Pride Of Lions - The Roaring Of Dreams

Pride Of Lions - The Roaring Of Dreams Nachdem PRIDE OF LIONS ihre ersten beiden Longplayer innerhalbe eines Jahres unters Volk gebracht haben, liessen es die Herren Hitchcock, Peterik & Co. dieses Mal deutlich ruhiger angehen. Schließlich stammt „The Destiny Stone“ bereits aus dem Jahr 2004. Gut – letztes Jahr gab es mit „Live In Belgium“ einen Wartezeitverkürzer, aber dennoch sind es jetzt drei Jahre geworden, bis dass das Drittwerk „The Roaring Of Dreams“ endlich in den Regalen steht.
Ob die „kreative Pause“ von den Melodic Rockern hinreichend genutzt wurde? Es ist schon faszinierend - wenn man sich die lieb lächelnden Herren auf dem Labelinfo anschaut, denkt man eher an ein Trüppchen Jazzmusiker, schlimmstenfalls kommen einem hier gar Gedanken an irgendwelche volkstümlichen Musikanten… aber wenn das Scheibchen dann im Player rotiert, geben sich Peterik & Co. so knackig und frisch, wie nicht einmal zu besten SURVIVOR-Zeiten.
Durchzugsstark von Beginn an – der Opener „Heaven On Earth“ rockt ohne Ende und lässt die Achtziger zeitgemäß wieder auferstehen. Toby Hitchcock ist stimmlich in Bestform und der Rest die Begleitband fügt sich nahtlos in die Kombination Hitchcock/Peterik ein.
Erfreulich ist, dass man fast durchgängig auf schnelles Material setzt. Natürlich spielt man als PRIDE OF LIONS definitionsgemäßen Melodic Rock, aber die Betonung liegt hier deutlich auf dem Wort „Rock“. So überzeugt „Book Of Life“ mit einer genialen Hookline und selbstverständlich dem Sangesduell der beiden Hauptakteure.

Gut, „Love´s Eternal Flame“ dreht die Geschwindigkeitsschraube kurzzeitig in langsame Gefilde; dennoch bleiben PRIDE OF LIONS druckvoll und wissen auch hier zu überzeugen.
Wieder frisch aus den Achtzigern herübergerettet wirkt das flotte „Language Of The Heart“ und „Let Me Let You Go“ erinnert subtil an ein gewisses „Urgent“ von FOREIGNER… und auch der Titeltrack „The Roaring Of Dreams“ schließlich kann hier auch starke verwandtschaftliche Verhältnisse vorweisen. Rockt „Defying Gravity“ ohne Kompromisse straight nach vorn, so können die sechs Herren zwischenzeitlich dann aber doch nicht an sich halten und sacken in balladeske Gefilde ab – pendelt „Faithful Heart“ noch stetig zwischen ruhigen und rockigen Passagen, so ist „Secret Of The Way“ auf die Distanz gesehen etwas zu seicht und substanzlos, als dass hier das sonst hochwertige Niveau erreicht werden kann.
Dass es noch seichter, ja regelrecht schmalzig werden kann, zeigen PRIDE OF LIONS dann leider mit dem unsäglichen „Astonish You“…

Wie gut, dass man dann das Riff zu „Tall Ships“ bei Chris De Burgh geklaut hat – ansonsten ist die Nummer aber uneingeschränkt rockig und empfehlenswert, genauso wie der siebenminütige Schlusstrack „Turnaround“, bei dem Songschreiber Peterik noch einmal alles auffährt, was er in seiner langjährigen Karriere gelernt hat. So entpuppt sich die Nummer als absoluter und eindringlicher Höhepunkt auf „The Roaring Of Dreams“.

Die Stärke von PRIDE OF LIONS liegt nachwievor in den gekonnt eingesetzten Gesangsparts von Peterik & Hitchcock – zudem überzeugen die Herren mit qualitativ hochwertig in das „heute“ hinüber geretteten Sounds der Achtziger, definitiv das durchdachteste Album der Band bislang – an der ein oder anderen Stelle fallen sie aber etwas zu weit aus dem Rock-Bereich heraus, so dass hier eine wirklich überragende Benotung nicht mehr gerechtfertigt ist. Dennoch für alle Liebhaber des 80er-Rock ein Muss.

Note: 7,5 / 10

Anspieltipps: „Book Of Life”, „Defying Gravity”, „Turnaround”

VÖ: 16.02.2007

Spielzeit: 59:58 min
Titel: 12
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden