Deez Nuts - Binge & Purgatory

deeznuts bingeandpurgatoryAls die DEEZ NUTS 2007 gegründet wurden, geschah dies sicher nicht mit dem Ziel eine Revolution im Hardcore einzuläuten. So fielen die bisherigen Veröffentlichungen der Australier, je nach Sichtweise, eher in die Kategorie „Rap mit Hardcore Einflüssen“ oder eben „Hardcore mit hohem Rap Anteil“. Bekannt wurden JJ Peters (Gesang), RealBad (Gitarre), Sean Kennedy (Bass) und Alex Salinger (Schlagzeug) dann auch eher für Songs übers Partymachen. Besonders progressiv oder gar abwechslungsreich ging man auf den bisherigen Alben jedenfalls nicht vor. So könnte man mit Fug und Recht behaupten, dass eine DEEZ NUTS Scheibe wie die andere klingt. Der Erfolg scheint der Band jedoch Recht zu geben. So stieg man mit „Bout It“ (2013) auf Platz 76 der deutschen Albumcharts ein und landete mit „Word Is Bound“ (2015) sogar auf Platz 34. Irgendetwas scheint die Band also an sich zu haben.

Mit „Binge & Purgatory“ erscheint nun demnächst das neue Album der Musiker. Seit dem Vorgänger „Word Is Bound“ sind 2 Jahre vergangen. Nun stellt sich natürlich die Frage inwiefern sich die Musik der Truppe aus Melbourne während dieser Zeit verändert hat.

DEEZ NUTS Fans mögen jedoch beruhigt sein, setzt man doch auf „Binge & Purgatory“ den seit „Word Is Bound“ eingeschlagenen Weg konsequent fort. Hierbei ist der einzige Unterschied, dass die Texte mittlerweile auch ernstere Themen behandeln und man sich bei den 13 auf der Scheibe enthaltenen Stücken ein wenig mehr am Metal orientiert, als dies bisher der Fall war. Sonst ist im Hause DEEZ NUTS alles beim Alten. Man fasst sich weiterhin kurz, wobei immerhin 3 Songs die 3-Minuten-Marke knacken und Soli oder irgendwelche Schnörkel sind auch 2017 Fehlanzeige.

Mit Scott Vogel von TERROR und Jamey Jasta von HATEBREED hat man sich hier prominente Verstärkung ins Boot geholt. So bilden „Antidote“ mit Vogel und „Lessons Learned“ mit Jasta gemeinsam mit dem das Album abschließenden „Do Not As I Do“ dann auch die Höhepunkte auf „Binge & Purgatory“.

Natürlich ist die Produktion von Andrew Neufeld (COMEBACK KID) und Engineer Shane Frisby (BURY YOUR DEAD, THE GHOST INSIDE) wieder einmal äußerst fett ausgefallen, und Fans werden „Binge & Purgatory“ so oder so abfeiern, dennoch habe ich mit dem Werk so meine Probleme.

So ist es zwar positiv zu bewerten, dass DEEZ NUTZ sich hier weit weniger prollig als auf den bisherigen Alben geben und auch die Texte enthalten weniger Plattitüden, aber die Songs ähneln sich auch hier in Struktur und Aufbau viel zu sehr, um restlos zu überzeugen. So sind 3 überzeugende Nummern auf einem Album, das aus 13 Stücken besteht schlicht und ergreifend deutlich zu wenig. (Matthias)


Bewertung:

Matthias6,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 32:06 min
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 07.04.2017

Kategorie: CD-Reviews