Asphyx IncomingDeathMartin Van Drunen hat einen Ehrenplatz in der Death Metal Liga. Nicht nur, weil er in mehreren Projekten gleichzeitig als Frontmann agiert und eine Stimme hat, die seinesgleichen sucht, sondern auch, weil er einfach sympathisch ist und durch und durch seine Musik lebt.
Bekannt geworden ist er in den Neunzigern durch seine Band ASPHYX, die sich nach dem Kultalbum "The Rack" von 1991 und den eher weniger beachteten Nachfolgescheiben aufgelöst haben und erst vor wenigen Jahren wieder zusammen fanden. In der Zwischenzeit sind mehrere Projekte mit Van Drunen entstanden, mehrere Male half er entweder im Todescamp aus oder war für namhafte Bands als Frontmann im Gespräch. Nun hat er sich mehr Zeit für sein Steckenpferd ASPHYX genommen, und dieser Mehraufwand hat sich bisher auch gelohnt. Das letzte Album "Deathhammer" hat auch schon vier Jahre auf dem Buckel, aber die treuen Fans danken es der Band, indem sie sie bei jedem anfeuern und abfeiern.

Auch wenn ASPHYX nicht gerade für technisch anspruchsvollen und ausgefeilten Death Metal steht, sondern eher für den klassischen "08/15" Kram, so waren schon beim letzten Album Anzeichen vorhanden, dass die Holländer einen Schritt weiter wagen und etwas filigraner ans Werk gehen.

Dieser Einschlag findet sich auch eindeutig auf dem aktuellen Album "Incoming Death" wieder. Abgesehen von dem mittlerweile modernen druckvollen Sound erkennt man auch klare Parallelen zu HAIL OF BULLETS, deren Frontmann Van Drunen noch bis vor kurzem war. Natürlich prägt die Gitarrenarbeit von deren Gitarristen Paul Baayens, der auch bei ASPHYX nun zum festen Line-Up zählt, die Songstruktur maßgeblich, aber so deutlich kamen sie meiner Meinung nach noch nie zum Vorschein. Auch die schleppenden Doompassagen liebäugeln da sehr mit der genannten Band. Van Drunens Stimme thront natürlich über allem und verleiht der Band den gewissen Wiedererkennungswert, aber das neue Werk erstrahlt erstaunlich abwechslungsreich und mit einer Portion Finesse, die ich bei so manch anderem ASPHYX-Werk mehr oder weniger stark vermisst habe.

Dennoch bleiben die Niederländer im Prinzip ihrer Linie treu und erweitern ihr Erfolgsrezept einfach nur um einige Facetten. Was "Deathhammer" begonnen hat, setzt "Incoming Death" konsequent fort. Neuen wie alten Fans ist dieses Album wirklich ans schwarze Herz zu legen, denn es wird auf keiner Seite eine Enttäuschung sein. Für mich ist "Incoming Death" auf jeden Fall ein überraschend frisches und gelungenes Scheibchen. (Jochen)



Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 47:48 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 30.09.2016

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