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The Doors - Feast Of FriendsTHE DOORS-Fans können sich freuen, offensichtlich wühlt jemand ordentlich in den Archiven der Band und fördert alle möglichen Aufnahmen zu Tage. Mit „Feast Of Friends" erscheint nun ein bisher unveröffentlichter Dokumentarfilm über die Band von der Band, der technisch komplett restauriert wurde. Doch dieser ist nicht das einzige, was diese Veröffentlichung zu bieten hat.

Viele legendäre Bands scheinen es in den letzten Jahren für sich entdeckt zu haben, anstatt neuer Musik lieber in ihren Archiven zu wühlen und allerhand musikalische Ergüsse hervorzukramen. Bei THE DOORS kann man dagegen nun wirklich nichts einwänden, schließlich hat die Band nicht die Möglichkeit wie manch andere Legenden noch neue Musik zu schreiben. Erst im letzten Jahr ist Keyboarder Ray Manzarek verstorben und somit sind nur noch Gitarrist Robbie Krieger und Schlagzeuger John Densmore übrig. Doch wie man die Sache auch sehen sollte, ich finde solche Archiv-Funde sehr interessant und habe bisher überwiegend positive Erfahrungen mit den jeweiligen Veröffentlichungen sammeln können. Gerade die ersten drei Re-Issues von LED ZEPPELIN sind dabei besonders hervorzuheben. Auch „Feast Of Friends" ist hervorragend geworden, wobei der erste Eindruck ein anderer war.

Die namensgebende Dokumentation geht nämlich gerade mal knappe 40 Minuten und wirkt teilweise wie eine unfertige Aneinanderreihung von Szenen. Nach einem kleinen Blick in das enthaltene Booklet wird dann aber klar, dass es sich bei dem Film um eine Art Rohschnitt handelt, der niemals veröffentlicht wurde. Und in Anbetracht dessen sind diese 40 Minuten schon wieder wesentlich interessanter. Außerdem befindet sich auf der Blu-Ray mit „Feast Of Friends: Encore" noch eine ebenso lange Zugabe zur Dokumentation, bei der jeder Charakter der Band kurz im Rampenlicht steht. Es ist wirklich extrem interessant zu sehen, wie die Band drauf war und was alles hinter den Kulissen passierte. Die enthaltenen Liveclips zeigen zudem deutlich, weshalb THE DOORS damals für ihre Liveshows so geliebt oder eben gehasst wurden. Zu den bereits erwähnten Dokus gibt es mit „The Doors Are Open" noch eine sehr interessante TV-Dokumentation rund um den Londoner Roundhousegig der Band, in der unter anderem auch deutlich wird, wie THE DOORS von der Presse falsch verstanden wurden.

Obendrauf gibt es noch den bekannten TV-Liveclip zum Song „The End" aus dem Jahre 1967. Leider nur in der geschnittenen Version, ohne die obszönen Textstellen „Father, Yes Son, I Want To Kill You" und „Mother, I Want To...". Dennoch ein sehr interessantes Livedokument, zu welchem einige Bandmitglieder vor dem Clip selbst noch einige Worte dazu verlieren. Interessant, dass „The End" ursprünglich ein „Lovesong" sein sollte, so zumindest erzählt es Robbie Krieger.
Aus technischer Sicht ist es wirklich erstaunlich, wie gut die alten Aufnahmen für diese Blu-Ray-Veröffentlichung restauriert wurden. Fast alles ist zwar im 4:3 Format gehalten, aber angesichts des Alters ist das zu verschmerzen. Sehr lobenswert ist zudem, dass wirklich alle Inhalte der Blu-Ray mit deutschen Untertiteln versehen sind. Bei „Feast Of Friends" hat sich Eagle Vision richtig Mühe gegeben und ein Zeitdokument geschaffen, mit welchem THE DOORS-Fans sicherlich nicht mehr gerechnet hätten. Eine ganz klare Empfehlung für alle Fans der Band, aber auch für Fans von Dokumentationen und Archivmaterial. (Pascal)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: -
Spielzeit: 147:00 min
Label: Eagle Vision
Veröffentlichungsdatum: 04.11.2014

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