Aerosmith - Rocks Donington 2014Nach "Rock For The Rising Sun" veröffentlichen AEROSMITH nach zwei Jahren ihren neuen Konzertfilm „Rocks Donington 2014", der, wie es der Name bereits vermuten lässt, ihre fulminante Show auf dem legendären Download-Festival in Donington aus dem Jahre 2014 zeigt.

Und fulminant trifft den Nagel hier wohl auf den Kopf, denn die Bostoner Rocker haben es nach wie vor drauf. Von allen Bandmitgliedern, die mittlerweile jenseits der 50 sind, zeigt keiner irgendwelche Anzeichen von Müdigkeit. Auch die angeblichen Streitigkeiten zwischen Gitarrist Joe Perry und Steven Tyler scheinen an diesem Abend keine große Rolle zu spielen. Die Band wirkt sehr stark und spielfreudig, fast so wie in ihren Anfangstagen, nur ohne Drogen. Lediglich Brad Whitford blickt sehr ernst drein, doch das ist nichts Neues, dafür glänzt der Gute musikalisch umso mehr. Betrachtet man insgesamt, was auf der Bühne so vor sich geht, wirken AEROSMITH nach wie vor wie eine Einheit, die dasselbe Ziel verfolgt. Hiervon sollte sich manch andere Band mal eine Scheibe abschneiden, ob es nun Show sein mag oder nicht, die Band präsentiert dem Publikum ein rundum gelungenes Konzert.

Die Setlist ist dabei ein buntes Best-Of Programm, welches selbstverständlich die üblichen Hits enthält. Bereits der Einstieg mit „Train Kept A-Rollin" gelingt unglaublich gut, und die Band rockt direkt mit „Eat The Rich" und „Love In An Elevator" weiter. Die beiden sehr rockigen Opener wurden wohl extra für das Publikum des Download-Festivals so gewählt. Auch sonst spielen AEROSMITH eher die rockigeren Nummern und lassen die Balladen und Pop-Songs ein wenig in den Hintergrund wandern. Natürlich ist es nach wie vor vollkommen indiskutabel, dass „Dream On" eine absolut geniale Nummer ist, auch wenn sie im Radio fast schon tot gehört wurde, und demnach kommt das Stück am Ende des Sets sogar besonders gut an. Auf „I Don't Want To Miss A Thing" könnte ich hingegen gerne verzichten. Gelungen ist auch die Solo-Nummer „Freedom Fighter", die Joe Perry im Alleingang singt und dabei noch Videoeinspielungen von ihm in London zu sehen sind. Steven Tyler singt nach wie vor wie ein junger Gott, der Bass von Tom Hamilton kommt gerade bei „Sweet Emotion" wieder besonders druckvoll rüber, Joe Perry hat immer noch den coolsten Gesichtsausdruck beim Spielen, Brad Whitford wirkt wie der Ruhepol der Band, spielt dafür aber umso genialer, und Schlagzeuger Joey Kramer glänzt hinter den Drums. Leider ist der Schlagzeugsound ein wenig zu leise geworden und untenrum erzeugt er nicht den nötigen Druck, die Gitarren hingegen haben einen bemerkenswert guten Sound.

Auch die Atmosphäre der Open-Air-Show wird gut eingefangen, so sieht man häufig das Publikum und der Vergnügungspark des Download-Festivals ist hin und wieder im Hintergrund zu sehen. Einige Effekte wirken ein wenig deplatziert, ansonsten wirkt der Schnitt aber zu keinem Zeitpunkt zu hektisch und bietet einige interessante Kamerafahrten. Der Sound ist, bis auf den Drumsound, gut geworden und die Bildqualität ist erwartungsgemäß gestochen scharf. Bonusmaterial gibt es leider keines, dafür aber ein recht amüsantes Intro zum Konzert selbst. Darüber hinaus liegt der Blu-Ray noch ein umfangreiches Booklet, bei dem neben sehr sehenswerten Bildern noch ein paar Worte von David Wild zu lesen sind.

Mit „Rocks Donington 2014" bieten AEROSMITH ihren Fans einen sehr gelungenen Konzertmitschnitt, den man nicht verpassen sollte. Schade nur, dass sich die Band nicht mehr so oft in Europa blicken lässt. Eine absolute Empfehlung für alle Rock-Fans. (Pascal)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 20
Spielzeit: 105:00 min
Label: Eagle Vision
Veröffentlichungstermin: 04.09.2015

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