Auf ihrem Zweitling „King Is Rising“ konnten sich die französischen Pfälzer von HAMMER KING was Instrumentierung, Leadgesang, Produktion und Songwriting angeht, gewaltig steigern. Gleich das eröffnende Titelstück ist ein Ohrwurm par excellance, der dich noch eine Zeit verfolgt. Unverschämt eingängig, aber verdammt gut gemacht. Auch das ohne Verschnaufpause darauf folgende „Last Hellriders“ kann mit einem Killer-Riff auftrumpfen, bollernde Drums peitschen die Nummer voran, bis der schweinegeile Refrain einsetzt. Einfach bockstark!

Gleiches gilt für die beiden Midtempo-Granaten „Kingbrother“ und „Kill The Messenger“. HAMMER KING spielen ihre Art von Power Metal mit Herz und Raffinesse. Vor allem aber mit einem Gespür für eingängige Hooks, die oft nahe am Kitsch geparkt sind, aber dennoch oder gerade drum einen riesigen Spaß und fett gute Laune verbreiten. Als wären die meisten Songs nur für die Liveauftritte gemacht. Ab und an kann es mit Ohohoho-Chören schon etwas nerven. Aber bei musikalisch gesehen völlig kitschfreien Songs wie „Reichshammer“ (härtester Song!) oder „The Hammer Is The King“ wird ein jeder Fan melodischer Metalmucke steil abgehen. „Viva La king“ hat sogar einen spanisch gesungenen Refrain und beim längeren „Eternal Tower Of Woe“ wird die Epic-Keule ausgepackt.

Natürlich gibt es bei 13 Tracks auch etwas schwächere Stücke, aber ein gewisses Niveau wird nie unterschritten. Letztlich ist es eh Geschmackssache, welche Songs ein jeder bevorzugt. Über Ernsthaftigkeit oder Tiefgang der Texte etc. will ich nichts bemerken. Metal ist Alltagsflucht und mag auch manche Zeile, mancher Shoutrefrain zu klischeehaft klingen, HAMMER KING sind Entertainment pur. Kneel before the King and schwing the Gummi-Hammer! (Ralf)


Bewertung: 

8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 52:59
Label: Cruz del Sur
Veröffentlichungstermin: 11.11.2016