PSYOPUS ist ein neues Pferd im Metal Blade Stall, das sich mal so locker nicht nur von den restlichen Pferden absetzt, sondern mal so eben von allem, was man bisher auf dem Metal - Bauernhof so zu hören bekam. „Our puzzling encounters considered“, wahrlich wie ein Puzzle klingt es hier, ein Puzzle mit mindestens 8.000.000.000 Teilen allerdings… Was für eine abgefuckte Scheiße, sowas hab ich ja noch nie gehört, streicht euch Pussies wie DILLINGER ESCAPE PLAN und Konsorten mal von der Liste… Hier erlebt ihr das WAHRE CHAOS!!!

Songstrukturen? Rücksicht auf musikalische Grundgesetze? Fehlanzeige!
Nachvollziehbarkeit? Kontrolle? Fehlanzeige!

PSYOPUS kreieren hier etwas, was man unmöglich beschrieben kann, aber der Ausdruck „irrsinniges, völlig beklopptes, unkontrollierbares Chaos“ trifft wohl am ehesten zu. Selbst „kreieren“ ist hier wohl das falsche Verb, man könnte manchmal schon meinen, „Our puzzling encounters considered“ bestände aus einer wahnwitzigen Jam Session unter Einfluss aller Hyperaktiv - Drogen, die man auf dem Markt finden kann. Speed hat hier mit Sicherheit eine große Rolle gespielt!! Ja, „hyperaktiv“ trifft den Nagel auf den Kopf! Hyperaktiv unkontrolliert mit zwischenzeitlichen Adrenalinschüben.
Keine Ahnung, wie man so drauf kommen kann, um solche Musik zu komponieren (Ich geh mal von echten Kompositionen aus), selbst die Frage, ob man es noch als Musik bezeichnen kann, dürfte dem Hörer das ein oder andere Mal in den Schädel spritzen. Kommt drauf an, wie man Musik definiert. Strukturfetischisten sind hier fehl am Platz, schnell weg.
Was man den Jungs zugestehen muss, sie beherrschen ihre Instrumente nicht nur in voller Perfektion, sondern benutzen sie auch auf eine Art und Weise, für die sie wohl ursprünglich nicht vorgesehen waren, geschweige denn, dass jemand auf die Idee gekommen wäre, ihnen solche Töne zu entlocken oder geglaubt hätte, dass dies überhaupt möglich sei. Der „Sänger“ erinnert dann noch eher an DILLINGER ESCAPE PLAN (ich bin nicht sonderlich bewandert in Chaos - Mucke, deshalb kommt immer wieder diese Referenz, man möge es mir verziehen) und kreischt grölt und manchmal grunzt sich herrlich was zu Recht.

PSYOPUS verzapfen hier noch nie da gewesenes Chaos, pfeifen auf Kontrolle, auf Gesetze, Regeln und knallen dem Hörer den puren Irrsinn, drogenverseuchten Wahnsinn und reine Beklopptheit vor den Latz… und irgendwie ist es verdammt geil!!!
Noch nie hat man so was gehört, da bin ich mir sicher!! Wahnsinnig fitte Musiker schaffen hier eine Melange aus ein klitzekleines bisschen Hardcore, Death Metal (etliche Blastattacken) und ganz ganz viel Free Jazz (vor allem beim verhältnismäßig ruhigen „Imogenis Puzzle pt2“ zu hören oder dem nicht zum Rest passenden, sehr ruhigen, melodischen Instrumental „Siobhanis Song“), die begeistert! OK, begeistern ist hier sehr subjektiv, die meisten wird hier eher der Schädel platzen vor lauter Wirrwarr und Chaos.
Aber PSYOPUS haben hier etwas geschaffen, was einfach mit nichts zu vergleichen ist. Chaos ist ein viel zu schwacher Ausdruck für das, was man hier hört. Progression bis an die äußerste Schmerzgrenze getrieben.
Humor scheinen die Herren nicht zu knapp zu haben, wenn man allein die wirren Rifffolgen betrachtet, die teilweise einfach lustig bekloppt klingen. Song Nummer 11 als letzter auf der CD, der in zwei Hidden Tracks mündet, besticht mit einem, aus einer Telefonnachricht abgeleitete Endlosschleife von sage und schreibe 20 Minuten mit dem simplen Inhalt „annoying“ (nervig) immer und immer wieder … ÜBER 20 MINUTEN!! Danach wird’s noch mal richtig lustig, hört’s euch einfach an, herrlich! Alles nur, um auf die bedeutungsschwangere Spielzeit von 66:06 Minuten zu kommen ;-)

„Our puzzling encounters considered“ ist nichts für schwache Nerven! Nur wer sich dem Chaos hingeben WILL, wird hier Freude finden. Wenn man es schafft, sich diese Platte wirklich intensiv zu Gemüte zu führen, dann wird man immer mehr kleine Details feststellen und jeder Durchlauf wird zu einem neuen Erlebnis! Lustig wird’s, wenn die Jungs versuchen, dieses Zeugs live zu spielen…
Das Faszinierendste, das ich seit langer Zeit gehört habe, versucht es einfach mal, so was habt ihr noch nie gehört, der Wahnsinn in Reinkultur! (Bernie)

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 66:06 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 23.02.2007
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