Faun - Midgard

faun midgardSeit FAUN bei Universal unter Vertrag sind, erscheinen ihre Alben im regelmäßigem Abstand von 2 Jahren. Und genauso regelmäßig wird der Band Ausverkauf vorgeworfen. Das kann nun ja jeder sehen, wie er will, vielen Fans gefällt auch die musikalische Neuausrichtung der Band nicht und auch ich muss gestehen, dass mir die „alten“ FAUN, die elektronischeren FAUN besser gefielen. Einfach, weil es etwas anderes war. Trotzdem finde ich die neuen, akustischeren FAUN auch nicht schlecht. Ja, die Alben klingen anders. Aber auch nicht schlechter. Und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten.

Genau wie sein Vorgänger „Luna“ ist auch „Midgard“ wieder ein Konzeptalbum geworden, worüber, das verrät ja schon der Titel. Genau wie bei „Luna“ ist man deutlich akustischer geworden und auch auf „Midgard“ hat man wieder mit anderen Musikern zusammengearbeitet. Dieses Mal mit den Norwegern WARDRUNA, die an „Odin“ mitgeschrieben haben.

Man kann FAUN ja vieles vorwerfen, aber meiner Meinung nach entwickelt sich die Band logisch und lernt immer mehr, ihre Stärken optimal zu nutzen. Zum Beispiel beim leichten und luftigen „Federkleid“, das sofort ins Ohr geht und sogar in einem absolutem Tanzmuffel wie mir das Bedürfnis, das Tanzbein zu schwingen, weckt.

Und eine weitere Parallele gibt es zu „Luna“: Wurde dort „Wind & Geige“ vom Album „Licht“ neu eingespielt, so hat man hier mit „Alba II“ das Stück „Alba“ von der „Eden“ neu eingespielt. Und während ich mich bei der letzten Scheibe noch nicht entscheiden konnte, welche Version ich besser finde, so muss ich hier sagen, dass mir „Alba II“ doch deutlich besser gefällt. Vor dem Hintergrund dass sich das Stück in der Liveversion nun mal in diese Richtung entwickelt hat, ist die Neueinspielung auch einfach nur logische Konsequenz.

Neben den fröhlichen Tanznummern gibt es aber auch sehr ruhige und traurige Stücke, wie „MacBeth“, bei dem ein wunderschönes Duett von männlichem und weiblichem Gesang zeigt, wie toll die beiden Stimmen miteinander harmonieren. Oder auch das traurige „Rabenballade“, mit wunderschönem Text, der heute noch genauso aktuell ist als zu der Zeit, in der das Stück spielt.

Ein weiteres Highlight des Albums ist „Odin“, das in Zusammenarbeit mit WARDRUNA entstanden ist, und, wie der Name schon vermuten lässt, die Geschichte Odins erzählt. Das Stück glänzt dabei zum einen durch den Text, dem man anmerkt, dass sich hier jemand richtig Mühe gegeben hat, zum anderen aber auch durch den Gesang Oliver Sa Tyrs, der für meinen Geschmack zu selten am Mikro steht. Auch wenn ich den Gesang von Fiona Rüggeberg und Katja Moslehner sehr mag. Dieser Song lebt aber auch vom WARDRUNA-Chor, der dem Stück echte Tiefe verleiht.

Alles in allem ist auch „Midgard“ wieder ein sehr schönes Album geworden. Das einzige, was mich etwas stört, ist der oft sehr gleiche Aufbau der einzelnen Stücke. Zwischen „Federkleid“, „Sonnenreigen“ und „Gold & Seide“ finden sich doch allzu viele Ähnlichkeiten. Auch die ruhigen Songs gleichen sich doch sehr, der Aufbau ist immer ähnlich, so dass die Spannung irgendwann verloren geht. Die Stücke an sich sind sehr schön, auf Dauer kann das Album aber langweilen. Nichtsdestotrotz ist auch „Midgard“ wieder ein schönes Album zum Träumen, zum in der Wiese liegen und den Wolken auf ihrer Reise zusehen, geworden. (Anne)


Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:15 min
Label: Universal Music
Veröffentlichungstermin: 19.08.2016

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