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hathors panemetcircensesWenngleich mich das schweizerische Trio vor knapp zwei Jahren mit seinem Zweitling „Brainwash“ nur bedingt überzeugen konnte und in der Tat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, bin ich dennoch gespannt, wie sich die Band weiterentwickelt hat und wie der dritte Streich nun klingen wird.

Bei „Brainwash“ hat man sich damals das Ziel gesetzt, die Energie der Livekonzerte auf Platte zu bringen, bei „Panem Et Circenses“, mein großes Latinum sagt mir, dass das übersetzt so etwas wie „Brot und Spiele“ bedeutet, wählt die Band einen etwas anderen Ansatz. „Panem Et Circenses“ wirkt bei weitem nicht mehr so roh und minimalistisch wie sein Vorgänger, die Band geht variabler zu Werke und legt mehr Wert auf’s Songwriting.

Für einen Hörer wie mich, der Wert auf Strukturen in der Musik legt, ist das genau der richtige Weg, auf der anderen Seite ist die Band nun dabei, ihren kompromisslosen Ansatz zu verlieren und damit auch ein Stück weit ihre Alleinstellung. Man kann aber auch sagen, dass HATHORS auf ihrem dritten Album einen gelungenen Mittelweg eingeschlagen haben, denn die Energie des Punk trägt man immer noch mit sich rum, nur etwas zielgerichteter.

Neben Einflüssen aus Alternative, Indie, Grunge und eben Punk kommt bei „Panem Et Circenses“ noch verstärkt ein weiteres Stilelement zum Zuge und zwar ist es das, was man gemeinhin als Doom bezeichnet. Das Titelstück und auch direkt der Opener „Watching You“ klingen nicht nur dezent nach Früh-Siebziger BLACK SABBATH, was bei mir wieder die Frage aufwirft, warum so viele Sänger nach Ozzy Osbourne klingen wollen.

Gerade das Titelstück stellt dabei so etwas wie das Highlight von „Panem Et Circenses“ dar, da das Stück einen schönen Spannungsbogen formt. Wer es lieber einfach und roh mag, der wird hingegen mit „Monopoly“ und im weiteren Verlauf „Dull Steed Laughter“ besser bedient. Mir persönlich gefallen logischerweise die etwas anspruchsvolleren Stück etwas besser, hierzu zählt auch „Banshee“, das ziemlich verzweifelt klingt.

„Panem Et Circenses“ klingt insgesamt ausgereifter und besser als sein Vorgänger, die verwendeten Stilmittel passen besser zueinander, manche Fans der Band werden sich sicherlich daran gewöhnen müssen, dass HATHORS nicht mehr ganz so wild klingen, erwachsen sind sie aber auch noch nicht geworden und schon gar nicht angepasst. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 47:00 min
Label: Noisolution
Veröffentlichungstermin: 07.04.2017

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