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poltergeist backtohauntDer Name POLTERGEIST begegnete mir erstmals 1989, als Sänger Andrè Grier auf dem bis heute sträflich unterbewerteten Album „Cracked Brain“ aus dem Hause DESTRUCTION den Gesangsposten von Marcel „Schmier“ Schirmer übernahm. Doch bereits 1990 kehrte Grier zu POLTERGEIST zurück, die 1993 mit „Nothing Lasts Forever“ ihr vorerst letztes Album aufnahmen und sich nur ein Jahr später auflösten.

Im Anschluss gründete Gitarrist und Gründungsmitglied V.O. Pulver GURD und machte vor allem als Produzent von unter anderem DESTRUCTION und PRO-PAIN auf sich aufmerksam. Fans von POLTERGEIST warteten jedoch seit 1994 vergeblich auf ein Lebenszeichen der Schweizer. Erst am Silvesterabend des Jahres 2012 fanden Teile der Urbesetzung wieder zusammen. Dennoch wurde die offizielle Wiedervereinigung erst 2014 verkündet und es sollte noch 2 weitere Jahre dauern, bis die Gruppe nach unglaublichen 23 Jahren die Veröffentlichung ihres erst vierten Albums, welches auf den Namen „Back To Haunt“ hört, bekannt gab.

Von der Urbesetzung sind nur Andrè Grier (Gesang) und V.O. Pulver (Gitarre) übriggeblieben. Verstärkt werden sie durch Ralf Winzer Garcia (Bass), Chasper Wanner (Gitarre) und ex-DESTRUCTION-Schlagzeuger Sven Vormann. Doch was haben die Schweizer nach über zwei Jahrzehnten noch drauf?

Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass POLTERGEIST auch heutzutage noch dem technisch anspruchsvollen Thrash Metal frönen anstatt in Hau-drauf-Manier drauflos zu preschen. Die Trademarks sind also weiterhin vorhanden. Orientierte man sich bereits früher eher an den US-Kapellen aus der zweiten Reihe, so erinnert auch auf „Back To Haunt“ verdammt viel an DEATH ANGEL, FORBIDDEN und OVERKILL. Und so klingt zum Beispiel „And So It Has Begun“ gewaltig nach „Blitz“ und Co. Während das darauf folgende „Flee From Today“ locker auch auf ein Album von MEGADETH gepasst hätte.

So lassen POLTERGEIST auf „Back To Haunt“ besonders beim Titelsong, sowie bei „Gone And Forgotten“ und „Patterns In The Sky“ ihre eigentliche Klasse aufblitzen und auch der Gesang von André Grier ist um Längen abwechslungsreicher als der vieler seiner Kollegen, nichtdestotrotz bleibt am Ende des Albums das Gefühl, dass POLTERGEIST hier noch lange nicht ihr ganzes Können zeigen und man auf die weiteren Scheiben der Band gespannt sein darf. (Matthias)


Bewertung: 

Matthias7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 57:36
Label: Pure Steel Records
Veröffentlichungstermin: 21.10.2016

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thrash thrash  
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