Zodiac - Sonic Child

ZODIAC Sonic Child Covernb mehrfachwertungStellt euch vor, ihr habt als aufstrebende Band gerade eine neue Scheibe veröffentlicht und die tolle Möglichkeit, MONSTER MAGNET in den Staaten zu supporten - und dann schieben euch die Behörden vor Ort aus unerfindlichen Gründen einen Riegel vor und genehmigen die Visa nicht.
So geschehen ist dies vor fast genau einem Jahr mit ZODIAC, den deutschen Rock-Hopefuls aus Münster. Das könnte frustrieren, muss aber nicht: Für das Quartett gab´s nämlich nur eine Option: Zurück in den Proberaum, an neuen Ideen feilen und alsbald die nächste Scheibe nachschieben!
So findet noch nicht mal ein Jahr nach der Veröffentlichung von "A Hiding Place" der Nachfolger "Sonic Child" seinen Weg in die Regale und man durfte gespannt sein, ob das Niveau der Vorgängerscheiben gehalten werden konnte.

Nun, um das Fazit vorweg zu nehmen: Leider nicht. Dabei machen ZODIAC nach wie vor vieles richtig und füllen die sechzig Minuten Spielzeit wie gewohnt mit reichlich songwriterischer Abwechslung und haufenweise tollen Riffs und Soli. Auch die stärkere Integration von Live-Tastenmann Flo Steppke öffnet weitere Facetten im ZODIAC-Sound. Jedoch schwärmt man beim Versuch, die komplette Spielweise des Rock abzugrasen, ein wenig zu sehr aus und so findet sich auf "Sonic Child" gerade gegen Ende doch der ein oder andere Füller.

Dabei fängt es noch richtig gut an: Das Intro "Who I Am" kommt ungewohnt psychedelisch-verträumt und chillig daher, ist fast schon an der anderen Band des Drummers Janosch (LONG DISTANCE CALLING) angelehnt und beinhaltet eine Spoken Word-Passage, deren Aussage wohl jeder Musik-Freak bedingungslos teilen würde. Mit "Swinging On The Run" wird dann titelgerecht munter losgerockt und mit einem toll-entwickelnden Gänsehaut-Solo garniert. Der folgende "Sonic Child" beinhaltet in drei Minuten alles, was ein Rock Song braucht - ein geiler Start, so muss das!  Natürlich kommen im Verlauf von "Sonic Child" die southern-bluesigen Momente einmal mehr nicht zu kurz: Der semi-akustische "Sad Song", "A Penny And A Dead Horse" (was für ein Ohrwurm!) sowie "Rock Bottom Blues" lässt uns eine gesunde Portion Schweremut zukommen, wobei mir jedoch beim letztgenannten Track die Parallelen zum auf der vorherigen Scheibe gezockten NEIL YOUNG-Cover ein wenig zu frappierend sind.
Durch die flotteren "Holding On", "Out Of The City" und dem Groover "Good Times" bekommt das Tanzbein ausreichend und -gleichend Futter, und macht "Sonic Child" eigentlich zu einer runden Sache. Tja, wären da nicht die bereits angesprochenen "Füll-Tracks" am Ende der Scheibe, die das hohe Niveau dann doch leider ein wenig herabsenken: "Shine", "Not Fragile" sowie "Just Music" sind solide Songs, aber nicht mehr.

So ergibt sich unterm Strich ein (selbstverständlich!) gutes Stück "Rock", das Fans der Band definitiv im Schrank stehen haben sollten und ZODIAC weiterhin als einheimisches Zugpferd im Retro-Rock-Zirkus erscheinen lässt - aber manchmal ist "weniger" halt auch mal "mehr"... (Brix)

 

Bewertung: 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 60:37 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 19.09.2014

Wertung der Redaktion
 Maik Pascal Rainer Andreas Katha Klaus Jochen
7,5 6,5 7,5 7,5 7,5 - 6
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