sepultura machinemessiahSEPULTURA sind mittlerweile auch schon mehr als 30 Jahre im Geschäft. Doch obwohl Derrick Green mittlerweile länger in der Band ist, als es sein Vorgänger Max Cavalera jemals war, sind die Rufe nach einer Reunion in der Originalbesetzung bis heute nicht verstummt. Dabei wird jedoch gerne vergessen, dass es sich bei der Besetzung mit Max und Iggor Cavalera, Andreas Kisser und Paulo Jr. überhaupt nicht um die Originalbesetzung handelt, da Kisser erst 1987 zur Band kam.

Hier geht es allerdings nach wie vor um die Musik und da hatten Derrick Green (Gesang), Andreas Kisser (Gitarre), Paulo Xisto Pinto Jr. (Bass) und Eloy Casagrande (Schlagzeug) in den letzten Jahren ein nicht unerhebliches Problem. Dieses hört auf den Namen Inkonstanz. So konnte man sich in der Vergangenheit stets darauf verlassen, dass auf ein gutes Album der Brasilianer ein eher durchschnittliches oder gar richtig schwaches Album folgte. Gute Beispiele dafür sind die wirklich starke Scheibe „Kairos“ (2011) und deren enttäuschender Nachfolger „The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart“ (2013).

Vor diesem Hintergrund waren meine Erwartungen an „Machine Messiah“, das mittlerweile vierzehnte Studioalbum von SEPULTURA, eher gering. Mit Jens Bogren (OPETH, KREATOR, IHSAN, PARADISE LOST) begab man sich jedoch, was die Produktion angeht, in gute Hände. Womit „Machine Messiah“ das erste Album seit „Chaos A.D“ (1993) ist, das die Südamerikaner wieder in Europa aufgenommen haben.
Wie ist nun also das Ergebnis ausgefallen?

Zunächst ist festzuhalten, dass SEPULTURA hier beim Opener und gleichzeitigen Titelsong sofort volles Risiko gehen. Denn im Gegensatz zu legendären Nummern wie „Arise“, „Refuse / Resist“ oder „Roots Bloody Roots“, welche allesamt richtige Brecher waren, setzt man mit „Machine Messiah“ voll auf Atmosphäre. Auch Derrick Green setzt seine Stimme hier gekonnt ein, anstatt einfach nur wild rumzuschreien. Ein zwar gewagter aber durchaus gelungener Start in die Platte. Mit dem darauffolgenden „I Am The Enemy“ gibt es dann genau die Kost, die alteingesessenen Fans von SEPULTURA am besten schmecken dürfte. Nämlich 2:25 Minuten so richtig was vor den Schädel. Mit „Phantom Self“ bietet man anschließend eine gelungene Mischung aus Thrash und orientalischer Atmosphäre. Auch mit „Silent Violence“ und „Vandals Nest“ wissen die Herren aus Sao Paolo zu überzeugen.

Leider gibt es unter den 10 enthaltenen Nummern jedoch auch solche, die weniger gelungen sind. Mit „Alethea“ gibt es sogar einen Totalausfall zu vermelden, da man sich hier scheinbar nicht entscheiden konnte, ob der Song nun eher psychedelisch oder doch lieber hart rüberkommen soll, was ihn letztlich unausgereift rüberkommen lässt. Auch auf das Instrumental „Iceberg Dances“ hätte man gerne zugunsten eines weiteren Songs verzichten dürfen.

Abschließend kann man sagen, dass SEPULTURA ihrer eingeschlagenen Linie, die Hörer immer wieder zu überraschen, auch auf „Machine Messiah“ treu bleiben. Das machen sie über weite Strecken der Scheibe auch richtig gut und Bogren ist eh über jeden Zweifel erhaben. Was den Kompositionen jedoch ein wenig abgeht, ist leider der Wiedererkennungswert. So ist das vierzehnte Studiowerk aus dem Hause SEPULTURA durchaus als eines ihrer besseren Werke anzusehen, gänzlich überzeugen kann es jedoch nicht. (Matthias)


Bewertung:

Matthias7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:05 min.
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 13.01.2017

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015