Marius Ziska - Home/Heim

mariusziska homeMARIUS ZISKA, der in seiner färöischen Heimat zuerst mit FLUX bekannt wurde, hat mittlerweile sein drittes Soloalbum veröffentlicht. Dieses hat zwei Seiten, das sieht man schon an der Verpackung. Auf der Vorderseite prangt der Titel „Home“, auf der Rückseite findet man auch wieder das Cover und den färöischen Titel „Heim“. Oder ist das die Vorderseite? Durch das doppelte Cover kann sich jeder aussuchen, was ihm besser gefällt.

Auch die Songs sind zweigeteilt. Es gibt vier englischsprachige und vier färöische, die sich paarweise gegenüber stehen. Doch es handelt sich bei den englischen Versionen nicht um Übersetzungen der färöischen Versionen oder umgekehrt, sondern es sind völlig eigenständige Songs, die ganz unterschiedliche Themen behandeln. Mit dabei sind auch zwei Gastmusiker.

Einmal EIVØR PÁLSDOTTIR, die zwar weitaus bekannter als MARIUS ZISKA ist, aber dennoch immer gerne andere färöische Musiker unterstützt. In dem sehr schönen ruhigen „Shades“ singt sie ein wunderschönes Duett mit Marius, auf äußerst sanfte Weise stellen die beiden ein Paar nach der Trennung dar. Daneben wird der Song durch diverse Synths verfeinert und wird so ein richtig schönes Stück, das für mich das beste auf dem ganzen Album ist.

Den färöischen Song „Tokan“, der sehr ruhig und zunächst nur spärlich instrumentiert beginnt, performt Marius zusammen mit dem isländischen Sänger SVAVAR KNÚTUR. Das Stück steigert sich zum Ende hin immer mehr und mausert sich von der leisen Akustiknummer zu einem schönen Synthiepopsong.

Aber auch der Opener „The House“ kann dank schönem Ohrwurmrefrain überzeugen, auch wenn die Strophen doch etwas sperrig wirken und Marius‘ Stimme teilweise stark verzerrt wird. Auch „Let’s Not Fall Apart“ profitiert von seinem Mitsingrefrain, begeistert aber auch mit Marius‘ ruhigem, zärtlichen Gesang, während „Going Home“ ein typisches, schönes Singer/Songwriter-Stück ist. Genau wie „Næveran“, bei dem sich Marius nur auf der Akustikgitarre begleitet und damit eine wunderschöne Atmosphäre kreiert bis der Song mit den Klängen einer Spieluhr endet.

„Aftur Á Jørðina“ ist dann wieder eher ein Popsong zum Mitwippen, der sofort ins Ohr geht. Hier wird wieder voll auf Synthiesounds gesetzt, gegen Ende gibt es gar ein paar verzerrte Gitarren und über allem liegt Marius‘ klare Stimme. Damit gehört der Song ebenfalls zu meinen Favoriten auf diesem Album.

MARIUS ZISKA hat mit „Home/Heim“ ein Album vorgelegt, an dem es handwerklich nicht viel zu bemängeln gibt. Allenfalls der persönliche Geschmack spielt hier noch eine Rolle. Marius zeigt, dass er sowohl mit akustischem Singer/Songwriter-Material, als auch mit elektronischen Popsongs überzeugen kann. „Home/Heim“ ist ein schönes, leider etwas kurz geratenes Album für die ruhigeren Stunden, bei dem man herrlich entspannen kann. (Anne)

 

Bewertung:

Anne7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 36:03 min
Label: Tutl
Veröffentlichungstermin: 13.04.2015

Kategorie: CD-Reviews