Liv Sin - Follow Me

livsin followmeDas Ende von SISTER SIN 2015 kam einerseits durchaus überraschend, denn mit fünf Studioalben im Rücken hat man sich über die Jahre einen Ruf als gute Liveband hart erarbeitet, andererseits schien tatsächlich die Luft raus zu sein bei der schwedischen Kapelle, man stagnierte einfach nur noch so vor sich hin und das ist für eine Band irgendwann tödlich. Ganz von der Bildfläche verschwunden sind SISTER SIN aber nicht, die Sängerin Liv Jagrell macht einfach fortan mit einigen mehr oder minder bekannten Musikern unter dem Label LIV SIN weiter, ein ganz cleverer Bandname. Die erste Platte ist inzwischen da und Liv fordert selbstbewusst dazu auf, dass man ihr folgt.
Das tue ich gerne und stelle direkt fest, dass sich eigentlich gar nicht so viel geändert hat. Liv Jagrell macht da weiter, wo sie aufgehört hat, das Material klingt insgesamt etwas moderner und sogar noch etwas heftiger als das bei SISTER SIN der Fall war, Liv ist also keinesfalls zum „Popchick“ geworden, was regelmäßig zu befürchten ist, wenn Sängerinnen Soloprojekte starten.
Hört man „Follow Me“, dann gewinnt man schon deutlich das Gefühl, dass man es hier mit einer richtigen Band zu tun hat und professionell klingt das Debüt zudem, da Liv bei der Produktion mit Stefan Kaufmann und Fitty Wienhold aus dem U.D.O. und ACCEPT Umfeld zusammengearbeitet hat.

Soweit ist also vieles im grünen Bereich, wenngleich mir der Sound etwas zu modern und kalt geraten ist. Dafür punktet das LIV SIN Debüt dann mit einer guten Handvoll ordentlicher Heavy Metal Songs, die Härte und Melodieverständnis sauber vereinen. Am besten kommt „Follow Me“ in der Mitte, beginnend beim düsteren „Black Souls“ und endend beim hymnischen „I’m Your Sin“, nicht zu verwechseln mit „Immortal Sin“, das uns auch noch im weiteren Verlauf angeboten wird.

Zu kurz kommt allerdings dabei das, was man gemeinhin unter Abwechslung versteht. Im Prinzip bietet der Heavy Metal so viele Möglichkeiten sich auszutoben, LIV SIN setzen dabei fast ausschließlich auf düstere, Up-Tempo Nummern, viele Songs beginnen äußerst vielversprechend, um dann trotzdem wieder beim gleichen Schema zu landen. Das ist etwas schade und sicherlich ein Schwachpunkt bei einem Album, das mir insgesamt gut gefällt. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:00 min
Label: Despotz Records
Veröffentlichungstermin: 28.04.2017

Kategorie: CD-Reviews