrichtung auf “Apotheosis“ mit der Bandhymne „Under that spell“ zu beschreiben. Ein Song, der in konstantem, Sehnenscheiden zerstörendem Blastbeat gehalten ist und nur ein einziges Mal kurz inne hält, um einer einzigartigen und eingängigen Melodie Platz zu machen. Ähnlich verhält es sich auch mit „I am the prophet“, das in Chrous-Nähe mit überraschenden Melodien aufwartet, die direkt ins Ohr gehen. Eine kleine, kurze Oase der Musikalität in einem dunklen, gefährlichen Dickicht voll pechschwarzer Rasierei.

Überraschend gestaltet sich auch der Album-Hit „Black“, der an gewissen Stellen so massiv an SATYRICON erinnert, dass man fast gewillt wäre, die Plagiat-Polizei zu rufen. Allerdings schaffen es UNDER THAT SPELL, mit diesem Track genügend eigene Akzente zu setzen und eine enorm hohe Qualität aufrecht zu halten, so dass die Ähnlichkeit zu den Szenegiganten und FALCO-Liebhabern nicht im geringsten Sinne negativ auffällt. „Black“ ist ein brutaler, massiver Fels von rohem Black Metal Kunstwerk! Absoluter Anspieltipp des Albums!
Desweiteren verdienen „The final march“ und „The eldest name of god“ besondere Erwähnung. Ersteres wegen seiner Teer-schwarzen Zähflüssigkeit, letzteres aufgrund seines Abwechslungsreichtums zwischen rhythmischem Riffing und HELLHAMMER-artigem Groove. Versteht sich von selbst, dass der Titeltrack zum Abschluss des Albums in keiner Weise von der Qualität des Rest abweicht und einen perfektes Ende setzt!

Generell verhält es sich mit “Apotheosis“ so, dass man beim Nebenbeihören die Klasse des Albums definitiv verpasst. Neben der heftigen Rasierei verstecken sich nämlich wie bereits erwähnt hier und da immer wieder fantastische melodiöse Momente, die in keiner Sekunde den Rest schwächen! “Apotheosis“ entpuppt sich im Gesamtblick als, wenn auch meist rasend flottes, höchst abwechslungsreiches Black Metal Meisterwerk, das soundtechnisch perfekt von Dionysos in Szene gesetzt wurde. Roh genug, um den Black Metal - „Spirit“ transportieren zu können, aber gut genug gemixt, um jedes Instrument fein heraus kommen zu lassen!

UNDER THAT SPELL sind nicht zwingend eine Alternative zu HELRUNAR, da sich die hier besprochene Band in keiner Weise für einen heidnischen Einfluss in der Musik interessiert, sondern puren Black Metal ohne Firlefanz, Met-Chöre oder ekelerregende Genrefremde Instrumente zelebriert! Jeder, der ein Black Metal Album zu Hause hat, auf dem keine Keyboards, Weibergesänge, Gothenschwutten oder Geigen zu hören sind, der sollte sich auch “Apotheosis“ zulegen! Großartige schwarze Kunst! (Bernie)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 45:49 min
Label: War Anthem Records
Veröffentlichungstermin: 15.01.2010

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