medeia-abandoa_all_smAlso gut. Alle, die denken, moderner Death Metal muss mit Unterhemden-Core und Breakdowns verseucht sein, darf ab jetzt getrost zu den Finnen MEDEIA greifen. Denn auf ihrem Drittwerk "Abandon All" wird gezeigt, wie man nahezu ohne die gängigen Szene-Klischees auskommt aber trotzdem ein explosives, abwechslungsreiches und zeitgemässes Album schreiben kann!
Die Combo um ROTTEN SOUND-Brüller Keijo Niinimaa schliesst thematisch an ihrem Vorgänger "Cult" an, welches mit einer nuklearen Katastrophe endete; und genau diese Endzeit-Stimmung wird musikalisch beängstigend gut umgesetzt!


Denn eines hört man trotz aller Moderne heraus: MEDEIA sind Finnen und so schlägt sich ein ums andere Mal die Melancholie deutlich durch - allein die Piano-Klänge bei "The Burning" und die weiteren, kleinen Akzente der schnuckeligen Keyboarderin Laura sind nur ein kleines Detail einer herausragenden Scheibe. Mit geschickt eingewebten Math-Core-Elementen, satt prügelnden und enorm groovigen Parts bleibt "Abandon All" länger als manch "gewöhnliche" Totkern-Scheibe im Gedächtnis hängen.

"We All Fail" ballert gleich zu Beginn sämtliche Konventionen über den Haufen; der Titeltrack überzeugt mit seinem geilen Refrain und auch die ALL SHALL PERISH-Anleihe bei "The Will To Dominate" ist schnell verziehen. "In Motionless Decay" ist einer der intensivsten Mid-Tempo-Tracks des Genres, dieser Bass-Mittelpart geht mir nicht mehr aus dem Kopf! "Centurions" wuchtet dann zum Ende hin noch einmal direkt ins Verderben der besungenen Atom-Wüste hinein - "Abandon All" wäre in der Tat der perfekte Soundtrack zur nächsten "Fallout"-Session!

Ich kann nur hoffen, dass die Finnen mit dieser Scheibe endlich die Akzeptanz erhalten, die sie verdienen - ob dies bei der trendbewussten Unterhemden-Fraktion zu erreichen sein wird, wage ich leider zu bezweifeln, denn hierzu ist hier zuviel "Metal" im Spiel.
Alle anderen Freunde der Moderne MÜSSEN "Abandon All" anchecken - dies ist ein Befehl! (Brix)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:33 min
Label: Spinefarm Records / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 27.05.2011

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