sacredsteel heavymetalsacrificeHätte es einen passenderen Titel als „Heavy Metal Sacrifice“ geben können, um das 20jährige Jubiläum von SACRED STEEL zu begehen? Ich glaube kaum, denn die drei verbliebenen Gründungsmitglieder der Band, Gerrit Mutz, Jens Sonnenberg und Mathias Straub, haben über die Jahre nicht nur zwei Gitarristen opfern müssen (Oliver Großhans, Jörg Knittel), sondern mit Sicherheit auch vieles andere, um eine Non-Profit Band wie SACRED STEEL am Leben zu halten. Dabei findet man hierzulande kaum eine andere Band, die so kompromisslos die Gedanken und die Einstellung des traditionellen Heavy Metal amerikanischer Prägung vertreten hat wie "heiligs Blechle".

Hierfür wurden Gerrit Mutz und der Rest der Truppe allzu häufig belächelt statt bewundert, irgendwie scheint es eine Ironie des Schicksals zu sein, dass diese Band trotz konstanter Veröffentlichungen eher die Karriereleiter runter statt hoch gegangen ist, vielleicht ist man aber auch einfach nicht obskur genug oder war nicht lange genug weg vom Fenster, um in den entsprechenden Fankreisen größeren Respekt zu erhalten.

Legen wir die Theorien ad acta, wenn ich richtig gezählt habe, ist „Heavy Metal Sacrifice“ das neunte Studioalbum der schwäbischen True Metal Band und dieses hat es in sich. Nicht weil die Band sich hier neu erfindet, das wäre furchtbar, oder weil sie das beste Album des Kataloges herausgehauen hat, das wird meiner bescheidenen Meinung nach immer „Iron Blessings“ bleiben, nein „Heavy Metal Sacrifice“ ist schlicht und einfach ein Statement.

Die Platte beheimatet nicht nur einen ganzen Haufen saustarker Songs, die Band trifft hier auf beeindruckende Weise genau die Mitte zwischen Melodiosität und Aggression und der Sound kann sich auch hören lassen, wenngleich man merkt, dass hier kein Riesenbudget zur Verfügung gestanden hat. „Heavy Metal Sacrifice“ ist eine ehrliche, leidenschaftliche Bestandsaufnahme einer Band, die niemandem mehr etwas beweisen muss und die sich dementsprechend auch genügend Zeit nehmen konnte.

Das Songmaterial ist dabei das beste seit „Iron Blessings“ (2004), man findet die typischen, schnellen Nackenbrecher wie „The Dead Walk The Earth“ oder „Chaos Unleashed“, melodische Sachen wie das Titelstück oder „Hail The Godz Of War“ und zu meinem besonderen Vergnügen auch zwei epischere Songs, die den Spirit von DAWN OF WINTER in sich tragen. Ich rede vom Albumabschluss „Beyond The Gates Of Niniveh“ (die 40 Sekunden von „Iron Donkey“ ignoriere ich, denn das ist das Beste, was man damit machen kann) sowie vom sehr hymnischen „Let There Be Steel“. Bei letzterem ist man überrascht, dass SACRED STEEL einen solchen naheliegenden Titel in 20 Jahren noch gar nicht hatten.

Mag sein, dass ich in der vergangenen Dekade eine ganze Menge Bands und Genres schätzen und lieben gelernt habe, die für den waschechten Metaller das sind, was für den Teufel das Weihwasser ist, dass mein Herz trotzdem immer noch am richtigen Fleck schlägt, merke ich daran, dass mir auch das hier immer noch gut abgeht. Verdammt starke Platte ohne größere Schwächen. (Maik)


Bewertung: 

Maik 20168,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:11 min
Label: Cruz Del Sur
Veröffentlichungstermin: 14.10.2016

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