Über die heilende Wirkung des Metal ist mir leider nichts bekannt und es sei auch dahingestellt, ob die Krankenversicherung die Kosten der Behandlung übernehmen würde. Es ist jedoch unbestritten, dass die Gladbecker GRAVE DIGGER eine echte Institution im Power Metal sind. Mit „Healed By Metal“ veröffentlicht die Band demnächst ihr bereits achtzehntes Album. Da sei die Frage erlaubt, ob Chris Boltendahl (Gesang), Axel Ritt (Gitarre), Jens Becker (Bass), Stefan Arnold (Schlagzeug) und Marcus Kniep (Keyboard) nach all den Jahren noch überzeugen können oder ob sie ihre Songs nur noch nach bewährten Strickmustern komponieren.

Auf „Healed By Metal“ fällt einem zunächst auf, dass die Nordrhein-Westfalen hier auf das sonst in diesem Genre schon Standard gewordene Intro verzichten und direkt mit dem bereits schon länger bekannten Titelsong zur Sache kommen. Eine Nummer, die bereits jetzt das Zeug zum Klassiker hat, obwohl das dazugehörige Video einen nicht wirklich vom Hocker reißt. Beim darauffolgenden „When Night Falls“ zieht die Gruppe das Tempo dann deutlich an und feuert, inklusive Doublebass- Attacke von Arnold, aus allen Rohren. Mit „Lawbreaker“ huldigt man dann JUDAS PRIEST. Auch mit „Ten Commandments Of Metal“, „Kill Ritual“ und „Laughing With The Dead“ weiß man zu überzeugen.

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass GRAVE DIGGER mit „Healed By Metal“ ein weiteres gutes Album am Start haben, bei dem sie dankenswerterweise auf sämtliche Trends und jeglichen modernen Schnickschnack pfeifen. Der im Vergleich zur Vergangenheit deutlich organischer ausgefallene Klang der Scheibe rundet das Ganze ab. Zwar fehlt hier ein Hit der Marke „Rebellion (The Clans Are Marching)“, aber was die „Grabschaufler“ hier nach über 30 Jahren im Geschäft raushauen, zeigt deutlich, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. (Matthias)


Bewertung:

7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 34:56
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 13.01.2017