Les Discrets - Virée Nocturne

lesdiscrets vireenocturneGut vier Jahre nach „Ariettes Oubliées“ gibt es mit der EP „Virée Nocturne“ wieder ein Lebenszeichen von LES DISCRETS. Da bin ich natürlich sehr gespannt. Bei meinem Review zum letzten Album hatte ich bemängelt, dass sich die Musik der Truppe zu sehr nach den Kollegen von ALCEST anhört. Und genau das hat sich nun geändert und zwar ganz gehörig. Man ist ja regelrecht erstaunt, wenn man die EP zum ersten Mal hört.

Mainman Fursy Teyssier hat seine Band völlig umgekrempelt und neu erfunden. Sicher, die Musik ist noch immer sphärisch, aber weniger metallisch. Man geht weniger Richtung Black Metal, mehr Richtung Rock, fast schon Pop und ist dabei insgesamt etwas ruhiger. Der Titelsong „Virée Nocturne“ vereint dabei Elektroklänge mit zarten Tönen, die Stimmen werden eher als Instrumente eingesetzt, was die sanfte französische Sprache noch unterstreicht.

Im zweiten Song, der nur auf dieser EP und nicht auf dem nächsten Album enthalten sein wird, namens „Capricorni. Virginis. Corvi“ schlägt man dann noch einmal eine andere Richtung ein. Trotz vieler zarter Melodien stehen hier oft Percussions im Vordergrund, die sich eindringlich in die Gehörgänge fressen.

Der nächste Song, „La Reproche“ wird auch auf dem nächsten Album zu hören sein. Hier ist das Stück nur in der Demoversion enthalten, aber auch diese ist schon wirklich gut. Würde es nicht dabeistehen, käme man nicht auf die Idee, dass es sich hier nur um Demoqualität handelt. Auch dieser Song ist wieder anders, moderner. Männlicher und weiblicher Gesang umschmeicheln einander im Duett, im Vergleich zu den beiden anderen Songs ist der Anteil an Gesang auch eher hoch. Auch „La Reproche“ geht fast schon Richtung Elektropop, erinnert etwas an DEPECHE MODE in ruhigen Momenten, ist dabei aber angenehm sphärisch und macht Lust auf das neue Album.

Der letzte Song ist dann ein Remix von „Virée Nocturne“, das der Hiphop-Künstler Dälek angefertigt hat. Doch keine Angst, hier wird nicht gerappt. Im Gegenteil – der Gesang ist noch reduzierter. Dafür klingt das Stück nun allerdings seltsam dumpf. Eine ganz interessante Version, für die aber wohl nur Die-Hard-Fans Verwendung haben, die wirklich alles brauchen. (Anne)


Bewertung:

Anne7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 18:03 min
Label: Prophecy Productions
Veröffentlichungstermin: 12.08.2016

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