Anthrax - For All Kings smallnb mehrfachwertungNachdem nun auch ANTHRAX als Teil der BIG 4 mit „For All Kings" um die Ecke kommen, hängen lediglich METALLICA mit einer neuen Platte hinterher. Sowohl SLAYER als auch MEGADETH haben bereits eine neue Langrille vorliegen. Viele Fans dürften „For All Kings" mit Spannung erwartet haben. Schließlich ist es das erste Album seit Langem, bei dem von Anfang an feststand, dass Joey Belladonna am Mikro steht.

Eine Sache schon mal vorweg, „For All Kings" ist kein reines Thrash-Album geworden, was sich vermutlich viele nach „Evil Twin" erhofft haben dürften. Stattdessen vermischen ANTHRAX auf eindrucksvolle Weise Melodic-Rock mit Thrash-Metal und den Stilmixen von „Worship Music". Zum Teil entstehen dadurch sehr interessante Songs, und letzten Endes geht diese Mischung sehr gut auf. Nur selten harmonieren derart viele Stile auf einem Album derart gut, wie es auf „For All Kings" der Fall ist. Bereits der Einstieg mit „You Gotta Believe" ist, obwohl die Nummer mit Intro auf mehr als sieben Minuten kommt, sehr gelungen. Der etwas untypische Opener zeigt deutlich, welche Dynamik auf „For All Kings" vorherrscht. Da wären untypische Breaks, Melodielinien, die Thrash-Keule samt Killer-Riff und abgestoppten Breaks. Gegen Ende wird es sogar fast akustisch und der Song lässt den Zuhörer noch ordentlich durchatmen. Ähnlich gestaltet sich auch der Rest der Scheibe. „Monster At The End" groovt sich in den Hörkanal, der Titeltrack „For All Kings" baut sich langsam auf, bevor er im Midtempobereich ankommt und sich zu einem starken Titelstück entwickelt. Das darauf folgende „Breathing Lightning" bietet wieder viel Abwechslung und zeigt Joey Belladonna in Höchstform, der Refrain geht nach einmaligen Hören nicht mehr aus der Birne und regt sogar ein wenig zum Nachdenken an.
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Ordentlich Thrash gibt es beim anschließenden „Suzerain", wobei der Song zwischendurch etwas ruhiger wird. „Evil Twin", dürfte allgemein bekannt sein und gab bereits einen ersten Vorgeschmack auf das Album. Mit „Blood Eagle And Wings" wird ein weiterer Mid-Tempo-Rocker vorgestellt, der sich sehr schnell in die Hirnwinden einbrennt. Bei „Defend Avenge" geht es thrashig und groovig zu, was ANTHRAX sehr gut steht. Mit „All Of Them Thieves" bewegt sich die Band anschließend in harte Gefilde und hantiert viel mit Breaks. Gegen Ende nimmt der Song ordentlich Fahrt auf, und Neuzugang Jonathan Donais kann seine Sologitarrenkünste unter Beweis stellen. Mit „This Battle Chose Us" bietet die Band kurz vor Abschluss noch eine Nummer, die gefühlt von einem einzigen Riff gehalten wird, hier können sich Basser Frank Bello und Scott Ian an den Backing-Vocals austoben – gelungene Nummer. Den Abschluss bestreitet die Band mit dem härtesten und schnellsten Song der Platte, „Zero Tolerance" überrollt einen regelrecht. Viele hätten sich sicherlich mehr solcher Stücke auf „For All Kings" gewünscht.

Generell haben die Texte auf „For All Kings" einen deutlich ernsteren Ton als auf allen bisherigen ANTHRAX-Alben. Es macht sich durchaus bemerkbar, wie sich die Vaterschaft auf Gitarrist und Haupttexter Scott Ian auswirkt. Dabei verwundert es mich jedes Mal aufs Neue, wie gut Joey Belladonna heutzutage auf Platte klingt. Der Sound der früheren ANTHRAX-Scheiben war etwas bescheiden und schmälerte in meinen Augen ein wenig Joeys Stimme. Sowohl auf „Worship Music" als auch auf „For All Kings" klingt er nun endlich so, wie er klingen sollte. Dabei sollte man bedenken, dass Joey keinerlei Texte schreibt, Scott Ian übernimmt diesen Teil. Charlie Benante und Frank Bello sind im Rhythmus-Bereich nach wie vor ein unschlagbares Team, und Leadgitarrist Jonathan Donais gibt mit seinen sehr melodischen Solos einen super Einstand. Des Weiteren muss ich hinzufügen, dass ich neben James Hetfield Scott Ian immer noch zu einem der besten Rhythmusgitarristen zähle. Irgendwie erscheint mir der Gute etwas unterbewertet.

„For All Kings" klingt wie eine logische Fortsetzung von „Worship Music", dieses Mal passen die Songs allerdings besser zu der Stimme von Joey Belladonna. ANTHRAX gelingt mit „For All Kings" ein starkes Album, das für manch einen zu viele Stilmixturen enthalten wird. Allerdings gehören die melodischen Teile, die teils untypischen Stilmixturen und die wahnwitzigen Breaks seit jeher zur Musik von ANTHRAX. Dennoch sollte man sich das Album ohne Scheuklappen anhören. Solange man von „For All Kings" kein reines Thrash-Album erwartet, erhält man hier die ANTHRAX-Vollbedienung. (Pascal)


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 59:34 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 26.02.2016

Bewertung:

Pascal8,5 8,5 / 10


Andreas7,0 7,0 / 10

David7,5 7,5 / 10

Jochen7,5 7,5 / 10

Klaus8,5 8,5 / 10

Maik7,0 7,0 / 10

Matthias8,5 8,5 / 10

Pfaelzer7,5 7,5 / 10


Anthrax - For All Kings big

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