Hierophant MassGraveMit tiefer Saitenlage, Höllenstimme und übelstem Gerappel gehen HIEROPHANT auch auf dem aktuellem Album "Mass Grave" vor. Die Italiener sehen es gar nicht ein, einen Gang oder mehr zurückzuschalten, warum auch? Mittlerweile hat sich der Vierer über die europäischen Grenzen hinaus einen Namen erspielt, und das zu Recht, denn bei aller Härte und Brutalität gibt es immer noch und immer wieder einiges mehr zu hören.

Wenn man sich alleine schon den Titeltrack anhört, kommt man ganz schnell auf die leider zu Grabe gelegten BOLT THROWER zu ihren "War Master"-Zeiten. Aber auch die Aura und Stimmung dieser Band und deren Songs ist sehr eigen. Das Gedonner aus der Hölle wird auch oft mit eindrucksvollen Breaks und Tempowechseln durchbrochen, es werden Exkurse in die Doom- und Sludgewelt unternommen, und bei Liedern von durchschnittlich mal gerade so zweieinhalb Minuten bleibt gar keine Zeit für Langeweile.

Der Kopf bleibt beim Hören von "Mass Grave" genauso wenig schüttelfei wie bei den bisherigen Alben. Nun gut, Lorenzos Stimme ist nicht gerade die originellste, aber dennoch merkt man, dass sein ganzes Schaffen hier eingeflossen ist, ebenso bei der Arbeit der restlichen Band. Hier ist erstaunlich viel Abwechslung eingebaut, wenn man das Album mal nicht gerade oberflächlich runterrasselt. Die kurze Spielzeit verhindert zudem, dass man das Abspielen vorzeitig beendet, weil man angeblich schon zu viele dieser Art gehört hat. Aber HIEROPHANT haben nach wie vor etwas Besonderes. Zum einen die stilistische Vielfalt, zum anderen die Authentizität, mit der sie ihre Alben angehen und auch auf der Bühne präsent sind. Typisch südländisches Herzblut eben.

Lässt man mal das Experiment des Outro-Songs "Eternal Void" außer acht, so haben die Italiener wieder einmal ein spannendes und interessantes, wenn auch knackig-kurzes Werk abgeliefert, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. Ich bin auf jeden Fall noch eine Ecke gespannter, wenn ich sie zusammen mit RINGWORM im Dezember live begutachten kann. Bis dahin höre ich mir auch noch ein paar Mal den aktuellen Dreher an. (Jochen)

 
Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 30:41 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 04.11.2016

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