redemptionfrozen.jpgIm Herbst 2000 gründete der Gitarist, Keyboarder und Songschreiber Nicolas von Dyk seine progressive Powermetalformation REDEMPTION. Mit an Bord waren von Beginn an der befreundete Ray Alder, der als Sänger von FATES WARNING zu Ruhm und Ehre gelangte und der von AGENT STEEL her bekannte Sechssaiter seiner Soloband ENGINE. Doch Erstgenannter kümmerte sich anfangs nur um die Produktion des unbetitelten Debüts, da er mit seinen anderen Aufgaben stark eingespannt war. Seit dem zweiten Album übernahm er auch die Rolle des Frontmanns, wobei sich im Laufe der Zeit das aktuelle Line-Up weiter heraus kristallisierte. Nach drei Longplayern kam 2007 mit der US-Tour im Gepäck von DREAM THEATER die große Chance sich einem größeren Publikum zu präsentieren. Im Anschluss daran trat man zum dritten Mal beim ProgPower-Festival in den Staaten auf, wo die erste DVD „Frozen in the Moment-Live in Atlanta“ aufgezeichnet wurde.

Dieses ProgPower Event ist neben dem NEAR-Fest das größte Progereignis jenseits des großen Teichs und feierte 2007 seine achte Ausgabe. Es ist quasi der Vorläufer zu der englischen und europäischen Ausgabe in Holland. Gefilmt wurde in einer Art Aula in der die 1200 Zuschauer sitzender weise von überall einen guten Blick zur Bühne hatten.

REDEMPTION brachten eine Querschnitt aus ihren bisherigen drei Studiodrehern auf die Bretter, wobei das Hauptaugenmerk natürlich auf dem aktuellen „The Origins of Ruin“ lag. Dieses anspruchsvolle Material präsentierte die sechsköpfige Truppe auf technisch hohem Niveau, allen voran die beiden Männer an den Gitarren. Ihre Stärken haben sie trotz aller Frickelattacken vor allem bei den zweistimmigen Leadpassagen wie zu Beginn der Single „Bleed me dry“.
Überhaupt sind die Songs genretypisch von langen Instrumentalteilen durchzogen, vor allem die Longtracks „Memory“, „Fall on you“ und das fünfzehnminütige „Sapphire“. Dabei kommt auch Keyboarder Greg Hosharian solotechnisch zum Zuge, alles gut eingefangen von den Kameras. Auch die Rhythmusfraktion weiß durch ihr starkes Spiel zu überzeugen, vor allem Basser Sean Andrews traktiert sein Langholz mit abgefahrenen Läufen.

Trotz den etwas limitierten Einstellungen gibt es etliche Nahaufnahmen welche die Mucker beim Handwerk zeigen, ideal für die Benutzung einer guten Zeitlupenfunktion am Player. Die Bildqualität ist auch sehr ansprechend, scharf mit gut eingefangener Lightshow. Am Bühnensound gibt es ebenfalls wenig auszusetzen mit Ausnahme der zu lauten und leicht hölzernen Snare. Die verhältnismäßig guten Zuschauerreaktionen könnten mehr zur Geltung kommen.
Streckenweise agieren REDEMPTION aber zu konzentriert, verlieren zwar nicht den Song aus den Augen, lassen aber ein wenig Schwung in den Arrangements vermissen. Der Eindruck wird noch unterstützt von der geringen Bewegung auf der Bühne. Lediglich Ray Alder geht auf das Publikum zu und wechselt die Position, ansonsten stellen sich van Dyk und Versailles ein paar Mal in der Bühnemitte bei ihren Duellen gegenüber. Bei den härteren Nummern wie „The suffocating Silence“ und „The Death of Faith and Reason“ wird zwar ordentlich die Rübe geschüttelt, aber ein bisschen mehr darf da ruhig kommen.

Wie erwähnt ist diese DVD für Mucker eine Augenweide, der ganz große Genuss will sich nicht einstellen. Das Material lehnt sich auch auffällig an die üblichen Verdächtigen wie RUSH, DREAM THEATER oder eben FATES WARNING an, mit weniger ausgeprägten Melodien. Ich bin mit dem Studiomaterial nicht sonderlich vertraut, aber Ray Alder macht bei diesem Auftritt nicht die allerbeste Figur, da kenne ich bessere Livedokumente von ihm.

Wer auf technischen Progmetal steht, darf hier aber gerne zugreifen, vor allem wenn er bisher mit der Band etwas anfangen konnte. Ein gutes Stelldichein der Fähigkeiten dieser sechs Herren ist es auf alle Fälle und für die angesprochene Zielgruppe, die auch die nötige Zeit investiert sicher lohnend.
„Frozen in Time-Live in Atlanta“ erscheint als DVD mit CD, auf der sich das komplette Konzert im Audioformat befindet. Im Bonusteil der DVD gibt es das Video zu „Bleed me dry“ eine Photogalerie unter die ein elfminütiger exklusiver Instrumentaltrack gelegt wurde und ein paar lustige Outtakes von der Tour. Auch hier wäre aufgrund der geringen Spielzeit noch das ein oder andere Extra wie Interviews drin gewesen. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: ca. 90 Minuten (DVD) + 65:27(CD)
Label: InsideOut
Veröffentlichungstermin: 27.02.2008

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