Gamma Ray - Empire Of The Undead

 

gammaray empireoftheundeadnb mehrfachwertungReden wir gar nicht lange um den heißen Brei herum, die letzten drei GAMMA RAY Studioalben „Majestic" (2005), „Land Of The Free II" (2007) und „To The Metal!" (2010) waren allesamt recht bescheiden, sogar der Gebrauch von schlimmerem Vokabular wäre durchaus gerechtfertigt. Oder erinnert sich ernsthaft jemand an Songs, die es mit „Man On A Mission", „Abyss Of The Void", „Dethrone Tyranny", „Somewhere Out In Space", „Anywhere In The Galaxy" oder „Last Before The Storm" aufnehmen konnten? Da hieß es schnell Fehlanzeige! Man kann also behaupten, dass eine der hanseatischen Metalinstitutionen mit ihrem elften Studioalbum nach mehrjähriger Pause am Scheideweg steht.

Diese längere kreative Pause scheint der Band sichtlich gut getan zu haben, vielleicht ist es auch der Ausstieg des langjährigen Schlagzeugers Daniel Zimmermann (eingestiegen ist Michael Ehré), der frischen Wind in das Quartett reingeweht hat, GAMMA RAY präsentieren sich jedenfalls auf „Empire Of The Undead" so frisch und so überzeugend wie seit „Powerplant" nicht mehr, und die Platte hat inzwischen auch schon 15 Jahre auf dem Buckel.

Los geht „Empire Of The Undead" mit einem fast zehnminütigen Longtrack namens „Avalon", der von seinem Song- und Spannungsaufbau und seiner Inszenierung Erinnerungen an „Rebellion In Dreamland" weckt und es eigentlich verdient gehabt hätte, der Titeltrack zu sein. Nach einem Opener, der vieles in den Schatten stellt, was GAMMA RAY bisher geschrieben haben, kann es anschließend eigentlich nur noch bergab gehen, und gerade was die lyrische Komponente angeht, tut es das auch. „Hellbent" (so etwas wie „Heavy Metal Univesre" Teil 2) und „Born To Fly" (da lässt „Eagle Fly Free" grüßen) sind in dieser Hinsicht unterirdisch, aber dafür sind immerhin die Songs echt geil. Es gibt auf „Empire Of The Undead" episch-progressives wie das bereits erwähnte „Avalon", die Happy Metal Nummer „Master Of Confusion", die üblichen JUDAS PRIEST Verweise wie in „Hellbent" und „Pale Rider" und klassischen Melodic Speed Metal wie im Titelstück.

Unter den zehn regulären Songs wirken lediglich die Halbballade „Time For Deliverance" (Balladen waren noch nie die Stärke der Band) und „Seven", dessen Beginn sich für einen Nichtmusiker wie eine eins zu eins Kopie von „Master Of Confusion" anhört, etwas deplatziert, am Rest gibt es wenig zu mäkeln, auch der Bonus Track „Built A World" kommt richtig gut. GAMMA RAY bedienen sich bei ihrem elften Album konsequent an ihrer Vergangenheit, damit will ich sagen, sie verzichten auf Experimente oder Fortschritte, klingen aber vielleicht gerade deswegen so überzeugend.

Wie man weiter unten sehen kann, teilt die restliche Redaktion leider nicht ganz meinen Enthusiasmus bezüglich „Empire Of The Undead". Dafür freue ich mich umso mehr, dass bei GAMMA RAY wieder alles im Lot ist. Bessere Songs, besserer Sound und endlich wieder massenhaft Ohrwürmer, „Empire Of The Undead" ist im Melodic Power Metal Segment momentan das Album der Stunde. (Maik)

Bewertung: 8,5  / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 61:30 min
Label: ear Music/Edel
Veröffentlichungstermin: 28.03.2014

Wertung der Redaktion
Pascal Anne Pfälzer Andreas David Kevin Dennis
 6,5  8  6 6,5 7,5  
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