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Queen - A Night At The OdeonNach „Live At The Rainbow" erscheint mit „A Night At The Odeon – Hammersmith 1975" ein nächster Livemitschnitt von QUEEN aus den Siebzigern. Auch dieser überzeugt auf ganzer Linie und macht Lust auf mehr.

Was wäre die Welt ohne die guten alten Livealben, DEEP PURPLE veröffentlichen in gefühltem Monatstakt Livemitschnitte und haben mittlerweile ein umfangreiches Sortiment zu bieten. Auch bei den ROLLING STONES sieht es mit ihrer „From The Vault"-Reihe in den letzten Jahren ähnlich aus. Ganz so weit ist es bei QUEEN noch nicht gekommen, denn immerhin ist es bereits ein knappes Jahr her, dass der letzte Mitschnitt aus den Siebzigern erschien. Und dabei sollte man „aus den Siebzigern" besonders unterstreichen. Denn in dieser Zeit war die Band noch nicht so stark von der Pop-Musik beeinflusst und noch deutlich rock-orientierter. Auch wenn die Band bereits so wegweisende Nummern wie „Keep Yourself Alive" zu bieten hatte, die damals schon erahnen ließen, wohin sich die Band entwickeln würde, rockte sie mit Nummern wie „Brighton Rock" oder „March Of The Black Queen" härter als in ihrer gesamten Spätphase. Generell scheinen QUEEN am Heiligen Abend des Jahres 1974 bestens aufgelegt, Freddy Mercury umgarnt gekonnt das Publikum, während Brian May bei allen Gitarrensoli eine hörbare Spielfreude an den Tag legt. QUEEN rocken demnach was das Zeug hält, und Bassist John Deacon und Schlagzeuger Roger Taylor sorgen für den nötigen Rhythmusteppich. Auch heute noch zählen sie für mich zu den Besten ihrer Art. Nach wie vor außergewöhnlich ist auch der Gesang von Roger Taylor, etwas, das mir bei meinem ersten Kontakt mit QUEEN gar nicht so bewusst war.

„A Night At The Odeon – Hammersmith 1975" ist ein wahrer Leckerbissen. Sowohl die Blu-Ray als auch die CD-Fassung überzeugen auf Anhieb. Die etwas schlechte Bildqualität lässt sich neben dem großartigen Sound locker verkraften und schmälert das Liveerlebnis kein bisschen. Das Bild ist ein wenig körnig und auch das Format von 4:3 passt nicht mehr zu den heutigen Standards. Dennoch bietet das Bild für die Zeit der Aufnahme eine überraschend gute Qualität. Doch darum geht es bei einer solchen Veröffentlichung nicht, QUEEN bieten eine rundum gelungene Show mit einer umfangreichen Setlist. Dabei werden bereits damalige Klassiker wie „Now I'm Here" und „Killer Queen" gespielt, „Bohemian Rhapsody" leider nur in einer verkürzten Fassung. Generell wird für meinen Geschmack etwas zu wenig von „A Night At The Opera" gespielt. Zusätzlich zum Heiligabend-Konzert auf CD und Blu-Ray gibt es noch eine zwanzigminütige Dokumentation zum Konzert, diese gibt ein paar Einblicke hinter die Kulissen. Außerdem sind noch drei Bootleg-Aufnahmen vom Japan-Konzert aus dem Jahre 1975 enthalten.

Besser hätte eine Veröffentlichung aus den Archiven der Band nicht sein können. Das Coverartwork sagt mir zwar nicht zu, aber ansonsten ist der Digipak sehr gut gestaltet und bietet in einem Booklet noch einige Livefotos des Konzertabends. Ich persönlich habe meinen Soundtrack zum diesjährigen Heiligen Abend gefunden. „A Night At The Odeon – Hammersmith 1975" sollte sich kein QUEEN-Fan entgehen lassen. Hier wird noch einmal deutlich, weshalb diese Band auch heute noch derart wichtig und präsent ist. (Pascal)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 19 (CD) / 17 (Blu-Ray)
Spielzeit: 73:11 min (CD)
Label: Virgin
Veröffentlichungstermin: 28.11.2015

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Jochens Avatar
Jochen antwortete auf das Thema: #18327 8 Jahre 2 Monate her
Ein Meisterwerk wie "Bohemian Rhapsody" ist auch Perlen vor die Säue für manche Ohren...
Pascals Avatar
Pascal antwortete auf das Thema: #18325 8 Jahre 2 Monate her
Ich war mir unsicher ob Queen den überhaupt in ganzer Länge live präsentiert haben. Kenne bisher nur solche Medleys oder kurze Darbietungen.
Maiks Avatar
Maik antwortete auf das Thema: #18324 8 Jahre 2 Monate her

Pascal schrieb: Vermutlich sollte ich mir die "Live At The Rainbow" mal anschauen, bisher sah ich davon nur Ausschnitte und konnte daher nur einen kleinen Vergleich mit "Live At The Odeon" ziehen.

Das mit "Bohemian Rhapsody" ist tatsächlich ungünstig, auch hier war mir nicht bekannt dass der Song in seiner ganzen Länge live präsentiert wurde.


Ne, also auf der DVD ist schon drauf, was gespielt wurde. Ich versteh halt nur nicht, wieso man so eine Nummer damals zerstückelt hat in diesem Medley. Vielleicht hat man es den Zsuchauern nicht zugetraut sich das Lied 6 Minuten am Stück anzuhören ;)
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Pascal antwortete auf das Thema: #18320 8 Jahre 2 Monate her
Vermutlich sollte ich mir die "Live At The Rainbow" mal anschauen, bisher sah ich davon nur Ausschnitte und konnte daher nur einen kleinen Vergleich mit "Live At The Odeon" ziehen.

Das mit "Bohemian Rhapsody" ist tatsächlich ungünstig, auch hier war mir nicht bekannt dass der Song in seiner ganzen Länge live präsentiert wurde.
Maiks Avatar
Maik antwortete auf das Thema: #18311 8 Jahre 2 Monate her
Also eigentlich sollte man sich ja über jeden Livemitschnitt von QUEEN aus den Siebzigern freuen, aber diesen hier finde ich verglichen mit dem gut anschaubaren "Live At The Rainbow" leider doch eher schwach und bietet relativ wenig Mehrwert. Natürlich sind die einzelnen Songs großartig, das versteht sich von selbst.

Das war die "A Night At The Opera" Tour und dann wird nur ein einziger Song der Platte gespielt und dann auch nur zur Hälfte, wie kann man eigentlich auf die Idee kommen "Bohemian Rhapsody" in einem Medley auseinanderzureißen???

Die Gesangslinien bei "Brighton Rock" liegen auch ziemlich neben der Spur, wenigstens Brian May hatte einen guten Tag damals erwischt und die Kostüme sind klasse.
Ich hoffe dann auf die nächste Live DVD aus der Zeit, die es bestimmt noch geben wird.