Drucken

mammothweedwizardbastar yproffwyddwyllBands, die im Stande sind, etwas Außergewöhnliches zu leisten, die speziell und nicht gewöhnlich sind, stehen zuweilen bei mir ganz hoch im Kurs, denn normal kann schließlich jeder. Die Waliser Band MAMMOTH WEED WIZARD BASTARD kann man und kann ich getrost zu dieser Kategorie zählen und damit meine ich nicht nur diesen schrägen Bandnamen, den man sich kaum in der richtigen Aneinanderreihung der Einzelteile merken kann, den man aber so grob dann trotzdem nicht mehr aus dem Kopf bekommt, nachdem man einmal über ihn gestolpert ist.

Auch die Musik des britischen Quartetts fällt wenig überraschend aus dem Rahmen, so dass mir bis dato keine andere Band untergekommen ist, die so oder so ähnlich wie MAMMOTH WEED WIZARD BASTARD klingen und das ist durchaus als Kompliment gemeint. Die Schlagworte, die man hier verwenden kann, lauten „Doom“, „Psychedelic“, „Noise“, „Sludge“ und „Heavy“, wobei es schwierig ist hier einen Hauptbestandteil festzumachen, die Band hat definitiv einen eigen Stil.

Die Basis ist sicherlich im Doom Metal zu finden, die Gitarren sind quasi unter der Erde zu Hause, die Atmosphäre ist düster, der Sound zäh, nervenzehrend, alles andere als flott und indem die einzelnen Musiker viel mit Wiederholungen und monotonen Strukturen arbeiten, erledigen sie natürlich ihre Genre-Hausaufgaben.

Die andere Seite der Medaille stellt nun die Sängerin der Band dar, Jessica Ball, die zudem noch Bass und Synthesizer bedient, letzterer mit coolen Effekten im Instrumental „Gallego“. Da wo andere Doom Bands ihrer Musik Tiefe und Düsterkeit geben, da sorgt Jessica Ball mit ihrer hohen, engelsgleichen Stimme für genau das Gegenteil. Ich weiß auch gar nicht, ob man das als Singen bezeichnen kann oder ob sie einfach nur Laute von sich gibt, die Texte können vielleicht Hunde verstehen, für Menschen mit normalem Gehör, ist das nahezu unmöglich.

Am Gesang dürften sich also wie so oft die Geister scheiden, so dass man relativ schnell bereits weiß, ob einem die Band gefallen kann oder nicht, zum Einstieg empfiehlt sich der Opener „Valmasque“, weil er alle Facetten des Zweitwerks der Band bietet, mein persönlicher Fave ist weiter hinten das spannungsgeladene „Testudo“, ein gutes Beispiel, dass die Band auch geile Songs schreiben kann.

Denn wenn es etwas an „Y Proffwyd Dwyll“ zu bemängeln gibt, dann ist es wie so häufig in diesem Genre die Tatsache, dass es den Bands nicht gelingt über die komplette Albumlänge innovativ und spannend zu sein, im Falle von MAMMOTH WEED WIZARD BASTARD gilt das für das Titelstück sowie auch für „Osirian“, da arbeitet man mit zu viel Gleichförmigkeit und als Hörer verliert man etwas den Überblick und weiß nicht so ganz genau, hört man jetzt Song Nummer vier, fünf oder sechs.

Wer das genau so haben will, der wird mit diesem Album, dessen Titel ich der Einfachheit halber jetzt nicht mehr nenne, bestens bedient. Diese Waliser Band verdient auf jeden Fall Aufmerksamkeit, wenn nicht dieses Mal, dann mit dem kommenden Abschluss der zusammenhängenden Trilogie der ersten drei Longplayer von MAMMOTH WEED WIZARD BASTARD. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20168,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 48:10 min
Label: New Heavy Sounds/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 30.09.2016

Submit to FacebookSubmit to Twitter
doom doom   psychedelic psychedelic   sludge sludge  
Anmelden