Warbringer - Woe To The Vanquished

warbringer woetothevanquishedAls WARBRINGER 2013 mit „IV: Empires Collapse“ ihr bis dato letztes Album veröffentlichten, hätte sicher niemand in der Band daran gedacht, dass sich nur ein Jahr später das Blatt entscheidend zu ungunsten der Kalifornier wenden würde. Nachdem mit Noah Young, Alex Malmquist und Vicken Hovsepian gleich drei Mitglieder die Gruppe verließen, bestand diese zeitweise nur noch aus Sänger John Kevill und Gitarrist Adam Carroll. Die Zukunft von WARBRINGER war zu dieser Zeit mehr als ungewiss.

Nachdem man bei Konzerten auf Aushilfen zurückgegriffen hatte, kehrte 2015 mit Schlagzeuger Carlos Crus, welcher bereits von 2011-2014 hinter der Schießbude saß, zumindest ein ehemaliges Mitglied zur Truppe zurück. Dennoch sollte es noch ein weiteres Jahr dauern, bis man mit Chase Becker (ex-DESECRATE) (Gitarre) und Jessie Sanchez (ex-BONDED BY BLOOD) (Bass) geeigneten Ersatz fand.

Mit „Woe To The Vanquished“ erschien nun endlich am 31.03. das fünfte Album der Musiker. Doch nicht nur bei der Besetzung hat sich etwas getan, auch die Plattenfirma ist neu. Erschienen die ersten 4 Scheiben noch bei Century Media, steht man mittlerweile bei Napalm Records unter Vertrag.

Mit „IV: Empires Collapse“ (2013) hatten die kalifornischen Thrasher die seit „Worlds Torn Asunder“ (2011) immer wieder eingestreuten Black Metal Einflüsse noch weiter ausgebaut und sich so langsam aber sicher vom Old School Thrash Metal der ersten drei Alben wegbewegt. Unnötig zu sagen, dass dieses Vorgehen nicht bei allen Fans gut ankam.

Wohin geht nun also die Reise auf „Woe To The Vanquished“?
Bereits mit dem Opener „Silhouettes“ kehren WARBRINGER ein gewaltiges Stück zu ihren Wurzeln zurück. Der Song startet im mittleren Tempo, nimmt dann langsam Fahrt auf und mündet in einem großartigen Solo. Doch spätestens ab dem Titelsong oder Stücken wie „Remain Violent“ merkt man, dass John Kevill und Co. scheinbar Gefallen am Experimentieren gefunden haben und die Sache immer wieder mit Tempowechseln oder mit am Black Metal orientierten Schlagzeugspiel auflockern. Nun kann man sich die Frage stellen, ob Album Nummer 5 letztendlich einen Rückschritt in der musikalischen Entwicklung der Band bedeutet. Diese Frage kann man jedoch ganz klar mit Nein beantworten. Stattdessen vereinen Songs wie „Silhouettes“, „Woe To The Vanquished“, „Remain Violent“ oder „Descending Blade“ das Beste aus den bisherigen Alben zu einem absolut stimmigen Gesamtbild.

Doch das Highlight der Scheibe kommt hier eindeutig zum Schluss. Mit dem 11:11 Minuten dauernden „When The Guns Fell Silent“ übertreffen WARBRINGER sich selbst und liefern eine epische Nummer ab, die man ihnen so sicher nicht zugetraut hätte.

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass sämtliche der auf dem Album enthaltenen 8 Nummern absolut zu überzeugen wissen. Es ist sogar so, dass man bei jedem Hören weitere Details entdeckt, die einem bisher nicht auffielen. Trotz all der Probleme, die WARBRINGER in der Vergangenheit hatten, kann man meiner Meinung nach sagen, dass sich ihre Hartnäckigkeit schlussendlich ausgezahlt hat. Liefert die Band mit „Woe To The Vanquished“ doch die beste Platte ihrer bisherigen Karriere ab. (Matthias)


Bewertung:

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 40:55
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 31.03.2017

Kategorie: CD-Reviews