Magnum Sacred Blood Divine Lies smallnb mehrfachwertungÄhnlich wie beim Labelkollegen AXEL RUDI PELL herrscht seit einigen Jahren bei den Briten erhöhte Betriebsamkeit. Wieder dauerte es weniger als zwei Jahre bis ein neuer Longplayer eingespielt war, wobei die Truppe in der Zwischenzeit viel live gespielt hat und einige Musiker auch an anderen Projekten beteiligt sind. Man darf aber nicht vergessen, dass auch bei MAGNUM fünf Leute ihre Rechnungen bezahlen müssen und das Business heutzutage nicht mehr so viel abwirft, wie zu Glanzzeiten der Bombastrocker. Die Gefahr, sich mit einem hohen kreativen Output allmählich totzulaufen ist da natürlich immer gegeben, doch in den letzten Jahren wusste Mainman Tony Clarkin mit seinen Songs immer zu überzeugen. Und so geht es weiter, die Tour ist gebucht und demnächst steht "Sacred Blood "Divine" Lies" in den Läden.

Wobei der Albumtitel mit seinem in Anführungszeichen schon ein wenig irritiert, ich kann mir darauf jedenfalls keinen Reim machen. Ein ähnliches Rätsel gibt einem die Formation auf, wie sie es denn immer wieder schaffen innerhalb ihrer eng gesteckten Grenzen auch hier wieder einem Album seinen ganz eigenen Charakter zu geben. Das nunmehr achtzehnte Studiowerk könnte dabei als Bindeglied zwsichen "The Visitation" und "On The 13th Day" durchgehen. Beide Alben zeichneten sich durch eine gewisse Opulenz aus, die hier sogar noch auf die Spitze getrieben wurde.

ach dem direkten und rockigen "Escape From Shadow Garden" gibt es wieder eine klare Kurskorrektur, welche die Dinge spannend hält. Nie zuvor waren die Keyboardorchestrierungen derart prominent wie hier, fast alle Songs wurden damit arrangiert, wobei das vorab als Video veröffentlichte "Crazy Old Mothers" den deutlichsten Anstrich erhielt. Die vielleicht etwas zahme Nummer profitiert eindeutig von diesen Einsätzen, die ihr eine gewisse Erhabenheit verleihen. Diese haftet auch der abschließenden Ballade an, in der Mark Stanway mit einem tollen Pianosolo zu glänzen weiß.

Am meisten lebt "Afraid Of The Night" von den Orchesterarrangements, in der Strophe dominiert sie die spärlichen Gitarrenakkorde und Pianotupfer und sorgt so für eine interessante Atmosphäre. Auch beim ruhigeren "A Forgotten Conversation" können diese Elemente gefallen, weil die restliche Instrumentierung etwas zurück gefahren wurde, um das Lied nicht zu überfrachten. Auf der anderen Seite lassen die Streicher die Ballade "Your Dreams Won´t Die" zu kitschig wirken, das beschwingte Piano gestaltet die Strophe sogar etwas lebhafter als bei einigen anderen Songs.

Hier wird ein weiterer Aspekt von "Sacred Blood "Divine" Lies" augenscheinlich. Es gibt kein Stück, welches mal von vorne bis hinten geradlinig durchrockt wie in der Vergangenheit "Just Like An Arrow" oder "All My Bridges", meist herrscht das getragene Tempo vor. Ausgerechnet die beiden schleppendsten Tracks, der titelgebende hymnische Opener und "Quiet Rhapsody" lassen in der Strophe die Gitarreneinsätze nicht gänzlich vermissen.
Dabei hätte sich "Princess In Rags (The Cult)" mit seiner Fanfare zum Einstieg eigentlich angeboten, doch zuerst wird das Tempo komplett heraus genommen, bevor der Chorus wieder schön rocken darf. Das wirkt auf Dauer etwas eindimensional, werden die Harren mit dem Alter tatsächlich etwas ruhiger? Dabei hatte man auf dem Vorgänger mit "Too Many Clowns" und "Wisdom Had It´s Day" zwei richtig knackige Nummern im Programm, von denen man hier weit entfernt ist.

Auch wenn es kompositorisch ein paar Längen gibt, so weiß die Band diese mit ihrer Spielfreude wieder wett zu machen. Gerade hier lohnt der Vergleich zu den Labelgenossen, denn produktionstechnisch hat Clarkin mal wieder ganze Arbeit geleistet, vor allem die Drums kommen gut zur Geltung und das Ergebnis klingt erdiger als beim Wattenscheider. So gelingt hier vor allem das Spiel mit der Dynamik, was besonders bei "Twelve Men Wise And Just" zu gefallen weiß. Trotz der genannten Schwächen dürften MAGNUM-Fans nicht enttäuscht sein, aber erstmals seit "Breathe Of Life" muss ich der Truppe attestieren, beim nächsten Mal ihr Material etwas mehr reifen zu lassen. (Pfälzer)

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 54:45 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 16.02.2016

Bewertung:

Pfaelzer7,0 7 / 10


Andreas 8,0 8 / 10

Maik7,0 7 / 10

Anne7,5 7,5 / 10

David8,0 8 / 10

Dennis7,0 7 / 10

Pascal7,5 7,5 / 10

Jannick

7,0 7 / 10

Magnum Sacred Blood Divine Lies big

 

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