Hobbs' Angel Of Death - Heaven Bled

Hobbs HeavenBledKaum zu glauben, dass der Australier nach dieser langen Pause immer noch bereit ist, seine musikalische Karriere wieder aufzunehmen. Zumal sein Debütwerk von 1988 auch nicht gerade zu der Speerspitze der damaligen Metalliga zählt und die australische Metalszene ihre besten und wenigen Tage schon lange hinter sich hat.

Aber Peter Hobbs lässt es sich nicht nehmen, seine eigenwilligen Kompositionen unters Volk zu bringen. Vielleicht war ja die Dokumentation "Metal Down Under" Anfang letzten Jahres noch mal so etwas wie ein Startschuss für ihn, nach nun 28 Jahren dem Erstling einen würdigen Bruder zu gebären, der ihn etwas weiter bringt als das selbstbetitelte Werk. Außerdem wollen es viele Bands zu ihrem 30jährigen Bandjubiläum - ob man sich denn nun zwischendurch mal aufgelöst hat oder nicht - noch einmal wissen.

Peter Hobbs hat nicht gerade bei den Schlechtesten abgekupfert. Ein bisschen SLAYER, viel Death und Thrash und auch jede Menge Black Metal, dazu immer das Horrorszenario Marke ALICE COOPER oder auch LIZZY BORDEN. Dazu eine Stimme, die, sagen wir mal höflich, nicht unbedingt den Durchsatz eines Stiers hat. Klingt fast wie eine textlich schlecht vorbereitete auswärtige Band mit englischen Texten, wie damals die schwedische Ausnahmeband ROSICRUCIAN. Aber all das kann man mit dem Kultcharakter von HOBBS' ANGEL OF DEATH wieder gutmachen. Der metallene Wille dieses Herrn ist unumstößlich, und so hat er nun im Jahr 2016 wieder eine neue Band am Start, fragt sich nur wie lange. Es klingt ganz schwer nach Drumcomputer, und auch wenn dieser Kerl bestimmt seine Klampfe bedienen kann - besser als manch anderer - weiß er leider nie, wann er es übertreibt. Denn so manches Riff und manche Solopassagen klingen richtig gut, und dann kommt es irgendwann zur Eskalation.

Dennoch klingen HOBBS' ANGEL OF DEATH 2016 mehr als nur nach den wandelnden Untoten. Auf den Festivals des nächsten Jahres kann man sich bestimmt den ein oder anderen Slot einheimsen, aber für eine eigenständige wird es wohl kaum reichen. Wenn Hobbs irgendwann den roten Faden gefunden hat und etwas strukturierter zur Sache und dann letztlich nicht mehr ganz so offensichtlich kopiert, dann werden auch (wieder) mehr Leute ihn und seine Musik ernst nehmen. Trotz allem ist man froh, dass ein Kleinod aus dem Plattenschrank, das man damals für keine drei Mark erstand, ein Revival erlebt, indem man sich aus dem Grab erhebt und den Kult wieder aufleben lässt. Bestimmt kein Pflichtalbum, aber zum Schwelgen echt nett. (Jochen)


Bewertung:

Jochen7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 57:25 min
Label: High Roller Records
Veröffentlichungstermin: 18.11.2016

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