Brant Bjork - Tao Of The Devil

BrantBjork TaoOfTheDevilDie Wüste ist groß, gerade für Musiker. Scheinbar hat dieses öde Fleckchen Erde jede Menge Inspiration zu bieten, zumindest wurde ein Musikstil nach ihr benannt. Wenn es nicht nur feinen Sand gibt, sondern auch mal grobe Felsen und sonstiges Gestein, gibt es ebenfalls die passende Musik dazu, auch wenn die ursprüngliche Intention eine andere war. Genug Bildhaftes, kommen wir zur Musik von BRANT BJORK. Seit sich dieser Ende des letzten Jahrtausends selbstständig gemacht hat, entfernte er sich auch zusehends von seinem Mutterschiff KYUSS und versuchte auch, nicht allzu viele Parallelen zu seiner zweiten Heimat FU MANCHU durchkommen zu lassen.

Anno 2016 ist nicht mehr viel von Desert oder Stoner übrig geblieben. Das aktuelle Werk „Tao Of The Devil“ ist sehr stark in den Siebzigern verhaftet, viele Einflüsse von JIMI HENDRIX sind hörbar, und als Multiinstrumentalist ist BRANT natürlich auch in der Lage, alles selbst aufzunehmen und zu produzieren und anschließend über sein eigenes Label rauszuhauen. Aber dieses Album entstand in Zusammenarbeit mit seiner eigenen Truppe, der LOW DESERT PUNK BAND.

Weder sind mir vorherige Veröffentlichungen von BRANT BJORK bekannt noch war ich je ein eifriger Fan dieser Musikrichtung, aber definiert wurde seine Kunst eigentlich mehr durch psychedelische und wabernd-schäbige Sounds mit nur minimalem Schlaghosenaufschlag. Auch wenn der Song „Dave‘s War“ mit neun Minuten schon was annähernd Hypnotisches hat und den Jamcharakter aufnimmt, so fließt das Album eher an einem ab als durch einen durch.

Ich kann nicht gerade für die Fans der ersten Stunde sprechen, aber auch bei aller Anerkennung als talentierter Musiker muss ich sagen, dass ich mir hier weitaus mehr erhofft hatte, als ich mit „Tao Of The Devil“ zu hören bekomme. Man muss keinen Titel überspringen oder vorzeitig ausmachen, aber die 36 Minuten gehen irgendwie vorbei, ohne dass irgendwas Besonderes hängenbleibt. Zum Auto fahren vielleicht noch ganz gut, aber sonst höre ich mir lieber die 45 Jahre alten Originale an. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen6,0 6 / 10


Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 36:46 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 30.09.2016

Kategorie: CD-Reviews