Pagan-/Folk-Metal ist momentan schwer angesagt. Auch die Iren von CRUACHAN wollen da ein Stück vom Kuchen abbekommen und verbinden Pagan-Metal mit Irish-Folk Elementen. Bandkopf und Sänger Keith Fay bringt sein Faible für die irische Geschichte, Musik und Mythologie in Form dieser Band zum Ausdruck. Verstärkt wird er durch Karen Gilligan, die die weiblichen Gesangsparts übernimmt, und natürlich einer Band, die sowohl Metal als auch Folk spielen kann. Und dies tun sie augenscheinlich nicht schlecht! Die neue CD „The Morrigans´ call“ bietet sowohl dem Folk- als auch dem Metal-Fan gute Unterhaltung. Dabei werden Instrumente wie Flöte,Banjo,Violine,Fidel und Mandoline verwendet. Auf dem Silberling werden nämlich die selbstkomponierten Songs desöfteren durch klassische Irish-Folk Gassenhauer, die jeder nach einem Besuch im Pub im Ohr hat und spätestens nach dem 3. Guiness mitjohlen kann, ergänzt. Das kann ganz unterhaltsam sein, aber auch mit der Zeit nerven. Aber im Vordergrund sollten die Songs aus der eigenen Feder stehen, die ganz gut gelungen sind und die Schnittmenge der beiden Stile perfekt treffen. So hat zum Beispiel "The Great Hunger" einen schön-melancholischen Doom-Anfang und bricht in der Mitte in Black-Metal-Gefilde aus. "The brown bull of Cooley" bietet eine schöne Ohrwurm-Melodie plus facettenreichem Songwriting. Auch der Opener "Shelob" schafft den Spagat zwischen tanzbarem und melodischem Frauengesang und Black-Metal-Ausbruch. Spätestens bei "The very wild river" (Die Schenkelklopfer-Truppe Klaus & Klaus machten daraus "An der Nordseeküste") wird der Irische Wirt eures Vertrauens ein,zwei neue Tische kaufen müssen.

Alles in allem eine gelungene Crossover-Platte, die mir persönlich manchmal zuviel Gefiedel und Gedudel inne hat. Aber für Anhänger der irischen Folklore ist das Ganze bestimmt ok! (Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 47:52
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 17.11.06